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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Gedanken. Ihr Kind - Sie haben es nicht verloren!«
    Seven stöhnte auf, ihre Hand fuhr zu ihrem Bauch. Wie hatte sie nur so naiv sein können, insgeheim zu hoffen, dieses Problem habe sich von selbst erledigt, während sie geschlafen hatte? Wieder stöhnte sie auf.
    Die Nonne hob erstaunt die Augenbrauen.
    »Freuen Sie sich denn nicht?«
    »Oh, doch, natürlich!« beteuerte Seven eilig. »Ich bin sehr erleichtert.« Es war unmöglich, der Nonne zu sagen, daß sie das Geschöpf in ihrem Bauch aus tiefster Seele haßte und alles zu tun bereit war, um es loszuwerden.
    Beruhigt verließ die Schwester das Zimmer.
    Seven schwang die Beine aus dem Bett. Sie mußte hier raus! So schnell wie möglich! Doch als sie aufstand, fühlten sich ihre Beine wie eine wabbelige Puddingmasse an, und sie sank auf das Bett zurück.
    Nach einer Minute versuchte sie es erneut, und diesmal ging es schon besser.
    Sie wußte nicht, was sie trieb, aber sie spürte ein unwiderstehliches Verlangen, diesen Ort zu verlassen. Es kam ihr vor, als würde ihr die Luft hier knapp.
    Was ihr vorhin beim Erwachen so himmlisch erschienen war, bereitete ihr nun von Sekunde zu Sekunde wachsendes Unbehagen und drohte ihr den Atem zu nehmen. Aus allen Poren dieses Raumes quoll ihr etwas so Sauberes .... Gläubiges entgegen, daß sie meinte, es keinen Augenblick länger ertragen zu können.
    Das schlichte Nachthemd, das sie anhatte, ekelte sie plötzlich. Mit zitternden Händen streifte sie es ab, zog ihr verschwitztes Kleid über, das über einem Stuhl hing, und schlüpfte in die Schuhe. Dann verließ sie fluchtartig den Raum.
    Während sie durch die endlos langen Flure schlich, immer den Richtungspfeilen nach, die zum Ausgang wiesen, wurde ihr bewußt, daß es keineswegs ihr eigener Impuls war, der sie aus diesem Gebäude forttrieb.
    Es war das ... Monster in ihrem Leib. Es war dabei, ihren Willen auszuschalten und die Herrschaft über ihren Körper zu übernehmen!
    *
    »Es ist okay, Jank. Du kannst Feierabend machen.«
    »Aber Marc, ich konnte doch wirklich nicht ahnen, wer die beiden sind!« Jank sah ausgesprochen unglücklich aus.
    »Nein, konntest du nicht.« Marc kam um seinen Schreibtisch herum und schlug Jank auf die Schulter. »Es ist wirklich okay, Junge. Kein Mensch macht dir einen Vorwurf. Also hör auf, dich zu rechtfertigen, und hau endlich ab. Helen wartet doch sicher schon auf dich.« Er schob den Jüngeren mit Nachdruck zur Tür.
    »Du bist wirklich nicht sauer auf mich?«
    »Nur, wenn du jetzt nicht sofort verschwindest.«
    Endlich war Jank draußen. Marc Trilsh ließ sich auf seinen Drehstuhl sinken. Er mußte nachdenken.
    Kaum fünf Minuten brauchte er, dann hatte er einen Entschluß gefaßt. Er tauschte die Uniform gegen seine Zivilkleidung, dann machte er sich auf den Weg. Es erschien ihm nicht ratsam, die Zufahrtsstraße zu benutzen. Also schlug er einen großen Bogen, um sich der Conen-Farm von der entgegengesetzten Seite zu nähern. Die Dämmerung wartete er, hinter Büschen verborgen, geduldig ab. Erst als es dunkel geworden war, schlich er sich an die Wirtschaftsgebäude heran.
    Handel mit Blutkonserven, hatte der Pathologe aus Sydney gesagt. Jetzt, wo er wußte, wonach er suchen mußte, würden sich gewiß Beweise finden lassen. Aber Trilsh beabsichtigte nicht, einen Ermitt-lungserfolg mit den beiden anderen zu teilen, dazu war er schon zu lange an der Sache dran. Fehlte gerade noch, daß zwei Stubenhocker aus der Stadt herkamen und ihm ins Handwerk pfuschten! Er allein würde die Sache vorantreiben, und er allein würde den Erfolg dafür verbuchen.
    Zu seinem Erstaunen war es gar nicht schwer, in die Scheune zu gelangen, die sich seitlich vom Wohnhaus hinter den alten Ställen befand. Die kleine Tür neben dem großen Scheunentor war nicht einmal abgeschlossen.
    Doch was Trilsh dann in dem dunklen Raum zu sehen bekam, war es auch nicht wert, verborgen zu werden. Eine geräumige Propellermaschine stand da, ein älteres Modell, wie es auf vielen Farmen eines gab. Diese Flugzeuge wurden benutzt, um schnell in die entlegeneren Ecken des Farmgeländes zu gelangen, oder für Besuche bei den Nachbarn. Außerdem waren die meisten mit Sprühvorrichtungen versehen, um Pestizide auf den Feldern zu verteilen. Wahrscheinlich hatte Professor Conen dieses Flugzeug als Teil des Inventars ganz einfach miterworben.
    Routinemäßig wollte Marc Trilsh gerade überprüfen, ob die Maschine überhaupt startklar war, als er von der Tür her ein Geräusch

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