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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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mithören konnten, die Irina, das Sektenoberhaupt im fernen Moskau, ihnen gab.
    »Ich will sie lebend«, klang ihre Stimme aus dem Lautsprecher. »Ihr dürft sie nur im äußersten Notfall töten, habt ihr gehört? Ich komme und kümmere mich selbst um sie!«
    »Aber was ist sie?« fragte Professor Conen.
    »Eine Vampirin«, gab Irina zurück, ohne den Hauch eines Zweifels. »Obwohl das eigentlich unmöglich ist, aus Gründen, die ihr nicht versteht. Und darum muß ich sie unbedingt in die Hände bekommen.«
    »Könnten wir sie nicht einfach das Pergament berühren lassen und so zu einer von uns machen?« fragte Gene aus dem Hintergrund.
    »Nein!« peitschte Irinas Antwort durch den Raum. »Ich will sie unbeschadet! Ihre Existenz ist ein Rätsel, das ich lösen muß. Und vielleicht ist gerade ihr freier Wille der Schlüssel dazu.«
    »Wie sollen wir vorgehen?« erkundigte sich Conen. »Wenn sie hier so wütet wie im Zoo von Sydney ... Unsere ganze Aktion wäre gefährdet. Dabei stehen wir kurz vor dem Ziel.«
    Kurzes Schweigen, dann: »Ihr müßt sie ablenken und dann überwältigen. Gebt ihr die Gelegenheit, Blut zu trinken, frisches Blut, versteht ihr? Direkt aus einem lebenden Menschen.«
    Einen Stöhnen ging durch die Gruppe.
    »Wir sollen einen von uns . opfern?« fragte Conen bestürzt.
    »Es dient der Sache«, sagte Irina hart. »Er stirbt für die dritte Weissagung. Könnte es ein lohnenderes Ziel geben?«
    Sie wußten, daß Irina recht hatte. Nicht, weil sie es logisch nachvollziehen konnten, sondern weil sie so initiiert worden waren, im gleichen Moment, da sie das Pergament der Weissagung berührt hatten.
    »Und sterben muß er auf jeden Fall«, fuhr Irina fort. »Denn auch wenn die Vampirin ihn nicht selbst tötet, gewinnt sie die Kontrolle über ihn! Er wäre vom gleichen Augenblick an eine Gefahr für die Gruppe und unsere Ziele. Brecht ihm also das Genick, sobald die Vampirin überwältigt ist.«
    Conen nickte. »Ich habe verstanden. Wie können wir sie in Schach halten?«
    »Fesselt sie gut und hängt ihr ein Kreuz um den Hals. Das wird ihre Metamorphose verhindern«, wies Irina sie an. »Und nun geht und tut, was ich befohlen habe!«
    Conen nickte. »Wir hören und gehorchen.« Er beendete das Gespräch, dann wandte er sich an die Gruppe. »Ihr habt es gehört. Einer von uns wird sich opfern.« Er mußte nicht lange suchen. Sein Finger zeigte auf einen athletisch gebauten Mann Anfang zwanzig. »Hank, du wirst unserer Sache mit deinem Tod dienen.«
    Hank senkte die Augen, widersprach aber nicht. Daß die Wahl auf ihn gefallen war, erfüllte ihn im Gegenteil mit Stolz, denn er wußte, daß das Gelingen der ganzen Aktion, die Erfüllung des fünften Zeichens, nun von ihm abhing. Er würde seinen Lohn erhalten, in einer anderen Welt.
    »Ein Kreuz ist in der Diele«, fuhr Professor Conen fort. Es hatte schon dort gehangen, als er die Farm übernommen hatte. Er ging zu einem dunklen Eichenschrank, bückte sich und öffnete die unterste Schublade. »Und hier sind Stricke. Also - laßt uns beginnen!«
    *
    Als Lilith das Knarren vernahm, fuhr sie herum und duckte sich instinktiv.
    Das große Schiebetor zur Stallung wurde geöffnet; ein schwacher Lichtkegel fiel in den dunklen Raum. Die Silhouette eines Mannes tauchte vor dem Türgeviert auf. Er schien etwas bei sich zu tragen.
    Lilith duckte sich tiefer in die Schatten. Jetzt konnte sie erkennen, daß es sich um einen noch jungen Kerl handelte. Er schleppte einen Kanister zu dem halbvollen Tank, beugte sich über den Verschluß und fingerte daran herum.
    Lilith trat lautlos vor. »Na, wen haben wir denn da?«
    Als er mit einem leisen Schrei herumwirbelte und sie erschrocken anstarrte, hatte sie Gelegenheit, ihn von Kopf bis Fuß zu mustern.
    Und ihr gefiel, was sie sah.
    »Wer ... wer sind Sie?« ächzte der Junge. »Wie kommen Sie hier rein? Ich werde -«
    »Gar nichts wirst du!« unterbrach Lilith ihn harsch. »Im Gegenteil - ich werde.«
    Sie sah ihm tief in die Augen, und sein Schrecken erlosch. Zusammen mit seinem Widerstand. Die Lust, die an dessen Stelle trat, hatte zwar ihren Ursprung nicht in ihm selbst, aber das minderte sie keineswegs.
    Noch zaghaft hob er die Linke und legte sie auf Liliths Hüfte. Kurz zuckte er zurück, als das schwarze Gewebe, das ihren Körper bislang wie ein zerfetztes Catsuit verhüllt hatte, plötzlich seine Form änderte und sich zu einem knappen T-Shirt und Shorts umbildete.
    Im nächsten Augenblick hatte er den

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