Falsches Spiel, wahre Leidenschaft
so, wie ich erwartet hatte.“
„Was hast du denn erwartet?“
Er zuckte mit den Schultern. „Eine von diesen verrückten Schauspielerinnen. Verwöhnt, verdorben … eine Zicke, die aus einer plötzlichen Laune heraus nach Montana gezogen ist.“
Sie musste lächeln. Was er beschrieben hatte, war ein Klischee, aber eines, das oft zutraf. Schauspielerinnen waren nicht gerade für ihre Ausgeglichenheit bekannt. „Bei mir war es keine plötzliche Laune. Das hier ist mein Zuhause geworden.“
„Ja, inzwischen ist mir das klar“, erwiderte er und zog sie in seine Arme. „Du kannst dich glücklich schätzen, dass du so ein Zuhause gefunden hast, wo du dich wirklich heimisch fühlst.“ Er küsste sie zärtlich.
Gwens Puls begann zu rasen, ihre Knie zitterten.
Plötzlich zog er sich widerstrebend zurück. „Diesmal muss ich mich wie ein verantwortungsbewusster, erwachsener Mensch verhalten“, sagte er. „Nimmst du die Pille?“
Bei dieser Frage zog sich ihr der Magen zusammen. „Nein, aber …“
„Aber?“
„Aber mein Arzt hat mir gesagt, dass ich sowieso nicht so leicht schwanger werden kann.“ Dieses Gespräch mit dem Doktor war nur einer in einer ganzen Folge von Tiefschlägen gewesen, die sie bis heute belasteten.
Zu ihrer Erleichterung fragte Luc nicht weiter nach. „Von jetzt an verhüten wir aber.“
„Okay.“ Sie schmiegte sich an ihn. „Am besten fangen wir noch einmal ganz vorn vorne an … ab jetzt.“
„Dafür bin ich auch.“ Mit einem flinken Griff zog er ihr den Bademantel vom Leib.
„Ach, eins noch“, sagte sie plötzlich.
„Ja, was denn?“
„Bei deinem Body könntest du wirklich für diese Frauenzeitschrift posieren …“
„Halt die Klappe“, murmelte er und verschloss ihr die Lippen mit einem Kuss.
Die folgenden Tage verliefen alle nach dem gleichen Muster. Vormittags kümmerten sie sich gemeinsam um die Pferde. Nachmittags widmete sich Luc seinen Geschäften, während Gwen weiter die Pferde umsorgte oder in die Stadt fuhr. Der Höhepunkt, dem sie entgegenfieberte, war jedes Mal der Abend.
Gemeinsam aßen sie und tranken Wein. Danach spielten sie häufig Poker. Nie sahen sie fern, aber immer schliefen sie miteinander. Gwen hatte sich noch nie in ihrem Leben so glücklich gefühlt.
Am Mittwoch, als sie gerade vom Stall zurückkam, sah sie plötzlich einen fremden Wagen in der Einfahrt. Er kam ihr irgendwie bekannt vor, aber sie konnte ihn nicht einordnen. Als sie ins Haus kam, fand sie Luc und Dane Gibson vor, die in ein Gespräch vertieft waren. Die Stimmung schien feindselig zu sein. In diesem Moment fiel es ihr wieder ein. Vor einem Monat hatte sie Dane versprochen, mit ihm zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu gehen. Zum Glück waren es noch ein paar Tage bis zu dem Termin.
„Hallo“, begrüßte sie ihn.
„Hallo, schöne Lady“, sagte Dane. „Siehst ja mal wieder mächtig gut aus.“
Sie musste grinsen. Dane war ein ziemlicher Angeber. Ständig hatte er diese Cowboypose drauf, obwohl er gar kein richtiger Cowboy war. Zu Gwen fühlte er sich nur hingezogen, weil sie berühmt war.
„Wie ich sehe, hast du Luc schon kennengelernt“, sagte sie.
„Ja, den Publicity-Mann von Hudson Pictures“, antwortete Dane. Er schien von Lucs Status beeindruckt zu sein. „Luc war etwas überrascht, dass wir beide ein Date für die Wohltätigkeitsveranstaltung haben.“
„Das hatte ich schon ganz vergessen“, sagte sie gequält. „Tut mir leid. Ich hatte ziemlich viel um die Ohren.“
„Macht ja nichts“, erwiderte Dane. „Ist ja noch zwei Tage hin. Ich hatte halt einfach gedacht, ich komme mit einer Flasche Wein vorbei, damit wir alles in Ruhe besprechen können.“
Verlegen trat Gwen von einem Fuß auf den anderen. Sie spürte Lucs bohrenden Blick. „Also, äh …“
„Ja?“, fragte Luc fordernd.
Sie räusperte sich und sah Dane an. „Ich … ich kann nicht mit dir hingehen. Ich bin nämlich verlobt.“
Dane runzelte die Stirn. „Na, das ging ja schnell.“
„Das lässt sich nicht leugnen. Möchte jemand von euch einen Kaffee?“
„Also, ich könnte jetzt einen Whisky vertragen“, stieß Dane zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Na toll, dachte Gwen und ging zu dem Schrank, in dem sie den Alkohol aufbewahrte. Wirklich toll. „Ich habe nie viel im Hause, damit Nicki nicht in Versuchung geführt wird, wenn sie mal hier ist“, erklärte sie. Aus der hintersten Ecke kramte sie die Whiskyflasche hervor. Zusammen mit zwei Gläsern
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