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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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hatte, daß die überwältigte Vampirin mit jener Diana Millert identisch war, die den Professor der Unterschlagung von Blutkonserven verdächtigte. »Das könnte ich übernehmen, wenn ich ihn im Laufe des Tages treffe. Andererseits - wenn er über ihren nächtlichen Ausflug informiert war, wird er wahrscheinlich bald selbst hier auftauchen, um nach ihr zu suchen. Wir brauchen eigentlich nur auf ihn zu warten.«
    Conen nickte zufrieden. »Dann werden wir ihn freundlich in Empfang nehmen. Spiele also weiter deine Rolle als hilfreicher Gesetzeshüter.«
    Marc Trilsh nickte. »Kein Problem. Er vertraut mir ...«
    *
    Roberto Beringer war mächtig stolz auf seinen durchtrainierten Körper, an dem es kein Gramm Fett zuviel, dafür aber deutlich sichtbare Muskelpartien gab. Das ließ er sich was kosten. Fast sein gesamtes Geld steckte er in Trainingsstunden, fast seine gesamte Freizeit verbrachte er in Fitneßstudios. Und selbst jetzt, auf dem Heimweg vom Studio in der Chanelstreet, nutzte er die Gelegenheit für einen Langstreckenlauf. So schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er sparte das Geld für Benzin oder Busfahrkarte und tat außerdem noch etwas für seine Gesundheit.
    Das Stück über die Brücke, die den Port Jackson überspannte, liebte er besonders. Vor allem um diese Uhrzeit. Denn in den späten Abendstunden fuhren hier längst nicht so viele Autos wie tagsüber, wenn die konzentrierten Abgase das Atmen zu einer Qual machten. Außerdem waren kaum Fußgänger oder Radfahrer unterwegs. So konnte er die Strecke von mehr als einem Kilometer hinter sich bringen, ohne ständig ausweichen zu müssen.
    In gleichmäßigem Rhythmus bewegten sich seine Beine wie die Kolben eines Motors. Sein Blick glitt am Geländer entlang, das mehr als mannshoch und im oberen Drittel nach innen gebogen war. Aus gutem Grund. Wer von hier oben ins Wasser der fjordähnlichen Bucht stürzte, freiwillig oder unfreiwillig, schlug darauf auf wie auf einen Betonklotz.
    Plötzlich irritierte etwas Robertos selbstzufriedenes Wohlbefinden. Eine Bewegung ein Stückweit vor ihm brachte ihn aus dem Laufrhythmus. Er kniff die Augen zusammen, um erkennen zu können, um was es sich handelte. Dann, als eine Ahnung heiß in ihm hochstieg, erhöhte er sofort sein Lauftempo. Dennoch dauerte es noch fast eine Minute, bis er die Stelle erreichte, an der ein Mensch sich an dem Geländergitter hinaufhangelte.
    Eine junge Frau mit schulterlangen blonden Haaren. Sie hatte sich mit unglaublicher Kraft bereits ein ganzes Stück weit hochgearbeitet, die Beine um die Streben geklammert, die Hände wie Schraub -stöcke darum gelegt.
    Dennoch bezweifelte Roberto, daß die junge Frau die leichte Innenneigung des Gitters ohne Hilfsmittel würde überwinden können. Aber das war natürlich kein Grund, hier tatenlos herumzustehen und der Lebensmüden in aller Ruhe zuzusehen.
    »Hey, Miss!« Roberto brauchte sich kaum zu recken, um nach einem ihrer Füße zu greifen. »Lassen Sie das sein! Kommen Sie da runter!«
    Er schrak zusammen, als die Frau urplötzlich loskreischte und nach ihm trat. Sie erwischt ihn so heftig am Kopf, daß Sterne vor seinen Augen aufblitzten.
    Roberto hatte irgendwo mal gehört, daß man in ruhigem und festem Tonfall mit Lebensmüden reden sollte. Aber nach der unerwarteten Attacke hatte er wenig Lust dazu. Also sparte er sich das Reden und kletterte stattdessen neben der Schreienden an den Streben hoch, bis sein Kopf auf gleicher Höhe mit ihrem war.
    Ein Blick in ihr Gesicht ließ ihn zusammenzucken. Ihre Wangen waren aufgedunsen, ihre bleiche Haut glänzte vor Schweiß. In ihren Augen flackerte es. Und immer noch schrie sie.
    »Seien Sie endlich still, Miss!« brüllte Roberto sie an, aber auch das brachte sie nicht zur Vernunft. Er versuchte eine ihrer Hände von der Strebe zu lösen - vergeblich.
    Lange würde er sich nicht mehr halten können. Er mußte eine Entscheidung treffen, sofort.
    Da schlang er von der Seite her ein Bein um ihre Mitte und schlug mit seiner Faust wohldosiert gegen ihr Kinn. Ihr Kopf flog zurück, der Mund klappte zu, ihre Hände lösten sich. Sie wäre zu Boden gestürzt, wenn Robertos Bein sie nicht fest gegen die Streben gepreßt hätte. Blitzschnell legte er einen Arm um sie, schob sie sich zurecht, um sie besser in den Griff zu bekommen, und kletterte dann langsam mit ihr nach unten. Doch das war mit der sperrigen Last im Arm nicht ganz einfach. Auf dem letzten Meter entglitt sie ihm und stürzte auf den

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