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Fan Man

Fan Man

Titel: Fan Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Kotzwinkle
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diesen, Mann, wenn ich sie alle spiele, weiß ich, Mann, daß ich nur Musik machen sollte und sonst gar nichts. Und deshalb werd ich statt dessen Gebrauchtwagenverkäufer, Mann. Was fürn wundervoller Ton, Mann, Horse Badorties’ allwissender musikalischer Genie-Mondlautenton, in diesem Augenblick sollte ich nen Mechaniker anheuern, der mir meine Postwagen repariert, wenn ich sie kauf.
    Finger laufen, Mann, fünfzig Finger überall über die Saiten, Progressionen, raus, rauf, zurück, runter, Auflösung der Akkorde in ungeahnten nie-vorher-entdeckten Reihenfolgen spezieller Horse Badorties musikalischer Vollendung, Mann, wie gern würd ich nen Muschelsandwich essen, statt mit dieser musikalischen Ekstase rumzumachen, Mann.
    Es is so wunderschön, Mann, ich muß sofort los rüber zu meinem Apartment, jemand könnte wegen nen paar Rüben anrufen. Überwältigende Schönheit, Mann, in der erhabenen Musikalität von Mondlaute, Saxophon und Posaune, die Menge steht von Ehrfurcht ergriffen da. Diese Typen können spielen, Mann.
    Ja, Mann, Horse Badorties kann spielen, spielt seit seinem zweiten Lebensjahr, und jetzt spielen wir zweitausend Jahre Entwicklung durch, Mann, die ganzen Jahrhunderte durch, Mann, unternehmen nen musikalischen Ausflug durch die Zeiten, verschiedene Lebenszeiten treffen zusammen – ich kannte dich, Mann, wir haben Leier gespielt und wurden rausgeworfen aus Athen und weiter zurück, Mann, als ich noch auf dem ägyptischen Klavier gehämmert hab, während du die hundeköpfige Flöte spieltest und du nen etruskischen Dudelsack, Mann, und wir rannten durch die Wälder mit der babylonischen Polizei hinter uns her.
    Das ist einfach ne unglaubliche Musik, Mann, ich bin so glücklich, ich sollt jetzt lieber aufhörn, Mann, ich muß los undn U-Boot kaufen. Oh, Mann, wie diese kleine Mondlaute spielt, in winzigen Figurationen, erste Position zweite Position Takte Akkorde von überirdischer Schönheit erlernt in einem pompejanischen Gefängnis. Und die Posaune und das Saxophon sind gute Musiker, Mann, gehn überallhin spielen alles, haben keine Angst, mit ihren Axes rumzuhopsen, Mann, denen is alles egal, die sind seit Urzeiten rumgeschlurft, abgefahren, Mann, die Posaune klingt wien altes Nilpferd, Mann, sagt guten Morgen – HOPPOPITAMUS? Mann, das war mein Traum letzte Nacht, Mann, ich spielte Musik mit nem Elefanten und nem Hoppopitamus, Mann, und hier sind wir, Mann, Saxophon und Posaune und Mondlaute, Mann, machen Dschungelgeräusche im Park, greifen und gleiten, Mikroton wunderbar schneller Anschlag, Saxophon macht Dschungelflüsse aus weichen Noten und ein hohles hölzernes Boot schwimmt den Fluß entlang, was für ne Musik, Mann, unbeschreiblich bildhaft. Horse Badorties, Mann, obgleich runtergekommen niedergeschlagen umgedreht auseinandergerissen überarbeitet zusammengeklebt und auseinanderfallend kann spielen. Trotz aller glücklosen Vorzeichen, Mann, machen wir ne großartige Musik. In so nem Augenblick fühl ich mich richtig frei, aber ich habs nicht verdient, ich sollte meinen Zahnarzt anrufen.
    Hier kommen wir, Mann, arbeiten uns hin auf die Befreiung, Mann, den Klimax das Kletterkreszendo, hier sind schnell mal sechzig Akkordwechsel und ein paar unmöglich schwierige fingernägelzerreißende Hammertechniken und Swing-Stagnation und ein symphonisches Hinausschwellen und eine chinesische Ogdoade und eine Wagenladung wunderschöner Melodien alles auf einmal und dann, Mann, als wir genau auf der gleichen Ebene schließen, Mann, im reinen und zweifelsfreien Rhythmus perfekt zusammen, scheißt sich die Menge in die Hosen vor Freude, Mann, schreit und klatscht, und die Mädels, die rumhängen, blitzen mit den Augen.
    Saxophonspieler sagt: »War gut, Mann.«
    Posaune sagt: »Lässig, Mann.«
    Horse Badorties sagt: »Ja, Mann, aber es wird noch besser klingen mit dem Geräusch von nem riesigen Museums-Fan, den ich morgen in Jersey kaufe.«
    »Hast du ne Gruppe, Mann?« fragt die Posaune.
    »Mann, ich hab Gruppen im ganzen Land, aber vor allem hab ich ne Gruppe, die heute abend um die Ecke in der St.-Nancy-Kirche probt, Mann, und du kommst um acht Uhr hin und wir rauchen Haferflocken aufm Chorboden und singen ein paar phantastisch schöne Wunderdinge, Mann.«
    »Klingt stark, Mann.«
    »Wird mit Fans gemacht, Mann. Hör mal, ich muß jetzt los, muß mich um die zahlreichen Ereignisse meines Lebens kümmern, Mann.«
    »Gut, Mann«, sagt das Saxophon. »Wir bleiben in Verbindung, Mann.«
    »Genau,

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