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Falsches Spiel

Falsches Spiel

Titel: Falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariano Hamilton
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sehr schaden könnten.«
    »Wollen Sie mir davon erzählen?«
    Sie zögerte.
    »Ihre Visage gefällt mir nicht, aber irgendjemandem werde ich mich ja wohl anvertrauen müssen.«
    Das war nicht gerade ein Kompliment, aber ihr ließ ich das durchgehen. Außerdem wusste ich, dass sich niemand aufgrund meiner Schönheit in mich verliebte; das Geheimnis meines Erfolgs bei Frauen war meine überdurchschnittliche Intelligenz. Fast hätte ich über meinen kleinen Insider-Scherz gelacht, aber ich musste mich auf das Gespräch konzentrieren.
    »Mein Vater hat sich mit einem Freund zusammengetan und Häuser in Mercedes, La Falda und Parque Leloir gekauft unter dem Vorwand, dort würden Landebahnen und Unterkünfte für Außerirdische entstehen. Bah, was für ein Schwachsinn! Das schluckt doch keiner, der halbwegs was im Hirn hat. Alles nur Tarnung: In Wahrheit handelt es sich um Gefängnisse für Guerilla-Kämpfer.«
    »Moment mal, Carla, stopp. Wer ist dieser Freund deines Vaters?«
    »Dr. Tudor.«
    »Das verstehe ich nicht ganz. Wofür sind diese Gefängnisse?« Ich fuhr mir mit der Hand über die Stirn, als könnte ich so Klarheit in meinem Kopf schaffen.
    »Mein Vater und sein Freund behaupten, es würde eine Lawine von linken Guerilla-Aktionen über das Land hereinbrechen. Und um sie aufzuhalten, müsse man ihnen den Kampf ansagen. Die Polizei müsse die Methoden der Terroristen übernehmen, nur so könne man den Krieg gewinnen.«
    »Aber welchen Krieg denn?«
    »Mein Vater sagt, wir befänden uns im Krieg gegen die Kommunisten; sie wollten das Land den Russen übergeben, wie es Fidel Castro mit Kuba gemacht hat.«
    Das war doch alles ausgemachter Blödsinn.
    »Aber solch ein Projekt können Ihr Vater und Dr. Tudor doch unmöglich allein stemmen.«
    »Nein. Natürlich nicht. Mein Vater und Dr. Tudor arbeiten mit Polizisten der Provinz und der Stadt Buenos Aires zusammen. Und dann mischen noch ein paar Typen aus dem Heer und der Marine mit.«
    Es fiel mir schwer zu glauben, was sie da sagte.
    »Hat Antelo damit zu tun?«, warf ich einfach so ins Blaue hinein ein.
    Überrascht riss sie die Augen auf.
    »Woher wissen Sie das?«
    Ihre Frage verschaffte mir eine gewisse Genugtuung. Wenigstens ein Treffer …
    »Das ist unwichtig, weiter …«, sagte ich.
    »Antelo ist der Verbindungsmann einer Gruppe von Offizieren und Unteroffizieren, die linke Aktivisten einfach verschleppen und sie in einem Gefangenenlager in der Stadt töten«, fuhr sie fort.
    »Die Clínica Santa Isabel?«
    Sie nickte. Die Bewunderung in ihrem Blick blieb mir nicht verborgen.
    »Eines ist mir nicht ganz klar, Carla. Woher wissen Sie das alles?«
    »Am Abend vor meiner Entführung klingelte bei uns zu Hause das Telefon, und ich habe im oberen Stock zur selben Zeit abgenommen wie mein Vater im Arbeitszimmer. Es war Señora Carter. Wissen Sie, wer sie ist?«
    »Ja.«
    »Gut … Also Señora Carter sagte zu meinem Vater, sie wolle aussteigen, es seien schon mehrere junge Leute verschwunden, und sie wolle bei solch einer gefährlichen Sache nicht mehr mitmachen. Es würde alles aus dem Ruder laufen.«
    »Und wie haben Sie den Rest erfahren?«
    »Mein Vater sagte zu der Carter, sie solle Ruhe geben, sie stecke bis zum Hals mit drin, und es gäbe ohnehin kein Zurück mehr. Als das Gespräch beendet war, habe ich Marcelo angerufen. Kennen Sie Marcelo?«
    »Ja, ich kenne ihn.« Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Sie sollte noch nicht erfahren, dass Marcelo tot war.
    »Ich habe also Marcelo angerufen, und wir sind verblieben, Señora Carter noch am selben Abend einen Besuch abzustatten.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Marcelo hat mich zu Hause abgeholt. Ich habe meinem Vater gesagt, wir wollten bei einer Freundin lernen, und ich würde auch bei ihr übernachten. Mama war nicht zu Hause, das machte die Sache einfacher. Mein Vater hat sich nie sonderlich für mein Leben interessiert.«
    Carla sah erschöpft aus. Aber sie musste sich noch ein Weilchen konzentrieren. Ich gab María, die hinter mir stand, ein Zeichen, ihr ein Glas Wasser zu bringen.
    »Wir sind dann zur Carter gegangen, um sie ein wenig unter Druck zu setzen. Marcelo kann gut den harten Mann spielen.«
    Sie hielt einen Moment inne. Wahrscheinlich dachte sie gerade an Marcelo. Ich fürchtete schon, sie würde nach ihm fragen. Dann hätte ich mit der Wahrheit rausrücken müssen, ich durfte nicht riskieren, ihr Vertrauen zu verlieren. Zum Glück fuhr sie mit ihrem Bericht fort.
    »Die Carter

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