Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
immer die unterschwellige Leidenschaft, die unter der dünnen Eisdecke brodelte. Endlich wandte er sich ab, und sie atmete erleichtert auf, blieb aber auf der Hut. Oberflächlich wirkte er so wie immer. Charmant und lächelnd beteiligte er sich an den Gesprächen, doch Beth konnte er damit nicht täuschen. Seit drei Jahren kannte sie ihn nun schon. Sie war durchaus in der Lage, ein echtes Lächeln von einem aufgesetzten zu unterscheiden.
Genau in diesem Moment legte Quinn seine Hand auf Callies Oberschenkel und strich provozierend langsam daran auf und ab. Beth schäumte innerlich. Was wollte er ihr damit beweisen? Dass er keinen Gedanken mehr an sie verschwendete? Beth ballte ihre linke Hand zur Faust und presste sie auf ihren eigenen Oberschenkel. Nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, aufzuspringen und einfach abzuhauen. Weg von dieser unerträglichen Situation, und vor allem weg von ihm . Es tat so weh, ihm nahe zu sein, ohne ihn anfassen zu dürfen, während er gleichzeitig ihre Schwester mit Zärtlichkeiten überhäufte.
Das ist ein Alptraum, dachte sie nur und leckte sich hektisch über die Lippen. Der bittere Geschmack der Eifersucht setzte sich auf ihrer Zunge fest und erreichte auch den letzten Winkel ihres Körpers. Sie hasste das. Vor allem, weil sie sich dieses unschöne Gefühl gegen ihre Schwester richtete. Wieso konnte sie Callie ihr Glück nicht einfach gönnen?
Dumme Frage , lästerte ihr Unterbewusstsein, weil du ihn für dich selbst willst, weil sich nichts daran geändert hat, dass du ihn für den schärfsten Kerl auf diesem Planeten hältst, weil du in seinen Armen einschlafen und wieder aufwachen willst …
Manche Wahrheiten konnte man nicht leugnen, doch sie würde ihr möglichstes geben, um ihre Wünsche zu ignorieren.
„Seid ihr schon lange hier?“
Callie richtete ihre Frage an Ryan, der als Einziger in der Runde völlig gelassen aussah. Selbst Chloe, die eigentlich ein Pokerface aufsetzen konnte, wann immer sie es für nötig hielt, konnte ihre Anspannung nicht ganz verbergen.
„Erst seit ein paar Minuten“, antwortete Ryan freundlich und schenkte ihr ein charmantes Lächeln.
„Wo ist eigentlich Victor?“, wollte Quinn wissen und ließ seinen Blick über die Menge schweifen.
Ryan Lächeln wurde von einem breiten Grinsen abgelöst. „Der jagt Paige durch den Club. Du kennst die beiden doch. Sie können manchmal richtig peinlich sein.“
„Ich hab sie vorhin auf der Tanzfläche gesehen“, fiel Callie in das Gespräch ein. „Alle Männer haben Paige angestarrt, und er sah aus, als wollte er jeden Einzelnen auseinandernehmen.“
Obwohl sie fröhlich klang, wirkte die Miene ihrer Schwester ziemlich angestrengt. Kein Wunder. Sean bombardierte sie permanent mit bösen Blicken, und Beth nahm sich fest vor, ein ernstes Wort mit ihm zu reden, sobald sich eine günstige Gelegenheit ergab. So konnte das wirklich nicht mehr weitergehen.
„Kommt jemand mit an die Bar?“, fragte Chloe unvermittelt.
Callies Gesicht hellte sich auf, sie wirkte geradezu erleichtert über die Aussicht, endlich Seans unmittelbarer Nähe entkommen zu können.
„Prima Idee, und danach gehen wir ein bisschen tanzen. Nicht wahr, Quinn?“
Er lächelte. „Aber sicher. Warum gehst du nicht schon mal mit den anderen vor? Ich muss noch kurz mit Elizabeth sprechen. Beruflich.“
Elizabeth … In drei Jahren hatte er sie nicht einmal bei ihrem vollen Namen genannt, und dass er jetzt damit anfing, konnte nichts Gutes bedeuten. Zu ihrer Verwirrung gesellte sich auch Ärger.
„Ich arbeite nicht mehr für dich, schon vergessen? Du kannst also nicht mehr einfach so über meine Zeit verfügen.“
Sie dachte nicht daran, sich ein Gespräch aufdrücken zu lassen, das sowieso nur im Streit enden konnte. Ihre Ansage tangierte ihn nicht groß. Er lächelte, wenn auch ziemlich sparsam.
„Es sind noch einige Dinge offen, und da du ja neuerdings nie Zeit hast, wirst du sie dir eben jetzt nehmen“, erklärte er rigoros und stellte damit unmissverständlich klar, dass er ein Nein nicht akzeptieren würde. Ihr blieb der Atem weg vor Empörung. Jetzt reichte es ihr. Quinn würde sein Gespräch bekommen, unter vier Augen, und danach konnte er sich zum Teufel scheren.
Sie wandte sich an Sean, der Quinn mit skeptischer Miene beobachtete.
„Sean, könntest du Callie begleiten, solange ich mit Quinn spreche?“, bat sie ihn. Sie schenkte ihm einen bittenden Augenaufschlag und lächelte. „Ihr könntet doch die
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