Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Charlotte meine Mutter mit ihrer Begeisterung für Callie infiziert hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis wir uns wiedersahen. Sie ist eine tolle Frau, und da wir uns sowieso andauernd über den Weg gelaufen sind, dachte ich, es kann nicht schaden, ab und an mit ihr auszugehen. Und siehe da … meine Mutter hat wirklich aufgehört, mich tagtäglich mit ihren Vorträgen über die Vorteile einer festen Beziehung zu nerven. Also hab ich alles so gelassen, wie es war.“
„Dann bist du also mit ihr ausgegangen, um deine Ruhe zu haben“, resümierte Beth.
Quinn nickte und wirkte ein klein wenig zerknirscht dabei.
„So ungefähr. Callie ist wirklich großartig, wunderschön und wahnsinnig sexy, aber ich liebe sie nicht.“
„Aber eines verstehe ich nicht“, sagte sie misstrauisch und wollte es jetzt ganz genau wissen. „Ich weiß, meine Schwester will in deine Kreise einheiraten, aber selbst sie wird einen Mann wollen, der sie zumindest körperlich begehrt, und ist nicht der Typ für eine platonische Beziehung. Wieso lässt sie sich auf eine Beziehung ohne Sex ein, was verschweigst du mir?“
Quinns Augen streiften sie mit einem zurückhaltenden Blick.
„Deine Schwester hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Sie hat sich mir nicht anvertraut, aber ich weiß, dass sie irgendeinem Kerl hinterhertrauert oder zumindest unglücklich verliebt ist. Vielleicht hat sie ja gedacht, mit uns beiden würde es noch was werden und sie könnte den anderen vergessen. Keine Ahnung, was genau in ihr vorgeht, so nah stehen wir uns nicht. Jedenfalls hatten wir seit unserem One-Night-Stand immer eine gute Zeit zusammen, wenn wir ausgegangen sind, aber keinen Sex mehr.“ Quinns weiße Zähne blitzten auf, als er den Mund zu einem zynischen Grinsen verzog. „Es ist eine Scheißsituation für alle Beteiligten.“
Beth nickte langsam. „Allerdings, und die gute Charlotte hat ganze Arbeit geleistet. Hat die Frau keine anderen Hobbys?“
Er ging gar nicht auf ihren Scherz ein, seine Miene blieb ernst. „Mach nie den Fehler, sie zu unterschätzen, Beth. Ich habe genau das getan und muss jetzt dafür büßen.“ Nachdenklich blickte er auf den Küchenboden. „Diese Frau ist gefährlich“, führte er weiter aus. „Ich hab nie verstanden, warum Victor sich so viele Jahre an sie gebunden hat. Sie ist eine schöne Frau, aber ihre Seele ist rabenschwarz, und so was wie ein mitfühlendes Herz besitzt sie nicht.“
Ein komisches Gefühl machte sich in ihrer Magengrube breit, weil ausgerechnet diese Schlange ihre Schwester so offen protegierte. So langsam wurde ihr das alles zu viel. Sie wünschte sich, sie könnte einfach ins Bett gehen und sich unter ihrem Kopfkissen verstecken.
„Beth?“
Sie lächelte ihn erschöpft an und fühlte sich auf einmal furchtbar müde. „Ja?“
„Seit der einen Nacht ist wirklich nichts mehr zwischen mir und Callie gelaufen, und ich habe auch noch nicht endgültig entschieden, wie es weitergehen wird.“
Sie glaubte ihm, was Callie und den Sex betraf, auch wenn ihr nicht ganz klar war, warum es ihm so wichtig war, sie das wissen zu lassen. Er war ihr doch keine Rechenschaft schuldig. Mit der anderen Sache log er sich jedoch selbst in die Tasche. Auch wenn er so tat, als wären die Würfel noch nicht gefallen, so hatte er sich doch schon längst mit dieser erzwungenen Heirat abgefunden. Was ihre Schwester anging, so konnte sie sich durchaus vorstellen, dass Callie einen Antrag annahm, vor allem wenn sie unglücklich verliebt war und sich diese Liebe aus dem Kopf schlagen wollte. Und lebten sie erst mal unter einem Dach, würde es nicht lange dauern, bis sie ihre körperliche Beziehung wieder aufnahmen. Auf einmal hatte sie das Gefühl zu ersticken, wenn sie ihrer Verbitterung darüber nicht Luft machte. Sie hatte immer geschwiegen, ihre wahren Empfindungen hinter einer lächelnden Maske versteckt, doch heute ging das nicht mehr.
„Ich glaube, du hast dich schon längst entschieden“, hielt sie ihm vor.
Er senkte ertappt den Kopf, wirkte sogar eine Spur beschämt.
„Du hast recht, und es macht mir eine Scheißangst, dass ich tatsächlich eine Frau heiraten würde, die ich nicht liebe, nur um meine Mutter endlich zufriedenzustellen. Mein ganzes Leben lang versuche ich das schon, es ist mir bis heute nicht geglückt.“
Den letzten Teil seines Satzes flüsterte er nur noch. Sofort bereute sie, ihn so angefahren zu haben, und lächelte ihn versöhnlich, aber auch eine Spur traurig
Weitere Kostenlose Bücher