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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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gewesen.
    Mann, er hoffte nur, dass mit Phil alles in Ordnung war.
    Als Kind war Phil derjenige gewesen, der vom höchsten Sprungbrett sprang, der, der gegen den Schulrowdy aufbegehrte, der Heroin probierte. Phil war der große Abenteurer. Er würde klarkommen.
    Aber, Scheiße, Tommy hätte nicht auf ihn hören dürfen. Sie hätten nicht zu dem Friedhof fahren dürfen. Phil hatte ihn da mitten in ein echt grandioses Scheißabenteuer gelotst, oder? Aber Scheiße, er konnte Phil keinen Vorwurf machen. Es war seine eigene Schuld. Hätte einfach bezahlen und heimgehen sollen. Na ja, jetzt bezahlte er dafür.
    Scheiße, hämmerte sein Herz. Und seine Blase war am Platzen. Er konnte ja Smith schließlich nicht bitten, links ranzufahren, damit er aussteigen und pinkeln konnte.Soweit Tommy wusste, konnte Smith vorhaben, ihn bis nach Dundee zu bringen. Er konnte unmöglich so lange aushalten. Vielleicht sollte er es einfach laufen lassen. Es würde ihm danach so viel besser gehen. Doch der Gedanke an den Gestank und die nasse Hose war einfach zu viel.
    Vielleicht wollte Smith ihn ja überhaupt nicht mehr rauslassen. Vielleicht hatte er vor, das Auto in den Forth zu stürzen und dabei zuzusehen, wie Tommy ertrank.
    Wieso, verdammte Scheiße, musste er jetzt an so was denken?
    Abgesehen davon, was es bedeutete, wenn er nicht mehr aus dem Auto durfte, war es noch schlimmer, darüber nachzugrübeln, was passieren könnte, wenn Smith erst mal anhielt und ausstieg. Er würde den Kofferraum aufmachen und was dann? Tommy mit dem Samuraischwert den Kopf abhacken?
    Herrgott, Tommy machte sich fast in die Hosen.
    Er zitterte so stark, dass er in den letzten Minuten kaum gemerkt hatte, wie er herumgeschleudert wurde. Aber jetzt merkte er es und stellte fest, dass der Wagen langsamer fuhr.
    Sein Herz legte einen neuen Gang ein. Ratterte in seinem Brustkorb. Er hörte das Echo in den Ohren.
    Das Auto hielt an. Der Motor erstarb. Die Tür wurde geöffnet, zugeknallt.
    Ein paar Sekunden später öffnete sich der Kofferraum. Licht schien ihm in die Augen.
    Dann die Stimme von Smith: »Wo ist Grant?«
    O verdammte Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    »Es war ein Unfall«, sagte Tommy.
    Park packte den Wichser am Ohr. Er hatte ihn noch kaum angefasst, als das Arschloch schon kreischte wie ’n Baby, das die ersten Zähne kriegt. Park packte auch noch das andere Ohr und zerrte ihn aus dem Kofferraum. Okay,nicht ganz. Er blieb stecken und quiekte und bewegte sich nicht mehr von der Stelle, egal, wie fest Park auch zog, und Park wollte nicht am Ende mit ’nem abgerissenen Ohr und ’ner uäähh blutenden Wunde und allem, was damit zusammenhing, dastehen, also ließ er los und hob ihn heraus, als wäre er tatsächlich ein beschissenes Baby.
    Sobald Park Savage über dem Rand hatte, schnappte er sich wieder ein Ohr und riss fest daran. Savage plumpste auf die Erde. Rief um Hilfe.
    Park ließ ihn ein bisschen liegen. Er konnte rufen, so viel er wollte. Schön stilles Fleckchen. Nicht sehr wahrscheinlich, dass irgendwer so spät noch in der Nähe war. Park dachte darüber nach, was der Wichser gesagt hatte. Es war ein Unfall. Mann, das konnte alles Mögliche bedeuten. Nur nichts Gutes.
    Nach kurzer Zeit ebbten Savages Schreie zu einem Wimmern ab. Dann lag er einfach nur stumm da und machte gelegentlich spastische, aalartige Zappelbewegungen.
    »Erzähl mir von dem Unfall«, sagte Park.
    Savage zappelte ein bisschen stärker.
    »Also?«
    »Nein.«
    Das war ehrlich. »Du hast keine Wahl, Tommy. Erzähl’s mir, dann mach ich’s schnell.«
    »O Gott«, sagte Savage. »Es war ein Unfall.«
    »Brauchst du Hilfe, um dich zu konzentrieren?«, fragte Park. »Ich kann dir helfen. Ein paar Schmerzen könnten vielleicht nützen.«
    Und da fing Savage zu reden an, dass sich die Worte überschlugen.
    Irgendwann wurde Park das Wichtigste klar: Der fette Phil hatte Grant abgefangen, sie hatten ihn beide verhört, und Grant war direkt in eine Glastür gerannt bei dem Versuch zu fliehen.
    Park bemühte sich, die Bilder auszublenden, die vor ihmaufstiegen. Es war nicht leicht, doch er schaffte es. »Ist er schwer verletzt?«
    Keine Antwort.
    »Hm?«
    Immer noch keine Antwort.
    Park verlor die Beherrschung. Trat Savage. Mehrfach. Trat auf ihn ein, bis die Drecksau sich selbst vollpinkelte. »Ist er schwer verletzt?«, fragte Park.
    Und da erzählte Savage japsend von der zerbrochenen Scheibe, der Glasscherbe. Und von Grant, der hineingefallen war.
    Park setzte sich, bevor

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