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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daran glaubte ich nicht. Aber ich dachte auch an diese seltsame Familie, die sich umgebracht hatte und trotzdem noch existierte. Als ich diesen Gedanken weiterführte, erhielt ich auch ein Resultat. Es konnte eine Falle sein.
    Ich spürte den eigenen Herzschlag jetzt deutlicher. Noch immer war es in meiner Umgebung zu dunkel. Das wollte ich ändern. Es war mir jetzt egal, ob ich durch das Licht selbst auf mich aufmerksam machte. Ich holte die Lampe hervor, schaltete sie ein und schickte den Strahl in die Höhe.
    Nicht direkt auf das Gesicht gezielt. Er wanderte an der Gestalt hoch, ich sah, dass der Gehängte einen langen Mantel mit einem breiten Schalkragen trug.
    Der neuesten Mode entsprach diese Kleidung beileibe nicht. Wieder wanderten meine Gedanken zurück. Zwar hatte ich vor 100 Jahren noch nicht gelebt, doch ich konnte mir vorstellen, dass die Menschen damals diese Art von Kleidung getragen hatten.
    Dass der Lichtkegel nicht zitterte, bewies, dass ich mich gut in der Gewalt hatte. Ich war gespannt darauf, in das Gesicht des Gehängten zu leuchten.
    Es war mir schon zuvor aufgefallen, weil es eine gewisse Blässe zeigte. Als das Licht genau das Gesicht traf, zuckte ich zusammen. Für mich war es eine leblose Fratze, aus der alles Blut entwichen war.
    Dichtes Haar wuchs auf dem Kopf. Starke und auffällige Augenbrauen wanderten aufeinander zu und trafen sich über der Nasenwurzel. Unter den Brauen sah ich die Augen, die nicht mehr als zwei Kugeln waren. Der Mund war nach unten gebogen. Er stand trotzdem offen, aber es drang kein Laut aus ihm hervor.
    Dieser Mensch war tot!
    Oder nicht?
    Wieder schoss mir der Begriff der Zombie-Familie durch den Kopf. Vier Personen gehörten dazu. Ich konnte mir vorstellen, dass hier der Vater am Baum hing.
    Wenn er nicht tot war, dann...
    Die Gestalt zuckte. Aber nicht mit den Beinen oder den Armen, sondern mit dem Mund. Er öffnete sich noch etwas weiter, damit die Zunge Platz genug hatte, sich ihren Weg nach draußen zu bahnen. Ich sah sie plötzlich wie einen alten Lappen über die Unterlippe hinweghängen, als wollte sie einen Teil des Kinns ablecken. Die Augen hatten sich dabei nicht bewegt, sie blieben weiterhin so starr wie zwei Kugeln.
    Er lebte.
    Aber er lebte auf seine Weise.
    Und er wusste, dass ihm jemand auf den Fersen war.
    Der Alarm schrillte sehr schnell in mir. Wenn es eine Familie war, dann hielt sie auch zusammen. In diesem Fall bedeutete dies für mich, dass dieser Typ nicht allein in der Nähe war.
    Wo steckten die anderen?
    Ich drehte mich um.
    Nichts war zu sehen. Zudem gab es in der Nähe zu viele Schatten. Die riss ich durch das Licht meiner Lampe auf. Mich interessierten dabei besonders die Stellen, wo die Nadelbäume wuchsen und alles so undurchdringlich war.
    Ich leuchtete hin. Ich sah die Fichten oder Tannen, deren Zweige sich nicht bewegten. Der lange Lichtfinger glitt weiter nach rechts – und ich erkannte die erste Bewegung.
    Einige Zweige der Nadelbäume wippten nach, als wären sie erst in den letzten Sekunden bewegt worden.
    Ich wusste sofort, was das zu bedeuten hatte.
    Jemand hielt sich zwischen den Tannen versteckt. Und es machte ihm auch nichts aus, dass er sich verraten hatte. Ich wollte schon eine andere Stelle ableuchten, als zwei Tannen richtig in Bewegung gerieten. Zwischen ihnen schob sich eine Gestalt hervor, die ich sofort mit meinem Lichtstrahl erfasste.
    Ich wollte es nicht glauben. Es war wirklich unwahrscheinlich, was ich dort sah.
    Obwohl das Licht die Gestalt traf, war nicht zu erkennen, ob es sich dabei um einen Mann oder um eine Frau handelte. Sie sah eher aus wie eine etwas lächerliche Figur, vor allen Dingen in der oberen Hälfte des Körpers.
    Allerdings hatte ich bald die Erklärung gefunden.
    Es lag an dem Hut, den sie auf dem Kopf trug. Er erinnerte mich an einen Lampenschirm, um den herum eine Gardine oder ein Schleier herab bis zum Kinn hing.
    Was die Frau genau trug, sah ich ebenfalls nicht. Die Kleidung jedenfalls war dunkel und passte sich der des Gehängten an.
    Sie kam auf mich zu.
    Ich leuchtete direkt gegen ihr Gesicht. Der Schleier störte mich etwas, weil sich dort das Licht darin verfing und er deshalb aussah wie aus silbrigen Fäden gestrickt.
    Dahinter zeichnete sich das Gesicht ab. Natürlich nicht für mich in allen Einzelheiten, aber zu sehen war es schon, weil wiederum die bewegungslosen Augen auffielen.
    Jetzt hatte ich zwei Mitglieder der Zombie-Familie kennen gelernt. Aber wo steckten die

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