Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
bedauerte für einen kurzen Moment, dass die Freundschaft auf diese Weise auseinandergegangen war.
Maddie war eigentlich eine tolle Frau, so abwegig war Ross’ Interesse an ihr nicht. Nur war sie nicht die passende Frau für ihn, auch wenn sie aktuell die besseren Karten in der Hand hielt, daran änderte auch die letzte Nacht nichts, und ihre Angst, ihn tatsächlich zu verlieren, war nach seinem Weggang größer als je zuvor.
Kapitel 12
Nur noch eine Woche und sie würde Quinn nach dem kurzen, aber intensiven Intermezzo im Club wiedersehen. Der Gedanke war berauschend und erschreckend zugleich. Sie hatte Angst davor, weil sich alles unwiderruflich verändert hatte. Ihre Sehnsucht und ihre Liebe waren geblieben, aber sie begegneten sich nun auf Augenhöhe, jetzt, wo sie wusste, dass er sich genauso nach ihr sehnte wie umgekehrt. Und wäre er nicht so feige …
Seufzend speicherte sie den fertigen Brief ab und schaltete den Computer aus. Es fiel ihr wahnsinnig schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, und da Ross schon vor einer Weile gegangen war und ihr aufgrund ihrer vielen Überstunden geraten hatte, ebenfalls früher Schluss zu machen, beschloss sie, dieses verlockende Angebot anzunehmen. Ross war derzeit recht wenig im Büro. Seit einigen Tagen wirkte er sogar merkwürdig zerstreut und nachdenklich. Beth war überzeugt, dass sein Stelldichein mit seiner künftigen Exfrau nicht ganz spurlos an ihm vorbeigegangen war. Die Folgen zogen sich bis in sein Privatleben, denn Madeline Livingston ließ sich überhaupt nicht mehr im Büro blicken und rief auch nicht mehr an. Zwischen den beiden musste es wohl gewaltig kriseln.
Sie fand einen möglichen Zwist zwischen Ross und Madeline nicht weiter tragisch, denn sie hoffte insgeheim auf ein Happy End für die Eltern ihrer besten Freundin. Chloe hatte übrigens Wort gehalten und ihre Mutter zur Feier eingeladen. Seither wirkte sie deutlich gelöster, und sie schien sich immer mehr mit dem Gedanken anzufreunden, ihrer Mutter zu verzeihen. Die Bitterkeit, mit der sie immer über Leanne gesprochen hatte, war fast komplett aus ihrer Stimme verschwunden. Beth war guter Dinge, dass zwischen den beiden bald alles im Reinen sein würde. Es brauchte nur noch ein wenig Geduld und stetig wachsendes Vertrauen, das Leanne sich erst wieder verdienen musste. Trotz aller Sympathie konnte man nicht leugnen, dass sie sich in den letzten Jahren durch ausgesprochenen Egoismus hervorgetan hatte, und kein Mensch konnte sich innerhalb so kurzer Zeit komplett ändern. Sie war jedoch geläutert, was Quinns Mutter übrigens auch gut getan hätte, doch die würde wohl bis an ihr Lebensende an dem Betrug ihres Mannes zu knabbern haben und die Schuld dafür bei anderen suchen.
Beth schickte sich gerade an, ihr Handy in der Handtasche zu verstauen, als es klingelte. Neugierig, wer sie während der offiziellen Arbeitszeit anrief, blickte sie aufs Display und hielt den Atem an. Es war Quinns Nummer. Kurz überlegte sie, den Anruf einfach zu ignorieren, fand das allerdings recht albern. Überdies war die Sehnsucht, wenigstens seine Stimme zu hören, unermesslich groß. Sie holte tief Luft und drückte den kleinen grünen Hörer auf der Anzeige.
„Quinn, wieso rufst du an?“, eröffnete sie das Gespräch und presste das Gehäuse ganz dicht an ihr Ohr. Sie hörte ihn leise lachen, es hörte sich traurig an.
„Ich hätte ja gedacht, du gehst gar nicht ran, wenn du siehst, dass ich dich anrufe“, antwortete er mit seiner seidigen Stimme. Sie schluckte, weil sie den Klang so liebte. Beth hätte ihm stundenlang zuhören können. Dann riss sie sich zusammen.
„Das wollte ich zuerst auch nicht, aber dann …“ Sie schwieg, um nicht noch etwas Dummes zu sagen. Sie räusperte sich vernehmlich. „Wieso rufst du mich an? Ich dachte, wir hätten schon alles gesagt, was es zu sagen gibt.“
„Die Meinung hast du aber exklusiv“, antwortete er trocken, schlug dann aber einen geschäftsmäßigen Ton an. „Ich rufe aus beruflichen Gründen an.“
Sie setzte sich unwillkürlich aufrechter hin. Warum war sie jetzt so niedergeschlagen? Sie hätte eigentlich froh sein müssen, dass es ihm nicht um Persönliches ging, doch das bohrende Gefühl der Enttäuschung war real und nicht zu leugnen. „Worum geht es denn?“, fragte sie gefasst.
„Eigentlich ist es etwas ganz Banales. Ich muss dir noch dein Zeugnis ausstellen. Du bist so überstürzt vor mir geflüchtet, dass diese Kleinigkeit total
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