Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
drehte ich mich im Kreis. Ob ich von meinen unbekannten Gegner beobachtet wurde, konnte ich nicht sagen. Ich rechnete allerdings damit und auch damit, dass sie sich im Wald versteckt hielten, wo sie auf eine günstige Gelegenheit warteten. Es war nur ein Verdacht. Zu entdecken gab es in den folgenden Minuten nichts. Ich konnte nur die Umgebung auf mich einwirken lassen.
    Plötzlich flatterten schwarze Vögel hoch, die hier überwinterten und nicht in den Süden geflogen waren. Etwas hatte sie gestört und aus ihrer Ruhe gerissen.
    Ich war es nicht gewesen, denn sie hatten sich in den kahlen Geästen des Waldes verfangen.
    Versteckten sie sich dort?
    Es wäre ein guter Platz für sie gewesen, denn von dort besaßen sie eine bessere Sicht über den Friedhof als ich zum Wald hin. Ich konzentrierte mich, aber eine Bewegung entdeckte ich nicht.
    Die Vögel flatterten durch die Luft und suchten sich einen anderen Platz aus.
    Es wurde wieder still. Nur das leise Raunen des Windes wehte um meine Ohren.
    Sehr langsam ging ich auf den Waldrand zu. Ich trat auf alte, flach im Boden liegende Grabsteine, auf denen die Schrift nicht mehr zu lesen war. Sie war längst verwittert. So blieben die Menschen, die in der Erde lagen, weiterhin namenlos.
    Als ich die ersten Bäume erreichte, blieb ich stehen. Man konnte von einem Mischwald sprechen. Ich sah die skelettfarbenen Stämme der Buchen, aber weiter entfernt auch Nadelbäume. Wo sie standen, bildeten sich dunkle Inseln.
    Nichts regte sich. Ich wurde nicht angegriffen und tauchte in den Wald ein, in dem es kühler war.
    Wälder kannte ich ebenfalls. Aber ich hatte sie selten als romantisch angesehen. Wenn ich mit ihnen zu tun hatte, bargen sie meist Gefahren. Noch konnte ich keine für mich erkennen.
    Je tiefer ich in den Wald eindrang, um so düsterer wurde es. Wenn die Laubbäume mal ihr volles Blattwerk trugen, dann bildete dieser Wald eine gewaltige Höhle.
    Ich stieg über Hindernisse hinweg, sah sogar noch schmutzige Schneereste und musste Acht geben, dass ich auf den glatten Stellen nicht ins Rutschen geriet.
    Der Boden zeigte eine wellige Form. Zumeist war sie mit einer dicken Schicht aus Laub bedeckt. Es stammte bestimmt nicht nur vom letzten Jahr.
    Immer wieder schaute ich zur Seite oder drehte mich um. Nein, da war nichts, und so formierte sich allmählich ein bestimmter Gedanke in meinem Kopf.
    Wahrscheinlich hatte ich den falschen Weg gewählt. Ich hätte mir lieber das Haus zuerst anschauen sollen, denn das eignete sich ebenfalls als Versteck.
    Ich wollte mich schon abwenden, als ich auf eine ungewöhnliche Bewegung aufmerksam wurde.
    Etwas bewegte sich schräg vor mir durch die Luft. Nein, es war kein Vogel, der durch den Wald flatterte, um durch eine Lücke in die Lüfte zu steigen. Das musste etwas anderes sein.
    Es bewegte sich, aber es veränderte seine Richtung nicht. Es blieb in einer Höhe, und jetzt sah ich auch, dass es anfing zu pendeln. Langsam schwang es von einer Seite zur anderen, und abermals blieb es in der gleichen Höhe.
    Es hing von oben nach unten!
    Das erkannte ich, aber ich sah nicht, was es genau war. Der Gegenstand wirkte aus der Ferne gesehen wie ein langes Stück Holz, das jemand an das Geäst eines Baumes gehängt hatte und es nun einfach nur pendeln ließ.
    Ein ungutes Gefühl hatte mich erfasst. Das jedoch ignorierte ich, denn ich musste näher heran, um zu erkennen, was dort wirklich lief. In dieser Ecke hatte sich die Dunkelheit wieder sammeln können. Ich wollte auch nicht meine kleine Lampe einsetzen, sondern musste ein Schatten im Dunkeln bleiben.
    Nur meine Geräusche waren zu hören. Das Schleifen der Schritte über den Boden, das leise Knistern des Laubes, und ich sah die dunklen breiten Nadelbäume, die wie ein undurchdringlicher Wall wirkten.
    Es fiel kein Sonnenstrahl in das Waldstück, der etwas erhellt hätte. Es war auch nicht mehr nötig. Bei den letzten Schritten war ich so nahe an den hängenden und stillen Gegenstand herangekommen, dass ich erkennen konnte, was es war.
    Kein Holz.
    Ein Mensch!
    Von einem Zweig des Baumes hing er nach unten. Aber er hielt sich nicht wie ein Turner an einer Reckstange fest, bei ihm war alles anders. Er hing deshalb an diesem Baum, weil ihm jemand eine Schlinge um den Hals gelegt hatte...
    ***
    Eine Überraschung, aber eine verdammt böse. Ich hatte mich auf vieles eingestellt, darauf allerdings nicht, und ich spürte, wie ich in der Herzgegend die Stiche bekam.
    Dass der Mann noch lebte,

Weitere Kostenlose Bücher