Falsches Spiel, wahre Leidenschaft
immer noch nicht, wie ich komplett angezogen in meinem Bett gelandet bin. Das Letzte, an das ich mich erinnere, war, dass ich im Arbeitszimmer gesessen und die Stute auf dem Monitor beobachtet habe. Und dann …“ Sie hielt kurz inne und sah ihn an. „Oh nein. Sagen Sie mir nicht, dass Sie mich ins Bett geschleppt haben.“
„Sie brauchen sich nicht zu bedanken, ich habe es aus Eigennutz getan. Sie waren in einer so unglücklichen Position eingeschlafen, dass Sie am nächsten Morgen mit Rückenschmerzen aufgewacht wären. Und wenn ich das so sagen darf … der Umgang mit Ihnen ist schon schwierig genug, wenn Sie gute Laune haben und es Ihnen gut geht.“
Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, wusste aber nicht, was. Sollte sie ihm für seine Aufmerksamkeit danken oder ihn fertigmachen, weil er sie angefasst hatte, während sie schlief? Sie war es einfach nicht gewöhnt, dass jemand sich um sie kümmerte, schon gar nicht ein Mann wie Luc Hudson.
„Ich muss wissen, wie lange es so weitergehen soll“, sagte sie schließlich. „Und erzählen Sie mir nicht, Sie wüssten es nicht. Wie ich Sie einschätze, haben Sie doch einen minutiösen Zeitplan erstellt. Also … wie lange?“
„Wenn es bei Ihrer Schwester keine Komplikationen gibt, vier bis sechs Wochen.“
Gwen seufzte. Sie hatte keine Wahl, sie musste es wohl oder übel durchstehen.
Zwei Stunden später präsentierte Gwen dem Reporter und dem Fotografen die gerettete Stute. „Sie ist immer noch nervös und verängstigt“, warnte sie die beiden, „also halten Sie lieber Abstand. Ist sie nicht wunderschön?“
Tripp, der Reporter, nickte. „Wirklich ein prachtvolles Tier. Wussten Sie schon, dass sie trächtig ist, als Sie sie gerettet haben?“
„Nein, das haben wir erst gemerkt, als wir sie hier auf der Ranch hatten. Luc hat den Feuerwehrleuten übrigens bei der Rettung geholfen.“
„Tatsächlich?“, fragte der Reporter erstaunt. „Wir wussten gar nicht, dass Sie ein Pferdeliebhaber sind, Luc.“
„Sie haben mich ja auch nicht gefragt“, scherzte Luc und legte Gwen den Arm um die Schulter.
„Damit haben Sie bei Ihrer Liebsten sicher mächtig Eindruck geschunden“, kommentierte Tripp.
„Allerdings“, sagte Gwen. Sie ging jetzt völlig in ihrer Rolle als liebende Verlobte auf. „Aber ich war auch vorher schon von ihm beeindruckt.“
„Wie haben Sie beide eigentlich zusammengefunden?“
„Wir haben uns vor Jahren bei einem Bankett kennengelernt“, log Luc, ohne rot zu werden. „Vor ein paar Monaten, als Gwen einen Abstecher nach Los Angeles gemacht hat, haben wir uns dann zufällig wiedergetroffen. Und diesmal wollte ich sie nicht wieder davonkommen lassen.“
„Sie leben ja so weit auseinander. Wie funktioniert das?“
„Kein Problem, ich kann unseren Familienjet benutzen. Wann immer ich Zeit habe, fliege ich hierher.“
„Was meinen Sie, können Sie Gwen wieder vor die Filmkameras locken?“, fragte Gordon.
Luc spürte, wie Gwen zusammenzuckte. „Im Moment ist es mir wichtiger, die Lady vor den Traualtar zu locken“, gab er zurück.
„Steht der Hochzeitstermin schon fest?“, fragte Tripp.
„Immer langsam mit den jungen Pferden“, mahnte Gwen. „Wir haben uns doch gerade erst verlobt.“ Sie schmiegte sich an Luc und sah ihn verliebt an. Alle Wetter, sie kann wirklich perfekt schauspielern, dachte er. Kein Wunder, dass sie mehrere Preise gewonnen hat. „Es hat lange gedauert, bis wir uns gefunden haben, und jetzt wollen wir erst mal jede Minute genießen“, fügte Gwen hinzu. „Ach, wo wir gerade bei Minuten sind … Ich habe nachher einen Termin in der Stadt und muss mich noch vorbereiten. Wenn Sie uns also entschuldigen würden …“
Der Reporter schoss mit maschinengewehrartiger Geschwindigkeit Fotos. Gwen stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Luc zärtlich auf die Wange. „Sehen Sie zu, dass Sie die Kerle endlich loswerden“, zischte sie ihm ins Ohr und küsste ihn dann erneut.
„Gut, Leute, das war’s dann wohl“, sagte er. „Gwen und ich müssen uns noch um ein paar andere Dinge kümmern. Ich hoffe, ihr seid froh, dass ihr diese Story exklusiv bekommen habt.“
„Und wie“, erwiderte Tripp und streckte die Hand aus. „Danke für die gute Zusammenarbeit, Sie werden es nicht bereuen. Und viel Glück für das Pferd, Gwen. Wie wollen Sie es nennen?“
„Oh, darüber habe ich mir noch gar keine …“
„Pyrrha“, sagte Luc plötzlich.
„Pyrrha?“, fragte Gwen.
„Ja, ein Name
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