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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Hand steckt in dem Scheißdreck hier.«
    »Hättest die Handschuhe nicht im Auto lassen sollen«, sagte Tommy.
    »Manchmal kannst du ’n richtiges Arschloch sein.« Phil richtete sich auf. »Und an deinem Scheißschwert hätt ich mich auch verletzen können.« Er stieß Tommy mit dem Ellbogen aus dem Weg und ging wieder nach draußen, wobei er versuchte, den Dreck von der Hand zu schütteln.
    Jetzt machte er auch Krach. Tommy konnte ihn hören. Wamm, wamm. Stampfte mit den Füßen, der bescheuerte Schwachkopf. Spielte vermutlich keine Rolle mehr, wo sie gerade so laut gesprochen hatten. Sie würden nicht rausfinden, wo Smith steckte, würden keine Gelegenheit bekommen, ihm Angst einzujagen, damit er Tommy in Ruhe ließ. Wenn Tommy von den Vorfällen früher am Tag nicht so fertig gewesen wäre, hätte er gar nicht erst zugestimmt, hierherzukommen.
    Er folgte Phil nach draußen, entschlossen, ihn nach Hause zu schleppen.
    »Phil, wir sollten gehen …« Der Schlag nahm ihm die Sicht. Zuerst dachte er, sein Kopf würde explodieren vor Schmerz. Die größte Wucht des Schlags hatte ihn genau vorn an der Stirn getroffen und breitete sich ringförmig über den gesamten Schädel aus. Irgendwie ließ seineSehkraft selbst in der Dunkelheit nach. Das Wasser trat ihm ihn die Augen, und ihm wurde übel. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht mit ihm.
    Die Tasche mit dem Geld fiel zu Boden, und er sank auf die Knie. Es fühlte sich an, als sei ihm der Schädel zersprungen. Er bewegte den Kopf zur Seite und konnte spüren, wie sich innen drin die Knochensplitter lösten. Er hoffte, damit falsch zu liegen.
    In seinem Magen ging ein Feuerwerk los. In zwei kräftigen Schwallen sprudelte Erbrochenes aus seinem Mund.
    Hinter sich vernahm er eine Bewegung, drehte den Kopf, der dabei vor Anstrengung pochte, gerade rechtzeitig, um Phils Claymore auf sich zustoßen zu sehen.
    Park war fuchsteufelswild. Manchmal überkam es ihn so, dass seine Kiefermuskeln eine Art Freudentanz aufführten. Das geschah einfach so und ging weg, wenn er sich wieder beruhigt hatte.
    Er hatte auf dem Friedhof auf Grant gewartet und gehofft, niemand würde denken, er sei zu einer schnellen Nummer hergekommen. Eins-a-Stelle für ’nen kleinen Arschfick. Aber es war niemand in der Nähe. Garantiert zu kalt für solche Sachen. Obwohl er mal ein sehr nettes Erlebnis mit Liz im Schnee gehabt hatte. Egal, er hatte, die Hände zum Wärmen in den Taschen, gewartet, und Grant war nicht aufgetaucht. Nach einer Weile wurde Park die ganze Sache unheimlich. Es war etwas passiert, sonst wäre Grant inzwischen längst mit dem Geld aufgetaucht.
    Grant hatte ihn gleich angerufen, nachdem er den Busbahnhof verlassen hatte. Sagte, er sei auf dem Weg zum Auto. Er hatte das Geld. Sagte, er würde ein bisschen rumfahren, sich vergewissern, dass er nicht verfolgt wurde, und dann zum Friedhof kommen. Park hielt das für übervorsichtig, sagte ihm aber, es sei eine glänzende Idee. Und das war das Letzte, was er von ihm gehört hatte.
    Park hatte ihn eine halbe Stunde später angerufen. Keine Antwort. Park hinterließ eine kurze Nachricht. Dann versuchte er es eine Viertelstunde später erneut. Hinterließ eine weitere Nachricht. Rief später ein drittes Mal an, und Grant ging immer noch nicht ran.
    Er würde nicht wieder anrufen. Wenn Grant nicht ans Telefon ging, würden daran noch so viele Anrufe nichts ändern. Der Junge würde sich melden, wenn er konnte. Und Park würde so lange wie nötig warten. Er hatte viel Geduld. Die hatte ihn seine Zeit im Gefängnis gelehrt.
    Genau, Grant würde entweder anrufen oder mit dem Geld aufkreuzen.
    Doch das war bislang nicht geschehen.
    Park legte das Scheißschwert auf die Erde und sah nach, ob die Savage-Brüder noch atmeten. Es hätte ihn nicht gejuckt, wenn er sie nicht lebend gebraucht hätte, damit er erfuhr, was mit Grant passiert war. Na ja, genau genommen brauchte er nur einen von ihnen lebend.
    Er öffnete die Tasche, die Tommy Savage fallen gelassen hatte. Der Anblick der Kohle drinnen genügte, um das Zucken in seinem Kinn zu beenden. Die Savages waren also hergekommen, um das Geld abzuliefern. Aber dann wurde Park klar, dass, wenn sie das Geld hatten, sie auch Grant haben mussten. Und seine Wange fing wieder von vorn zu zucken an.
    Das Problem war jetzt, dass er nicht mehr bleiben wollte.Vielleicht musste er ein kurzes Verhör führen,und das machte er besser dort, wo Geräusche nicht so weit trugen.
    Er musste eine Wahl treffen.

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