Family Job

hätte, es sich aber verkniff. Fast eine Schande, ihn umzubringen, wo er so gut erzogen war und alles.
    »Es tut mir sehr leid, Ihnen das mitteilen zu müssen«, sagte der Arzt.
    ›Ist Ihnen kalt‹, fragte McCracken mit einem Blick auf Parks Handschuhe.
    ›’n bisschen klamm, ja‹, sagte Park. Schlug die Hände gegeneinander. Schaffte es, nicht zu zittern. Wollte es nicht übertreiben.
    ›Ich lauf dann besser mal weiter‹, sagte McCracken.
    Fragte nicht nach Liz. Kein einziges Scheißwort.
    ›Sie laufen nirgendwohin‹, sagte Park. ›Runter auf die Knie.‹
    »Oh, mein Gott, nein«, sagte Effie.
    Martin fing zu weinen an.
    Liz furzte, ein hoher, langer Ton wie ein Seufzer.
    Der Wichser tat nicht wie geheißen.
    McCracken starrte ihn kopfschüttelnd an.
    Und wandte sich um, verdammte Scheiße.
    Park zog die Pistole aus der Tasche, drehte sie um, rannte McCracken nach und rammte ihm mit Wucht den Griff der Waffe in den Nacken. Jetzt fiel er auf die Knie. Park schlug ihn noch einmal. Zweimal.
    Er schwankte .
    Park holte die Plastiktüte aus der Tasche. Schob sie McCracken über den Kopf .
    Nein, das hatten sie in den Zeitungen nicht erwähnt. Das war die Art von Details, die sie gern für sich behielten .
    Riss die Wäscheleine heraus. Wickelte sie McCracken um den Hals.
    Wickelte sie eng.
    Die Fußsohle zwischen seinen Schulterblättern.
    Fest.
    Zog den Kopf des Wichsers an sich, drückte den Rumpf von sich weg .
    ›Gemüse, was?‹, sagte Park. ›Willst du wissen, wer hier das Scheißgemüse ist?‹
    Der Arzt sagte,
    Klar, vielleicht hätte er die Wäscheleine nicht zurücklassen sollen, aber das war egal.
    »Grants …«
    Er hatte die Wäscheleine in einem Supermarkt geklaut. Im selben Supermarkt, aus dem er auch die Plastiktüte herhatte.
    »… Herz hat …«
    Er hatte Handschuhe angehabt. Sie konnten ihn unmöglich mit McCracken in Verbindung bringen.
    »… ausgesetzt.«
    »Hat auf dem Operationstisch ausgesetzt«, sagte Smith, mit ruhiger Stimme, kein bisschen weinerlich. Tommy wusste nicht mehr, wie er je auf den Gedanken gekommen war, Smiths Stimme klinge weinerlich.
    Tommys Eier zogen sich so fest zusammen, dass er den Schmerz im Bauch spürte. Er schüttelte den Kopf. Seine Haare waren nass, weil ihm einer dieser Irren irgendeine sprudelnde Flüssigkeit übergegossen hatte, um ihn aufzuwecken. Mann, noch einen Schlag auf die Rübe hatte er nun wirklich nicht gebraucht.
    »Mein Sohn ist tot«, fuhr Smith fort.
    Grant war der beschissene Sohn von Smith.
    Natürlich hatte Tommy das die ganze Zeit schon geahnt. Er hatte es sich nur nicht erlaubt, es auch zu glauben. Denn darin lag Irrsinn, oder Herzversagen. Und trotz allem, auch wenn er starr vor Schreck war, überlief ihn eine winzige Woge der Erregung darüber, dass er jetzt endlich in der Lage war, Smith zu identifizieren.
    Sobald Tommy erst einmal herausbekam, wer Grant war, und das würde allgemein ziemlich bekannt sein, würde er dessen Vater aufspüren können. Zugleich war ihm aber auch klar, dass die Information unbrauchbar war, weil er keine Chance bekommen würde, sie zu verwenden. Smith würde ihn jetzt nicht mehr laufen lassen.
    »Mein Bruder«,sagte das Mädchen,das sich älter anhörte, als seine winzige Figur es vermuten ließ. Wenn Grant ihr Bruder war, dann musste sie die Effie sein, mit der Smithtelefoniert hatte. Im Gegensatz zu Smith trug sie keine Maske. Genau wie der andere Typ, der überhaupt keinen Ton von sich gab.Aber es war dunkel,und Tommy konnte ihre Gesichter nicht sehr gut erkennen.
    »Es war ein Unfall«, sagte Tommy. Oder versuchte es zu sagen. Mit dem Knebel im Mund war es unmöglich, zu sprechen. Er wollte sich Gehör verschaffen. Vielleicht würde Effie ihm glauben. Sie würde es verstehen.
    Smith ruckte plötzlich nach vorn, und Tommy verkrampfte sich. Smith beugte sich über ihn und nahm ihm den Knebel raus. »Du wolltest was sagen?«
    »Ja«, sagte Tommy und leckte sich die Lippen, um sie anzufeuchten. »Es war ein Unfall.«
    »Erst bringst du meinen Sohn um. Und dann verkaufst du mich auch noch für dumm.«
    »Nein, nein, nein.«
    »Und du denkst garantiert, dass du das hier nicht verdient hast.«
    »Ich weiß nicht, was ich getan haben soll. Ich meine, mit Grant, ja. Das war …«
    »Ein Unfall, ich weiß«, sagte Smith. »Aber wenn du nicht dafür verantwortlich bist, wer dann?«
    »Sie.« Tommy wurde eiskalt.Was zum Teufel hatte er da grade gesagt? Das Letzte, was er wollte, war, der Drecksau zu