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Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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untergegangen ist.“
    Sie ignorierte den unmissverständlichen Vorwurf in seiner Stimme.
    „Wozu brauchst du da mich?“, fragte sie verständnislos. „Schick mir das Zeugnis doch einfach zu, meine Adresse hat sich schließlich nicht geändert, nur mein Arbeitsplatz.“
    „Ich möchte es gemeinsam mit dir schreiben“, entgegnete er ruhig. „Du bist mit den üblichen Floskeln vertrauter als ich. Immerhin hast du ja sämtliche Zeugnisse geschrieben, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hat.“
    „Aber das kann doch auch deine neue Sekretärin erledigen“, warf sie ein.
    „Nein, kann sie nicht“, antwortete er kurzangebunden.
    „Findest du das nicht ein bisschen lächerlich?“
    Er seufzte ungeduldig. „Hör zu, da du von heut auf morgen verschwunden bist, musste ich mit der erstbesten Kraft vorlieb nehmen, die mir die Arbeitsvermittlung geschickt hat, damit der Tagesablauf halbwegs normal weiterlaufen konnte. Ein Zeugnis hat die gute Frau noch nie geschrieben, aber wenn du der Meinung bist, dass deins das Erste sein soll, dann bitte.“
    Beth kaute an ihrer Unterlippe und überlegte. Es wäre unverantwortlich, aufgrund ihres Stolzes auf ein ordentliches Zeugnis zu verzichten. Außerdem löste die Möglichkeit, noch einmal ihr altes Büro zu betreten und ihn hinter seinem Schreibtisch sitzen zu sehen, eine unglaubliche Sehnsucht in ihr aus.
    „Also gut, ich komme vorbei“, gab sie nach und atmete erst mal tief durch, als ihr klar wurde, dass sie tatsächlich zustimmte, ihn wiederzusehen. Oh Gott, sie war komplett wahnsinnig.
    „Wie wäre es mit heute?“, fragt er prompt. Beth fiel fast das Handy aus der Hand vor Aufregung. Nicht nur wahnsinnig, sondern auch dumm. Strohdumm. Weil sie Ja sagen würde.
    „Heute? So schnell?“
    „Warum etwas hinauszögern, wenn man es gleich erledigen kann? Du könntest nach Feierabend zu mir ins Büro kommen. Du schreibst das Zeugnis, und ich kann dir den Wisch gleich unterschreiben.“
    Sie fügte sich, und sie kamen überein, dass sie gegen achtzehn Uhr bei ihm eintrudeln sollte. Nachdem sie aufgelegt hatte, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und beschloss, nicht wie geplant nach Hause zu fahren, sondern die Zeit bis zu ihrer Verabredung mit Arbeit totzuschlagen. Pünktlich um siebzehn Uhr nahm sie die U-Bahn bis zur Oxford Street und lief die letzten Meter bis zur Filiale zu Fuß. Es war kalt, und ihr Atem strömte in kleinen Wölkchen aus ihrem Mund, während sie die vielen anderen Fußgänger, die links und rechts an ihr vorbeihasteten, kaum wahrnahm. Sie holte Luft und fühlte, wie die eisigen Ströme angenehm ihre Lungen blähten. Die extrem kühle Witterung und der Schnee waren äußerst ungewöhnlich für diese Region. England war so gut wie nie dem Einfluss des atlantischen Golfstroms ausgesetzt und konnte eher selten mit nordischen Temperaturen aufwarten. Daher genoss Beth dieses ungewöhnlich winterliche Klima und die Tatsache, dass der Schnee nicht innerhalb weniger Stunden einer grauen Suppe glich, sondern sogar für eine Weile liegen blieb.
    Endlich stand sie vor dem großen gregorianischen Gebäude, in dem sie so lange gearbeitet hatte, und blickte an der eleganten Fassade entlang nach oben. Sie konnte das große halbrunde Fenster sehen, hinter dem sich ihr früheres Büro befand, seines lag direkt daneben. Sie wurde von einer Welle des Bedauerns erfasst. Drei Jahre, es kam ihr so vor, als hätte sie sich diese Zeit nur eingebildet, als wären die vielen Stunden mit Quinn nur eine Ausgeburt einer zu lebhaft ausgeprägten Fantasie. Dafür war die Frau, die sich nun neben sie stellte, äußerst real.
    „Nanu, wen haben wir denn da? Wollen Sie sich ein neues Schmuckstück gönnen?“
    Charlotte Fitzroys giftige Stimme drang unbarmherzig an ihr Ohr, und sie zuckte gepeinigt zusammen. Das durfte doch nicht wahr sein! Sie fühlte sich wie der größte Pechvogel auf Erden, weil sie dieser grauenhaften Person andauernd über den Weg lief. Mit einem stummen Stoßgebet auf den Lippen drehte sie sich um, da man eine Frau wie Charlotte nicht ungestraft ignorieren durfte. Sie blickte in Augen, die so hell und plastisch wirkten wie durchsichtiges Fiberglas, und stellte zu ihrer Erleichterung fest, dass sie heute ausnahmsweise ohne ihren Zwilling Winnifred unterwegs war. Für Beth war das Glas schon halb voll.
    „Mrs. Fitzroy!“ Sie tat überrascht. „Sie sehen wie immer großartig aus, und nein, ich habe nicht vor, etwas zu kaufen. Schmuck aus den

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