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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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es sich!
    Conens Hemd stand innerhalb kürzester Zeit in hellen Flammen. Glücklicherweise spürte er davon nichts mehr - das handgroße Splitterteil war ihm in die Stirn gedrungen und hatte seinem Leben ein schnelles Ende bereitet.
    Wenn Lilith nicht ähnlich enden wollte, mußte sie schnellstens raus hier!
    Noch immer jaulten die Motoren in ungesund hohen Tonlagen. Die Schräglage der Maschine hatte längst die Toleranzgrenze überschritten. Wie lange noch bis zum Aufprall?
    Kurz dachte Lilith noch an Patricia, die den Absturz eingesperrt in der kleinen Kammer bei vollem Bewußtsein miterleben mußte. Aber es blieb keine Zeit mehr, sie zu befreien. Zumal Gus noch immer nicht genug hatte und sie erneut angriff.
    Die Pistole hatte er verloren. Stattdessen schwang er eine Eisenstange über seinem Kopf. Mit irrem Kreischen wuchtete er sich auf Lilith zu, holte aus - und schlug ins Leere.
    Gegen den Luftstrom ankämpfend, war Lilith aufgesprungen, umklammerte die Einfassung des zerborstenen Fensters und zog sich nach draußen. Aus tränenden Augen sah sie unter sich die Lichter einer Stadt. Maitland?
    Noch an die Außenseite der Maschine geklammert, ruckte ihr Kopf herum, als eine Explosion in nächster Nähe aufgrellte. Einer der Motoren hatte der Überlastung nicht mehr standgehalten!
    Die Druckwelle schleuderte Lilith davon.
    Und während sich ihr Körper zu dem einer großen Fledermaus umformte, wischte der metallene Rumpf der Maschine vorbei und verschwand brennend in der Nacht ...
    *
    Sheriff Marc Trilsh zelebrierte das Ende seiner Opfer mit krankhafter Genüßlichkeit. Er beobachtete, wie ihnen Schweißperlen auf die Stirn traten, wie ihre Hemden feucht wurden, ihre Gesichter blaß und blasser.
    Er wartete darauf, daß die beiden Männer begannen, ihn anzuflehen, um Gnade zu betteln. Vielleicht ahnten Darren und Paul das. Vielleicht war es einfach letzter Stolz, der sie schweigen ließ, auch wenn sich ihre Qual Sekunde um Sekunde steigerte, weit über jedes erträglich Maß hinaus.
    Draußen war ein Gewitter aufgezogen, von einer Minute zur anderen. Es donnerte und blitzte in der Ferne. Trilsh hatte eine geschlagene Minute am Fenster gestanden und hinausgestarrt, und als er sich wieder umgewandt hatte, war ein zufriedenes, fast seliges Lächeln in seinem Gesicht gewesen.
    »Es beginnt. Jetzt!« hatte er gemurmelt. Doch was er damit meinte, hatte er nicht verraten.
    Jetzt stand er wieder vor dem gefesselten Darren.
    »Noch ein paar letzte Worte?« erkundigte er sich und hob die Waffe an dessen Kopf.
    Darren überkam ein Anflug von Galgenhumor, aus purer Verzweiflung geboren. »Mir ist langweilig. Können Sie sich vielleicht etwas beeilen?«
    »Wirklich witzig, Secada! Sie hätten Komiker werden sollen anstatt Pathologe.« Trilsh war offensichtlich enttäuscht, daß seine Psy-chofolter nicht so recht zu wirken schien. Mit dem Daumen spannte er den Hammer des Revolvers.
    Darren biß die Zähne zusammen, Blutgeschmack im Mund. Er ahnte, daß der Punkt erreicht war. Auf keinen Fall wollte er die Augen schließen, doch die Lider gehorchten kaum noch seinem Willen. Langsam sanken sie herunter.
    Doch der Knall, der allem ein Ende setzte, kam nicht.
    Schon wieder ein gemeiner Trick des Sheriffs?
    Doch als Darren seine Augen öffnete, mußte er erkennen, daß sich die Situation geändert hatte. Begreifen konnte er zwar nicht, was er sah, aber es weckte wieder Hoffnung in ihm.
    Ohne erkennbaren Anlaß hatte Trilsh zu taumeln begonnen, die Augen weit geöffnet, einen irgendwie fassungslosen Ausdruck in den Augen. Die Mündung des Revolvers schwankte, wanderte von Darrens Stirn weg zur Schläfe und wieder zurück.
    »Was ...«, stammelte Marc Trilsh, blinzelte ein paarmal, als wäre sein Blick plötzlich getrübt. »Was ist .«
    Darren glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er in Trilsh' Pupillen . schwefelgelbe Flammen sah! Als würde sich ein flackerndes Feuer darin spiegeln - nur gab es hier im Raum kein Feuer! Was zum Teufel ging da vor?
    Trilsh taumelte stärker; die Mündung beschrieb immer größere Ellipsen. Darren schwitzte Blut und Wasser.
    Und dann knallte es ohrenbetäubend. Heiß spürte er etwas an seiner linken Schläfe vorbeizischen. Für Sekunden war er taub.
    So hörte er nicht, wie in der Ferne ein Explosion aufklang, die selbst den Donner, der mittlerweile fast unaufhörlich grollte, noch übertönte.
    Trilsh sank in die Knie. Die Waffe war seiner Hand entglitten, sein Gesicht war verzerrt, gurgelnde

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