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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Fußgängerweg, wo sie reglos liegen blieb.
    Roberto sprang hinab und kniete sich neben sie hin. Sie war bewußtlos. Betroffen starrte er auf sie nieder. Er hatte nie einen Erste-Hilfe-Kursus absolviert. Was sollte er nun mit ihr tun? Sie mußte in ein Krankenhaus, am besten direkt in die Psychiatrie.
    Roberto schaute die Fahrbahn hinauf und hinunter. Natürlich, ausgerechnet jetzt war niemand mit dem Wagen unterwegs. Es war zum Verzweifeln!
    Doch nach wenigen Sekunden tauchten am Ende der Brücke die Lichter von Scheinwerfern auf. Gott sei Dank, ein Auto näherte sich! Eilig hechtete Roberto über die Abtrennung zwischen Auto- und Fußgängerweg und lief winkend mitten auf die Straße, in der Hoffnung, daß der Fahrer ihn nicht einfach über den Haufen fahren würde.
    Erleichtert registrierte er, daß der Wagen langsamer wurde und schließlich ein paar Meter vor ihm zum Stehen kam.
    *
    Eine Viertelstunde später wurde Seven van Kees in der Ambulanz der Psychiatrischen Klinik von Sydney eingeliefert. Roberto Berin-ger atmete auf, als er die Verantwortung für sie Frau an das Ambulanzteam abgeben konnte. Denn nach dem zu urteilen, was sie im Auto im Dämmerzustand vor sich hingebrabbelt hatte, war sie nicht nur lebensmüde, sondern vollkommen wahnsinnig.
    *
    Darren war chancenlos gewesen. So vorsichtig er sich auch angeschlichen hatte, sie hatten ihn erwartet und waren zu dritt über ihn hergefallen. Dann hatten sie ihn vor sich hergestoßen und in dieses entsetzlich stinkende Gebäude geschafft, wo er nun gefesselt und geknebelt auf dem harten Boden lag, offenbar in einer leeren Pferdebox. Im trüben Schein der nackten Glühbirne, die unter der Decke schaukelte, konnte er kaum etwas erkennen. Er hörte nur, daß sich noch andere Menschen hier aufhielten, anscheinend in einem Vorraum, den er von der Box aus nicht einsehen konnte.
    Und nun kamen sie wieder zu ihm.
    Der grobschlächtige Hüne mit der Glatze, der Darren vorhin mit ausgesuchter Gemeinheit gefesselt hatte, grinste in erwartungsvoller Vorfreude.
    »Nun machen wir kurzen Prozeß, Freundchen.« Er hob seinen Revolver und entsicherte ihn genüßlich. »Und dann werden wir dich um einiges erleichtern. Nicht wahr, Gene?« Er wandte sich zu einem smarten jungen Mann um, der hinter ihn getreten war. »Es ist nämlich nicht so, daß du ganz nutzlos wärst, nachdem ich dich erschossen habe. Einige Literchen können wir schon noch von dir gebrauchen. Unsere Tanks sind leider noch nicht ganz voll.«
    Darren stockte der Atem, als er sah, was Gene in der Hand hielt. Es war eine Konstruktion aus einer mit Schläuchen und einer Kanüle versehenen Saugpumpe. Augenblicklich begriff er. Sein Blut sollte ihm abgezapft werden! Und zwar restlos, so wie dem Penner, dem Wanderarbeiter, dem Tramper und der Hure, die Winston unter dem Messer gehabt hatte.
    Plötzlich wurde ihm auch klar, wonach es hier so stank. Nach geronnenem Blut!
    »Und mach dir keine falschen Hoffnungen, deine blutsaugende Freundin könnte dich im letzten Augenblick herauspauken«, fuhr der Hüne ungerührt fort. »Die haben wir nämlich auch in sicherer Verwahrung, verschnürt wie ein Weihnachtspäckchen im Keller.«
    Lilith war also hier - und noch am Leben! Obwohl diese Typen ganz offensichtlich wußten, was sie wirklich war. Was hatten sie mit ihr vor?
    Die Frage stand so deutlich in seinen Augen, daß Bruce hämisch grinste.
    »Du fragst dich wohl, was aus ihr wird«, sagte er. »Nun, sagen wir mal: Du bist besser dran. Das sollte dich trösten - irgendwie.« Er brach in schallendes Gelächter aus.
    Darrens Gedanken rasten, drehten sich im Kreis. Gab es keinen Ausweg mehr? Würde er sterben ... hier und jetzt?
    Ein Gesicht tauchte vor seinem geistigen Auge auf - das Konterfei des einzigen Menschen, der ihm jetzt noch beistehen konnte: Marc Trilsh.
    Er hatte dem Sheriff eine Nachricht auf Band gesprochen, bevor er hierher gekommen war. Aber wann würde er sie abhören? Wann würde er hier sein können?
    Zu spät, schoß es Darren durch den Kopf, als der Glatzkopf seinen Revolver auf ihn richtete. Er schloß die Augen. Hoffentlich würde es wenigstens schnell gehen!
    Im nächsten Moment peitschte ein Schuß durch die Stille. Darren erwartete den Schmerz .
    ... aber der blieb aus! Stattdessen brüllte ein Mann auf. Etwas polterte. Darren riß die Augen auf.
    Der Glatzköpfige war aus seinem Blickfeld verschwunden, und Gene hatte sich hinter einem der Bluttanks in Sicherheit gebracht. Er blickte suchend um

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