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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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sich.
    Ein zweiter Schuß! Es klirrte blechern.
    »Er hat einen der Tanks getroffen!« gellte Genes Stimme, und es lag soviel Panik darin, als hinge sein Seelenheil von der Unversehrtheit des Behälters ab.
    Das hatte wohl auch der unsichtbare Schütze mitbekommen, denn seinem nächsten Schuß folgte wieder ein metallisches Klirren.
    »Nein!« Gene brüllte auf - und verließ seine Deckung! Im nächsten Moment stieß ihn eine weitere Kugel zurück. Er verschwand in einer der Pferdeboxen.
    Darren rollte sich herum und zerrte an seinen Fesseln. Nun konnte er auch den Hünen sehen, der sich vor ihm im Stallgang stöhnend auf dem Boden wand, mit der linken Hand sein rechtes Handgelenk umklammernd, das blutverschmiert war. Seine Waffe war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich war sie ihm aus der Hand geschossen worden.
    Drüben im Vorraum herrschte Chaos. Geschrei und hektisches Gepolter drangen von dort herüber.
    »Das Blut! Fangt das Blut auf!« Eine helle, kreischende Mädchenstimme.
    Darren versuchte verzweifelt, sich zu befreien, aber die Stricke saßen zu fest. Er konnte sich kaum rühren.
    Da tauchte ein dunkler Schatten neben ihm auf.
    Im ersten Moment zog Darren den Kopf ein, in Erwartung eines gemeinen Schlags. Dann aber registrierte er erstaunt, daß jemand mit einem Ruck seine Fesseln durchschnitt und sich an seinem Knebel zu schaffen machte.
    »Paul Perkinson, Privatdetektiv«, hörte er seinen Retter flüstern. »Ich bin auf Ihrer Seite! Ich beobachte Sie schon lange, seit Ihrem Besuch in der Archibald Green-Klinik.« Er lachte leise auf. »Erst dachte ich ja, Sie würden mit denen unter einer Decke stecken. Aber das hat sich jetzt ja wohl erledigt.«
    Die letzte Fessel fiel. Darren rappelte sich auf. Seine Beine und Arme prickelten, als das abgeschnürte Blut die Adern durchpulste.
    »Danke!« flüsterte er zurück. »Ich schulde Ihnen was.«
    »Dann sorgen Sie mal dafür, daß wir auch wieder lebend von hier wegkommen«, entgegnete Perkinson trocken und drückte Darren den Revolver des Glatzkopfs in die Hand. »Wir haben es nämlich noch nicht überstanden!«
    *
    Conen erkannte sofort, daß Gefahr im Verzug war. Ein Blick auf die Blutlache im Vorraum des Stalles und die beiden leckgeschossenen Tanks machte ihm klar, daß sie unverzüglich handeln mußten. Und da sie Anzahl und Stärke ihrer Gegner nicht kannten, bedeutete das:
    »Wir verschwinden! Pat, sag Marc Bescheid, daß er die Vampirin zum Flugzeug bringen soll. Und hol das Papier«, befahl er. »Duran und Gus, ihr kümmert euch um die Tanks hier. Schafft sie ins Flugzeug, auch die Blutkonserven. Wir starten die Aktion sofort!«
    Bruce kam geduckt herbeigerannt. Mit jammervoller Miene hielt er seine bluttriefende Hand.
    »Was ist mit Gene?« fragte Professor Conen.
    »Tot«, knirschte Bruce wortkarg.
    »Okay.« Conen wies nach draußen. »Du hilfst mir, die Maschine startklar zu machen. Wir treffen uns dort in fünf Minuten. Los!«
    *
    Darren und Paul Perkinson beobachteten die Farm aus sicherer Entfernung aus der Deckung eines verrosteten Traktors heraus. Die Flucht war leichter verlaufen, als sie gedacht hatten; offenbar kümmerte man sich gar nicht mehr um sie, sondern war damit beschäf-tigt, hier alle Zielte abzubrechen.
    Dafür sprach die hektische Betriebsamkeit, die sich im Haupthaus entwickelt hatte.
    Dort befand sich auch Lilith, im Keller, wenn der Glatzkopf die Wahrheit gesagt hatte.
    »Sie sind ja verrückt!« zischte Perkinson neben Darren. »Man wird Sie schnappen!«
    »Ich muß es riskieren! Ich lasse Lilith nicht zurück!«
    »Lilith? Ich dachte, sie hieße Diana!«
    Darren seufzte. »Scheißegal, wie sie heißt. Wichtig ist nur, daß wir sie da rausholen!«
    »Wir?« echote Perkinson.
    Darren grinste ihn an. »Was ist denn mit ihrer Berufsehre? Gangster bekämpfen, wehrlose Frauen retten ...«
    »Sie haben zu viele Mike-Hammer-Filme gesehen«, murrte Perkin-son. »Aber ich kann Sie ja schlecht allein gehen lassen. Also okay, ich bin dabei.« Er wies auf Darrens Revolver. »Können Sie wenigstens mit dem Ding umgehen?«
    »Ich bin Polizeipathologe«, gab Darren zurück und erntete einen verblüfften Blick seines Kampfgefährten, »und habe die Grundausbildung absolviert. Beantwortet das Ihre Frage?«
    Paul Perkinson nickte knapp. »Dann los!«
    Sorgfältig jede Deckung ausnutzend, machten sie sich auf den Weg um das Haus herum. Immer wieder tauchten Mitglieder der Sekte in ihrem Sichtfeld auf, und sie mußten warten, bis die Luft wieder

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