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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Arbeitgebern Eindruck schinden konnte.
    Als Allererstes hatte er noch eine Patientin auf Liz’ Zimmer verlegt. Park sagte ihm, seine Frau brauche ihre Privatsphäre. McCracken hatte nur erwidert, da könne er nichts machen. Und hatte gegrinst dabei.
    »Gehen wir«, sagte Park. »Wir holen Grant unterwegs ab. Kommst du mit, Martin?«
    »Hallo, ich bin Mrs. H«, sagte Mrs. H.
    Mrs. H war die neue Zimmergenossin von Liz, und sie stellte sich ihnen bei jedem Besuch vor. Sie stand von ihrem Bett auf und streckte die Hand aus.
    »Wir kennen uns«, sagte Park und drückte sich an ihr vorbei. Die Betten standen nicht weit auseinander. Das Zimmer war nur wenig größer als seine alte Zelle und wirkte noch viel unbewohnter. Stank aber genauso schlimm. Dieser unnütze Drecksack McCracken hätte die Abflussrohre reparieren lassen müssen.
    Mrs. H setzte sich wieder. Fuhr mit den Fingern auf der Tagesdecke unsichtbare Muster nach.
    »Wir sind alle da«, sagte Park zu Liz. Sie lag auf ihrem Bett und hatte eine dunkelbraune Hose und eine lila Weste an, die ihr viel zu groß war. Sie sah aus, als hätte ihr etwas das ganze Fleisch aus dem Körper gesaugt. Er beugte sich zu ihr herunter und nahm ihre Hände in seine. Sie waren kalt, die Knochen scharf.
    »Grant war schwer beschäftigt, aber er hat alles stehen und liegen lassen und ist mitgekommen. Ist das nicht nett von ihm?«
    Grant winkte von der Tür. »Hi, Mum.«
    »Komm hier rüber«, befahl ihm Park.
    Grant schlurfte herüber und wäre fast über Mrs. Hs Füße in den flauschigen Pantoffeln gestolpert.
    »Zeitverschwendung«, sagte Mrs. H und schaute auf. »Sie erkennt keinen von Ihnen.«
    »Scheren Sie sich raus«, sagte Park.
    »Das ist mein Zimmer.«
    »Raus.«
    »Nein. Die Soldaten sind auf meiner Seite.«
    Die arme alte Kuh war total durch den Wind.
    »Komm, wir machen einen Spaziergang mit Mum«, sagte Effie.
    »Gute Idee«, sagte Park. »Hast du Lust, Liz?«
    Sie schaute ihn nicht an. Er drückte ihr die Hand, die jetzt ein wenig wärmer war. Sie drückte nicht zurück.
    »Sie müffelt«, sagte Mrs. H. »Sie haben ihr die Windeln nicht gewechselt.«
    Park seufzte. Daher kam also der Geruch.
    Vor Liz’ Zimmer lief Park in Moira, eine der Pflegerinnen. Fragte sie, wieso seine Frau in ihrem eigenen Kot liegen müsse. Moira sagte, sie sei beschäftigt, würde das aber in Ordnung bringen, sobald sie könne. »Bemühen Sie sich nicht«, sagte Park. »Sagen Sie mir nur, wo McCracken ist.«
    Nur Sekunden später: »Sie leiten dieses Dreckloch«, sagte Park zu McCracken, als er zu ihm ins Büro platzte. Eher eine Besenkammer als ein Büro. Gerade mal genug Platz für einen Schreibtisch, einen winzigen Aktenschrank und einen Besuchersessel.
    Park blieb stehen.
    McCracken lehnte sich zurück, verschränkte die Finger hinter dem Kopf, um Park seine kräftigen Oberarme zu zeigen. Er musste sich nicht weit zurücklehnen, bevor er mit dem Kopf an die Wand stieß.
    Park sah nicht zum ersten Mal Muskeln. Jede Menge Muskeln im Knast. Muskeln bedeuteten einen Scheiß. »Meine Frau ist kein Tier«, sagte Park.
    »Wer ist Ihre Frau?«
    Er wusste, wer Park war. Sie hatten schon einmal miteinander gesprochen. Er benahm sich absichtlich wie ein Arsch. »Liz«, sagte Park. »Elizabeth Park.«
    »Oh«, sagte McCracken, nahm die Hände herunter und ging mit seinem Sessel nach vorn. »Ich erinnere mich an Sie.« Er beugte sich vor und stützte das Kinn auf die Zeigefinger. »Sie sind der Knastbruder.«
    Knastbruder? KNASTBRUDER?! »Ich hab meine Zeit abgesessen, Sie eingebildetes Arschloch. Sie können mich mal.«
    »Es besteht kein Grund für eine solche Ausdrucksweise, Mr. Park.«
    »Wechseln Sie nicht das Scheißthema. Liz braucht Pflege.«
    »Ich weiß genau, was Mrs. Park braucht.«
    »Dann unternehmen Sie was. Sagen Sie Ihrem Personal, dass sie sie austreten lassen.«
    »Dazu haben wir nicht immer die Zeit oder das Personal.«
    »Dann sorgen Sie dafür, dass es sich zeitlich einrichten lässt. Stellen Sie mehr Personal ein.«
    »Es wäre für alle besser, wenn wir ihr einen Katheter legen dürften.«
    »Für Liz wär das nicht besser. Das ist schon ausprobiert worden. Sie mag das nicht. Sie zieht ihn raus.«
    »Und dabei hat man mir gesagt, sie würde sich nicht aus eigenem Antrieb bewegen.«
    »Da sieht man, wie sehr sie das ablehnt. Sie stecken ihr nicht noch mal so was rein. Das ist endgültig, verdammte Kacke.«
    »Na schön. Was schlagen Sie also vor?«
    Eric McCracken bleckte

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