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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Niemandsland, dann war scheißklar, wozu er sich entschlossen hatte.
    Als der Kofferraum sich öffnete, blinzelte Tommy, bis er klar sehen konnte, und fing sofort an zu reden. Er hatte kein anderes Mittel zu seiner Verteidigung als sein Mundwerk. »Das wollen Sie doch gar nicht machen«, sagte er. »Echt nicht.«
    »Ich will den versabberten Knebel nicht noch mal anfassen«, sagte Smith, während er ihn über den Rand des Kofferraums hievte. »Aber ich tu’s, wenn du nicht die Schnauze hältst.«
    Tommy fiel auf den Schotter. Rammte die Kniescheibe in die Erde.
    Er erinnerte sich, genau denselben Schmerz gespürt zu haben, als er als Kind Fahrrad fahren lernte und runterfiel. Er schwoll in seinem Knie an, pulsierte dann, dass er nach Luft schnappen musste. Genau wie jetzt. Er kämpfte dagegen an und sagte: »Wenn Sie mich umbringen, wird man Sie fassen.«
    »Ach ja?« Smith streckte die Hand aus und stellte ihn auf die Füße.
    »Mörder werden immer gefasst«, sagte Tommy.
    Smith schaute ihn an. »Gerade du müsstest doch wissen, dass das nicht stimmt«, sagte er. »Willst du mich verarschen?« Er beugte sich ins Auto und erschien gleich darauf mit einem Schwert in der Hand. Worms Katana .
    »O mein Gott, Scheiße, nein«, sagte Tommy. »Scheiße, nein, Allmächtiger, nein.«
    Smith war allein, und sie waren mitten im Niemandsland. Kein gutes Zeichen.
    Smith bückte sich und band Tommys Beine los. »Gehen wir.«
    Tommys Atem kam unregelmäßig. Irgendwie wacklig, wie seine Beine. Er machte einen Schritt. Sein Knie pochte. Er stolperte. Stampfte mit den Füßen auf. Ein bisschen Gefühl kehrte in sie zurück. Er konnte spüren, dass seine Schuhe lose waren, weil die Schnürsenkel herausgenommen waren. In seinem Magen brannte Säure.
    Smith stieß Tommy vor sich her, und Tommy ging einen Pfad in den Wald voraus.
    Es sah nicht viel anders aus als die Stelle, die sie vorhin verlassen hatten. Einen Moment lang fragte sich Tommy, ob Smith womöglich nur in einem großen Kreis gefahren war.
    Irgendeine Art Wald. Er würde wahrscheinlich nicht mehr viel sehen können, wenn sie richtig drinnen waren. Viel zu viel Laub.Vielleicht konnte Tommy das irgendwie zu seinem Vorteil nutzen. Aber wie? Denk nach. Denk nach, du Vollidiot. Wenn er nicht nachdachte, würde er sterben. Er war intelligenter als dieser Wichser. Daran musste er nur fest genug glauben.
    Und jetzt war ein guter Zeitpunkt, um es auch zu beweisen.

FIESE NACHT
22.45 UHR
FRASERS HAUS
    Effie wickelte die Wäscheleine von Frasers Hals. Sie hatte sich tief in die Haut gegraben, und Effie musste richtig zerren, um sie freizubekommen. Aber schließlich gelang es ihr, und als sie losließ, sackte Fraser nach vorn und knallte mit dem Gesicht auf den Rand des Waschzubers.
    »Au.« Martin erschien wieder in der Küchentür, nackt, den einen mit durchsichtigem Gummistiefel bekleideten Fuß auf dem andern. »Ist er …?«
    »Ja«, gab sie zurück.
    »Gut«, sagte Martin. »Das haben wir gut gemacht, Babe.«
    Er rührte sich nicht von der Türschwelle. Das Letzte, was sie jetzt sehen wollte, war sein sexy verschmierter Körper. Schon allein beim Gedanken daran fing ihre Yoni an zu kribbeln.
    »Drei Dinge«, sagte sie. »Erstens: Fraser hätte dich nicht sehen dürfen.«
    »Ich hab gedacht, du hättest ihn schon erledigt.«
    »Hatt ich aber nicht.«
    »Ich weiß. Hab’s gesehen. Aber das war mir in dem Moment nicht klar. Wieso hast du nicht abgewartet, bis die K.-o.-Tropfen gewirkt haben?«
    »Hatten sie ja.«
    »Nicht so richtig.«
    »Ich hab keine Geduld, Martin.« Sie zuckte die Achseln. »Egal, wechsle nicht das Thema.« Sie hielt inne. »Zweitens. Du solltest nicht rauchen. Das ist riskant.«
    »Na ja, weißt du, ich bin angespannt. Und drittens?«
    »Du hättest inzwischen Phil Savage die Hände abtrennen können. Was hat dich abgehalten?«
    »’tschuldigung, Boss.«
    Er ging auf sie zu, aber sie schaute nicht hoch. Sein Fuß, seine Wade, sein Oberschenkel gerieten in ihr Blickfeld. Sie wandte sich ab, bevor sie noch mehr sah.
    »Ich hatte keine Zeit dazu.« Er drückte ihr die Lippen auf die Wange, wich zurück. »Der Kopf hat länger gedauert, als ich dachte.«
    Sie nickte. »Sonst keine Probleme?«
    »Er hat überhaupt nichts geahnt. Hat das Bier getrunken, und sofort sind bei ihm die Lichter ausgegangen.«
    »Anders als bei Fraser hier.«
    »Wirkt unterschiedlich auf die Leute.«
    »Ich wollte ihm nur ’n kleinen Dämpfer verpassen.«
    »Das hat ja

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