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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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mit Melinda gesprochen. Sie war immer noch der Meinung, dass sie bald von hier aufbrechen würden. Prompt machte sie einen Vorschlag in dieser Richtung.
    » Wir könnten doch endlich zu deinem Volk aufbrechen und ihn mitnehmen«, schlug sie ihm vor. » Vielleicht liegt Benjamins Heimat doch auf dem Weg zu deinem Volk?«
    » Mein Volk lebt ganz woanders«, behauptete Debe, obwohl es nicht der Wahrheit entsprach. » Mit einem weißen Kind wird unser Weg noch beschwerlicher. Es wird schon für dich hart genug werden, wenn wir in der Wildnis überleben wollen. Mit einem weißen Kind würden wir es nie schaffen. Die Weißen werden den Jungen sicher nach Hause bringen.«
    » Wir könnten es wenigstens versuchen«, beharrte Melinda. » Benjamin fürchtet sich vor Fremden. Mir vertraut er.« Sie versuchte Debes Hand zu nehmen, um ihn zu überzeugen, doch der entzog sich ihr und stellte sich weiterhin stur. » Du weißt nicht, wie hart die Wildnis ist. Außerdem ist es im Moment noch zu früh, um aufzubrechen. Wir müssen bis zur Regenzeit warten. Wir können jetzt nicht aufbrechen und den Jungen mitnehmen.« Debe wusste selbst nicht, weshalb er sich so gegen die Vorstellung wehrte, diesen Jungen mitzunehmen. Wenn der Junge von Owitambe stammte, dann stand er in enger Verbindung zu der Sternenschwester seiner Mutter. Er selber hatte Jella als kleiner Junge oft gesehen und sie gern gehabt. Doch wenn sie jetzt aufbrachen, dann würde er sich bald seinen Eltern stellen müssen – und davor hatte er schreckliche Angst.
    Kurz nach Sonnenaufgang brachte Melinda Benjamin zu Appeldorn auf die Farm. Der Junge schmiegte sich eng an sie, als sie sich von ihm verabschieden wollte.
    » Kannst du nicht mitkommen?«, fragte er. Sie schüttelte traurig den Kopf. » Der Baas bringt dich in die Stadt. Dort wird man dir helfen. Geh jetzt!« Sie stupste Benjamin an, damit er zu Appeldorn ging, der bereits ungeduldig vor seinem Auto wartete. Gemeinsam mit Stromer ging er zu ihm hin.
    Schweigend setzte sich Benjamin auf den Beifahrersitz. Stromer sprang auf seinen Schoß. » Was will der Hund hier?«, raunzte ihn Appeldorn unfreundlich an. Er packte Stromer am Genick und schmiss ihn wieder aus dem Wagen.
    » Das ist mein Hund! Er kommt mit«, schrie Benjamin aufgebracht und stieg wieder aus, um ihn zu holen. Doch Appeldorn hielt ihn mit der einen Hand am Genick fest und fuhr los. » Nichts da! Wenn ich dich mit dem Köter zusammen in den Ort bringe, nimmt dich keiner von denen auf.« Er überhörte Benjamins Geschrei und gab Gas. Stromer jaulte, als er sein Herrchen wegfahren sah.
    Appeldorn versuchte erst gar nicht, mit dem Jungen eine Unterhaltung zu beginnen. Schweigend kutschierte er den Bakkie über die holprige Sandpiste in Richtung Rehoboth. Als sie den kleinen Ort, der aus einer Handvoll Holzhäusern und einem Steinhaus bestand, erreichten, hielt er vor dem Steinhaus, das nun als Poststation diente.
    » Los, aussteigen«, befahl er Benjamin. Der Junge gehorchte anstandslos. Er hatte sämtlichen Mut verloren und trauerte immer noch um seinen treuen Freund. Seit man ihm auch noch Stromer weggenommen hatte, war ihm alles egal. Hinter dem Tresen der Post stand eine stämmige, rotbackige Frau, die gerade dabei war, die Briefe zu sortieren.
    » Post für dich!«, rief sie Appeldorn vergnügt zu und drückte ihm einen Umschlag in die Hand. Dann zog sie erstaunt die Augenbrauen hoch, als sie den eigenbrötlerischen Farmer in Begleitung eines Jungen erblickte.
    » Nanu, was ist denn in dich gefahren?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. » Du wirst doch wohl nicht in deinem Alter noch zu einem Familienmenschen werden?«
    » Lass das Gequatsche, Swantje«, knurrte Appeldorn. » Ich habe mit dem Jungen nichts weiter zu schaffen. Er ist allein und möchte wohl irgendwo in den Süden. Vielleicht kannst du oder einer deiner Freunde ihm ja weiterhelfen.«
    Er gab Benjamin einen unfreundlichen Schubs, damit er vortrat, dann wandte er sich zum Gehen. » Du bist jetzt für ihn verantwortlich. Ich habe mit ihm nichts mehr zu schaffen.«
    » Das kannst du nicht einfach so machen«, beschwerte sich die Postfrau, doch Appeldorn hatte den Raum schon verlassen. Bevor Swantje hinter ihrem Tresen hervorgetreten war, hörte sie das Aufheulen des Motors. Als sie vor der Tür stand, sah sie nur noch die Staubwolke, die der Bakkie hinterließ. Kopfschüttelnd wandte sie sich notgedrungen dem Jungen zu.
    Appeldorn grinste zufrieden in sich hinein. Das Problem

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