Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
schwer, irgendetwas anderes zu tun, als aus dem Fenster zu schauen, bis ihr Körper für sie reagierte und anfing wie verrückt zu zittern. Sie schloss das Fenster wieder. Ihr Blick wanderte prüfend durchs Schlafzimmer. Nichts deutete mehr darauf hin, dass Quinn letzte Nacht hier gewesen war, und nun wurde es Zeit, den letzten Schnitt zu setzen, um sich von ihm abzunabeln. Jetzt sofort. Je länger sie zögerte, umso mehr lief sie Gefahr, wieder in dieselbe Spirale der Abhängigkeit zu geraten, die sie seit drei Jahren gefangen hielt. Sie griff nach dem Telefon, wählte und musste eine ganze Weile warten, ehe sich eine verschlafene Stimme meldete. „Wer ist da?“
„Chloe, ich bins, Beth.“
Sofort war ihre Freundin hellwach. „Was ist los? Ist was passiert?“, fragte sie alarmiert.
Chloe kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie niemals so früh angerufen hätte, wäre es nicht wirklich wichtig. Beth schloss kurz die Augen, ehe sie mit der Sprache rausrückte, dann kappte sie mit einem einzigen Satz ihre letzte Verbindung zu Quinn.
„Kannst du mir den Job bei deinem Vater besorgen?“
Kapitel 9
„So, das wärs für heute!“
Ross Turners sonore Stimme klang außerordentlich zufrieden. Alle relevanten Punkte waren vorzeitig abgearbeitet und das noch vor der offiziellen Mittagspause. Beth saß ihm in seinem Büro gegenüber, zwischen ihnen befand sich der wuchtige Schreibtisch aus Eichenholz, der im totalen Kontrast zu der restlichen, eher zeitgemäßen Büroeinrichtung stand. Ein Mix aus rustikal und modern. Ihr gefiel es, auch wenn der Tisch auf den ersten Blick gar nicht so recht zu dem vorherrschenden Büromöbelsystem mit dem anthrazitfarbenen Dekor passen wollte. Die Griffe des Mobiliars waren aus Metall und chromfarben, ebenso die Aktenschränke und Rollcontainer, die genug Stauraum für seine Unterlagen boten. Er hatte natürlich auch alles auf seinem Rechner gespeichert, doch er hasste es, am Bildschirm zu lesen und wollte sämtliche Unterlagen zusätzlich in Papierform parat haben.
Eher beiläufig stich Beth über die glatte Oberfläche der Tischplatte. Er hatte das Möbelstück direkt aus Texas einfliegen lassen, um sich eine vertrautere Umgebung in der Fremde zu schaffen. Nur ein weiteres Zeichen dafür, wie ernst es ihm mit der Aussage war, in London ein neues Leben anzufangen, damit er in der Nähe seiner Töchter bleiben konnte. Sie bewunderte das.
„Sie schauen mich so sinnend an, Beth“, meinte er in diesem Augenblick, und sie strich sich ein wenig verlegen eine rote Haarsträhne hinters Ohr.
„Entschuldigung, ich war in Gedanken.“
„Lassen Sie mich daran teilhaben oder sind die geheim?“, fragte er neckend und grinste sie spitzbübisch an. Das Fenster hinter ihm nahm den größten Teil der Wand ein und flutete den Raum mit Tageslicht, sodass sie jede einzelne Regung auf seinem Gesicht ablesen konnte. Entspannt lehnte er sich in seinem bequemen Bürosessel aus schwarzem Leder zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Seine ganze Haltung spiegelte wider, wie sehr dieser Mann in sich selbst ruhte. Es gab auf dieser Welt nur wenige Dinge, die ihn aus der Fassung bringen konnten. Sie bewunderte das, ebenso seinen unglaublich präzise arbeitenden Verstand. Sollte sie ihm erzählen, was ihr eben durch den Kopf gegangen war? Warum eigentlich nicht …
„Um ehrlich zu sein, habe ich an Sie gedacht“, gestand sie mit einem kleinen Lächeln ein. Er wirkte verblüfft, erholte sich jedoch recht schnell von ihrem Kommentar und hob ein klein wenig selbstverliebt seine Augenbrauen.
„Und was geht Ihnen so durch den Kopf, wenn Sie an mich denken?“
Sie unterdrückte ein Lächeln. So hart und unnachgiebig er im Geschäftsleben auch war, im Umgang mit Frauen versprühte er einen unglaublichen Charme. Nur dass sie seinem Ego gleich einen empfindlichen Schlag versetzen musste, weil er ihre Anmerkung offensichtlich auf seine rigide Männlichkeit bezog. Beth blickte direkt in seine Augen, die so grün wie der Flaschenboden einer Champagnerflasche funkelten. Trotz der Tiefe und Dunkelheit lag so ein lebendiges Glitzern in ihnen. Wunderschön. Sie konnte schon nachvollziehen, dass ihm die Frauen zu Füßen lagen.
„Nun? Sie sagen ja gar nichts mehr.“
„Ich habe mir eben gedacht, wie bemerkenswert es ist, dass Sie für Ihre Töchter alles hinter sich gelassen haben. Meine Eltern lieben mich auch, aber sie würden das East End niemals verlassen, um meinetwegen in ein
Weitere Kostenlose Bücher