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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht so ruhig.
    »He, komm hoch. Spiel hier nicht den Toten. Ich weiß ja, dass du noch lebst.«
    Ed Ingram sagte nichts. Aber er war nicht tot und auch nicht bewusstlos. Er wälzte sich mühsam zur Seite. Er stöhnte. Dann streckte er seinen rechten Arm aus. Die Hand suchte zitternd nach einem Halt, den er nur auf der Sessellehne fand.
    »Er soll sich setzen!«, kreischte der Alte.
    »Das schafft er nicht.«
    »Hilf ihm!«
    Eric ging hin. Wieder griff er zu und zerrte die Gestalt herum. Dann schob er sie in eine sitzende Haltung in den Sessel hinein. Auch der Zombie-Greis war zufrieden. Er beschwerte sich nicht mehr, sondern wartete ab, bis sich Ingram wieder gefangen hatte.
    Auch das dauerte ihm schließlich zu lange. »Hol Wasser, Junge. Kipp es in sein Gesicht.«
    Eric gehorchte. Er verschwand, suchte nach der Küche oder dem Bad, fand Letzteres und auch einen Eimer aus Kunststoff, den er mit Wasser füllte. Damit kehrte er in das Wohnzimmer zurück, wo der Alte bereits begierig auf ihn wartete.
    »Jetzt?«
    Es war kein Problem für Eric. Er hob den Eimer an und schleuderte die kalte Ladung in das Gesicht des Mannes und über dessen Oberkörper.
    Ingram schrie auf. Er schnappte nach Luft. Er keuchte, er schüttelte sich, und das beobachtete Abraham Kosta mit wachsendem Vergnügen.
    Er war jetzt voll in seinem Element, denn er wusste sehr genau, dass seine Rache klappen würde.
    Das Wasser rann in Tropfen am Gesicht des Mannes herab. Einiges floss noch in den Mund, sodass er wieder spucken musste. Aber er kam besser zu sich. Er bewegte sich jetzt auch von allein, drückte den Oberkörper etwas höher und streckte auch die Beine leicht nach vorn.
    Das alles passierte im schwachen Widerschein des Kaminfeuers und auch im Licht einer Stehlampe, die mit einem Schirm aus Pergament ausstaffiert war.
    Ein letztes Husten, ein Wischen über die Augen, und Ed Ingram war wieder einigermaßen klar.
    Kosta schaute ihn an. Er hatte sich so weit wie möglich in seinem Rollstuhl vorgebeugt. Aber noch war es nicht so weit. Er schickte Eric los, um das schwere Eisen zu holen, das neben dem Kamin lehnte.
    »Willst du ihn damit erschlagen?«
    »Mal sehen, mal sehen.« Der Zombie-Greis legte die Eisenstange quer über seine Knie.
    »Jetzt wird es aber Zeit, Ed!«
    Der alte Mann hatte seinen Namen gehört. Er merkte, dass etwas passiert war. Er wischte auch kein Wasser mehr aus seinem nassen Gesicht. Dafür folgte er mit seinem Blick dem Klang der Stimme und schaute dem alten Kosta direkt ins Gesicht.
    Der bemerkte den Blick. Er fing wieder an zu kichern und fragte mit einer krächzenden Stimme: »Kennst du mich noch...?«
    Ed Ingram schaute noch genauer hin. Dann hob er seinen rechten Arm, ließ ihn aber bald wieder sinken. Dafür fuhr er mit seiner anderen Hand über die Augen und flüsterte nur: »Mein Gott, mein Gott...«
    Ich wurde an die alten Westernfilme erinnert, in denen oft auch die Gesetzeshüter bei Anbruch der Dunkelheit durch die Straßen patrouillierten und Ausschau nach irgendwelchen Outlaws hielten.
    Wären es hier mal Banditen gewesen. Duncan O’Connor und ich befanden uns auf der Suche nach zwei Zombies, die eigentlich hätten auffallen müssen, denn es kam nicht alle Tage vor, dass der Enkel den Rollstuhl mit seinem Großvater durch die Straßen schob.
    Es war alles so anders geworden hier in Lauder. Ich kam mir fremd vor. Die Straßen und auch die Bauten erschienen mir abweisend. An den Lichtern konnte ich mich nicht erfreuen. Für mich waren sie in diesen Außenblicken nichts anderes als eine Totenbeleuchtung.
    Wo war es wichtig, dass wir suchten?
    Ich wusste es nicht, und Duncan hatte mit einem Vorschlag ebenfalls seine Probleme.
    In den helleren Gebieten hatten sie sich nicht aufgehalten. Und so tauchten wir ab in die schmaleren Gassen, in denen die Dunkelheit mehr zu Hause war.
    Nur wenige Lichter. Kaum Laternen. Was uns an Helligkeit traf, drang hinter den Fensterscheiben der Häuser hervor.
    Ich merkte meine innere Unruhe. Die Zeit lief uns einfach weg, daran war nichts zu ändern, und wir hatten noch längst nicht den gesamten Ort durchschritten.
    Es war auch möglich, dass sich die beiden Gesuchten nicht mehr im Freien aufhielten und ein bestimmtes Ziel längst erreicht hatte. Was sollten sie hier im Freien herumirren und dabei Gefahr laufen, von irgendwelchen Zeugen gesehen zu werden?
    Ohne Hilfe ging es bei uns auch nicht. Wir hatten hin und wieder Bewohner angesprochen, jedoch nur verwunderte

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