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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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habe einen … einen Schatz hier im Haus“, brachte sie hervor. „Es … Es ist mein kostbarster Besitz. Sorg … Sorg dafür, dass die Ältesten ihn nicht in die Hände bekommen. Jason wird sich darum kümmern, aber … Ich würde mich besser fühlen, wenn … Wenn du auch noch ein Auge darauf hältst.“
    Darrek zog überrascht die Augenbrauen hoch, nickte dann aber wieder.
    „Versprich es mir“, verlangte Kara und Darrek nickte abermals. Er hätte ihr in diesem Moment alles versprochen. „Die Ältesten dürfen … Dürfen meinen Schatz nicht kriegen.“
    „Du hattest keine Ahnung, was ich meine, nicht wahr?“, fragte Kara und lenkte Darrek damit von der Szene ab. Betroffen schüttelte er den Kopf.
    „Nein“, gab er zu. „Ich hatte keine Ahnung. Niemand wusste, dass ihr ein Kind hattet. Wenn ich es gewusst hätte … Nun, dann wäre ich wahrscheinlich nicht ganz so wütend auf dich gewesen … Ich hätte mich weniger verraten gefühlt, denn ein Kind … Ein Kind ändert alles. Vielleicht … wäre alles anders gekommen, wenn du es mir gesagt hättest.“
    „Hätte, könnte, sollte … Es ist, wie es ist. Du wusstest nichts davon, aber du hast das Versprechen gegeben auf sie aufzupassen. Und jetzt rate mal, warum ich immer noch hier bin.“
    „Weil ich mein Versprechen noch nicht eingelöst habe?“
    „Ganz genau. Ist dir nicht aufgefallen, dass ich immer häufiger in deinen Träumen auftauche, seitdem die Zeit näher rückt, in der Marlene losziehen wird, um sich meine Tochter zu holen?“
    Darrek nickte. Das war ihm in der Tat bereits aufgefallen.
    „Ich komme zu dir, um dich an dein Versprechen zu erinnern. Und ich werde solange weiter zu dir kommen, bis du es eingelöst hast.“
    „Na fein“, lenkte Darrek ein. „Das bedeutet also, dass du mich solange weiter mit meinen Erinnerungen quälen wirst, bis ich dafür gesorgt habe, dass deine Tochter nicht den Ältesten in die Hände fällt. Ist das richtig?“
    Kara schüttelte den Kopf und zeigte dann auf die Szene am Bett.
    Während die Kara der Vergangenheit ihren letzten Atemzug tat, streichelte Darrek immer noch ihre blasse Hand. Doch erst, als ihr Herz wirklich stillstand, war es Darrek wieder möglich sich frei zu bewegen. Traurigkeit überkam ihn und er biss sich auf die Lippe, um nicht laut aufzuschreien. Dann jedoch riss er sich wieder zusammen, beugte sich vor und gab Kara einen Kuss auf die Stirn.
    „Ruhe in Frieden, Kara“, flüsterte er. „Ich verspreche, dass die Ältesten deinen Schatz nicht in die Finger bekommen werden. Akima wird noch bereuen, was sie dir angetan hat.“
    Mit diesen Worten richtete Darrek sich auf. In seinen Augen standen Wut und Hass. Entschlossen ging er aus dem Zimmer, um das gesamte Haus nach dem Schatz abzusuchen, von dem Kara gesprochen hatte.
    „Verstehst du jetzt?“, fragte Kara, als Darreks früheres Ich aus dem Zimmer verschwunden war. „Nicht ich bin es, die dich quält. Das tust du ganz alleine. Ich habe dir viel bedeutet und du wirst erst aufhören dich selbst zu bestrafen, wenn deine Schuld an mich beglichen ist. Bis dahin wirst du immer wieder von mir träumen und dich mit der Erinnerung an meinen Tod selber quälen.“
    Darrek schluckte.
    „Und wie um Himmels Willen soll ich deine Tochter finden? Akima hat vor Kurzem erst einen Suchtrupp nach ihr ausgeschickt. Bei Jason ist sie nicht mehr und er scheint auch selber nicht zu wissen, wo sie sich aufhält.“
    „Warst du schon mal in Spanien?“, fragte Kara scheinbar vollkommen zusammenhangslos.
    „Sicher war ich schon mal in Spanien, aber …“
    „Du solltest mal nach Barcelona fahren und dir die Gegend ansehen. Es gibt wirklich wunderschöne Gebäude in Barcelona.“
    „Kara … Was soll das? Ich …“
    Darrek erwachte, als sein Handy neben ihm summte und somit den Eingang einer SMS ankündigte. Unwillig griff er nach dem Gerät und las die Nachricht, von der er ohnehin schon wusste, was sie beinhalten würde.
    Treffen im Westflügel, lautete der einfache Text. Darrek richtete sich auf und stöhnte unzufrieden. Wenn es etwas gab, was er hasste, dann war es mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden, weil seine Mutter und der Rest der verdammten Bande wieder einmal die Gaben der Kaltblüter nicht in den Griff bekamen. Warum taten die Ältesten es sich überhaupt an, Kaltblüter mit Gaben um sich zu scharen, wenn sie dann nicht mit ihnen umgehen konnten. Aber dafür hatten sie ja ihn. Und wie ein treuer Schoßhund kam er immer wieder zu

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