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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer normalen Familie.
    Nur eben, dass die Mitglieder nicht normal lebten, sondern als Zombies durch die Welt irrten.
    Der Treffer hatte mich nicht paralysiert. Ich konnte mich noch bewegen, nur nicht so, wie ich es gern gehabt hätte. Ich würde nicht aufstehen, mich nicht mal hinsetzen können. Bei mir würde alles durcheinander laufen. Der Schwindel war der König, und er hatte mich voll und ganz übernommen. Ich brauchte einen Helfer, um auf die Beine zu kommen, aber keinen Zombie.
    Sie ließen sich Zeit. Sie genossen ihren Triumph. Das war hier ihr Spiel, und sie befanden sich in einer Umgebung, in der sie so leicht nicht entdeckt wurden. Hier hatten sie das Sagen. Hier gab es keine Zeugen. Hier konnten sie tun und lassen, was sie wollten.
    Mich töten und dann...
    Ich wollte gar nicht daran denken! Nur nicht an das eigene Schicksal und was passieren könnte. Durch meinen Kopf strömten ganz andere Gedanken. Ich musste mich auf mich selbst und auf meine Widerstandskraft konzentrieren. Auf keinen Fall durfte ich mich hier fertig machen lassen. Noch lebte ich. Ich war immer nach der Devise vorgegangen, dass derjenige eine Chance hat, der noch am Leben ist.
    Die Beretta trug ich noch am Körper. Bisher hatte es keiner für nötig gehalten, mich abzutasten. Das war eine Chance, auch wenn ich nicht hundertprozentig fit war. Schießen konnte ich in meinem Zustand.
    Leider lag ich auf der rechten Seite und genau auf meinem Arm, der deshalb schwer zu bewegen war. Und wenn ich mich zu stark bewegte, dann würden sie aufmerksam werden.
    Es gab also Probleme.
    Ich versuchte, einen Blick auf die Familie zu erhaschen. Dabei musste ich den Kopf anheben, um über den Rand dieser kleinen Mulde hinwegschauen zu können.
    Was in einem normalen Zustand kein Problem gewesen wäre, bereitete mir hier eine wahnsinnige Mühe. Durch meinen Kopf tobten die Schmerzen, die Sehnen am Hals spannten sich wie Seile, und ich konnte das Keuchen nicht unterdrücken.
    Zum Glück reagierten die Mitglieder der Zombie-Familie nicht darauf. Sie waren zu sehr mit der Zukunft beschäftigt und mit dem, was sie mit mir anstellen wollten.
    »Ja, er ist es. Er ist dieser Sinclair, über den gesprochen wurde. Ich wusste, dass wir ihn mal kriegen würden.«
    Der Sohn hatte gesprochen, und sein Vater gab ihm darauf die entsprechende Antwort. »Zerreißen werden wir ihn. Zerreißen und hier liegen lassen. Dann werden die Wildschweine kommen und seine Reste fressen.« Er kicherte hohl und hell. »Das wird ein Spaß werden, ein wirklich verdammter Spaß.«
    Auch die anderen Mitglieder waren von diesem Vorschlag begeistert. Nur ich konnte mich darüber nicht freuen, aber ich bemühte mich weiterhin darum, in eine andere Lage zu gelangen, um die Waffe zu erreichen. Die Beretta war im Moment meine ganze Hoffnung. Ihr Magazin war mit geweihten Silberkugeln geladen, und ich wusste, wie tödlich die Geschosse für Untote waren.
    Ich hatte es geschafft, mich nach hinten zu drücken. So lag ich auf dem Rücken. Allerdings waren die Ränder dieser kleinen Senke noch zu hoch, sodass es mir nicht möglich war, auch in dieser Lage darüber hinwegzuschauen.
    Sie hielten sich in der Nähe auf. Sie sprachen, sie flüsterten, und hin und wieder hörte ich das widerliche Kichern, mit dem sie ihre Vorfreude bekannt gaben.
    Ruhig bleiben. Konzentrieren. Versuchen, sich die heftigen Schmerzen im Kopf wegzudenken. Vielleicht auch entspannen...
    Letztes würde mir kaum gelingen. Der Druck war einfach zu groß und auch die Angst davor, dass etwas schief gehen konnte. Wenn ich es nicht schaffte, war ich geliefert.
    Meine rechte Hand bewegte sich über meinen Körper hinweg und kroch der Waffe entgegen. Ich musste nur an die linke Seite herankommen, dann war alles gelaufen.
    Es klappte. Niemand kümmerte sich um mich. Ab und zu hörte ich das Quietschen des Rollstuhls, aber der Alte fuhr nicht davon. Er bewegte sich auf der Stelle. Wahrscheinlich hüpfte er vor lauter Freunde in seinem Ding auf und ab.
    Ich berührte die Waffe!
    Das kühle Metall der Beretta gab mir ein Gefühl der Sicherheit, das ich seit langem nicht mehr gespürt hatte. Normal zog ich die Pistole nicht hervor. Das war aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Ich musste sie einfach hervorzupfen.
    Das klappte auch.
    Millimeter für Millimeter wanderte die Waffe meinem Handballen entgegen. Ich war die Ruhe selbst, und meinen Zustand hatte ich vergessen. Im Liegen schießen. Dabei mindestens zwei von dieser Brut

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