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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Dann bin ich wohl auf eurer Seite.«
    »Super! Heute um Mitternacht wird unser Tyrann tot vor uns liegen!«
     
    ***
     
    Sechsundneunzig Minuten nach Mitternacht fummelte Milton immer noch mit einer Büroklammer im Türschloss zu Steamspells Schlafzimmer herum. Das Knacken des Schlosses entpuppte sich als eine größere Herausforderung als angenommen. Angus und Cyrus hatten schon ziemlich wunde Kehlen von dem ganzen vorgetäuschten Albtraum-Geschrei. Und Nathans Vorbehalte gegen diesen ganzen Mordplan wurden mit jedem Atemzug größer.
    »Ich kann das nicht«, sagte er.
    »Doch, du kannst.«
    »Ich will nicht.«
    »Doch, du willst.«
    »Was, wenn ich ins Gefängnis muss?«
    »Wir haben uns bereits eine Geschichte ausgedacht. Du hast Rauch gerochen. Weil du nicht wolltest, dass das Haus niederbrennt, bist du in Steamspells Schlafzimmer gegangen, mit der Absicht, ihn aufzuwecken und zu warnen. Oh, wie leichtsinnig von Steamspell, so viele Gegenstände auf dem Boden herumliegen zu lassen, und welch Ironie, dass seine eigene erbärmliche Haushaltsführung seinen Untergang verursacht hat! Als du hingefallen bist, hast du geschrien, was völlig nachvollziehbar ist, und bist mit offenem Mund auf seinem Hals gelandet. Was für eine Schande! Niemand wird Anklage erheben, besonders nicht nachdem sie gesehen haben, in welches Paradies wir diesen Ort verwandeln, jetzt wo unser Geiselnehmer tot ist.«
    »Ich hab’s«, sagte Milton und zog die Büroklammer aus dem Schloss. Er öffnete leise die Tür. Steamspell lag auf dem Rücken und schlief auf seidenen Laken in seinem luxuriösen Himmelbett. Auf dem Nachtisch waren auf einer Servierplatte Trauben, Erdbeeren und verschiedene Käsesorten angerichtet. Steamspell schnarchte leise.
    Nathans Magen knurrte. Er liebte alle Sorten von Käse.
    Milton überreichte Reggie eine Münze, weil er gewettet hatte, dass ein Teddybär im Bett liegen würde. (Das war nicht der Fall.) Reggie gab im die Münze zurück, weil Steamspell nicht an seinem Daumen lutschte.
    Reggie schubste Nathan nach vorne. »Mach schon!«
    Nathan betrat das Schlafzimmer. Was er vorhatte, war schrecklich. Selbst wenn Leute böse waren, sollte man ihnen nicht in den Hals beißen. Das war falsch. Er würde ins Gefängnis kommen oder in ein noch schlimmeres Waisenhaus, vielleicht müsste man dort Farbe trinken.
    Oder er wäre ein Held, weil er seine Waisenkinder-Freunde vor dem furchtbarsten Mann gerettet hatte.
    Mörder oder Held?
    Ein Mörder, Held oder rückgratloser Feigling, der genau tat, was von ihm verlangt wurde?
    Er entschied sich für »Held«. Das fühlte sich am besten an.
    Nathan wusste, dass er die demnächst stattfindende Gewalt nicht aufbringen konnte, wenn er darüber nachdachte, also ging er schnurstracks auf das gemütlich aussehende Bett zu, widerstand der Versuchung, sich ein Stück Käse zu schnappen, und beugte sich zum schlafenden Steamspell hinunter.
    Steamspell schlug ein Auge auf.
    Nathan rang nach Luft.
    Steamspell schlug das andere Auge auf.
    Nathan hatte bereits in außergewöhnlich jungen Jahren gelernt, seine Körperfunktionen zu kontrollieren, dennoch schaffte er es nur mit höchster Konzentration, dass diese Fähigkeiten ihn jetzt nicht im Stich ließen.
    »Du erbärmlicher Hundesohn!«, brüllte Steamspell, als er sich aufsetzte. »Was geht hier vor? Warum bist du in meinem Schlafzimmer? Warum steht dein Mund offen, als wolltest du zubeißen?«
    Nathan drehte sich hilfesuchend zu Reggie um, oder zumindest dorthin, wo er dachte, dass Reggie stehen würde, falls er Hilfe brauchte. Reggie war abgehauen. Ein Akt der Feigheit, von dem Reggie vermutlich, den Rest seines Lebens verfolgt werden würde. Tatsächlich aber, kam er innerhalb weniger Stunden darüber hinweg, weil er beschloss, dass es nicht seine Schuld war, wenn Nathan auf sein natürliches Charisma hereingefallen war und auf ihn gehört hatte.
    »Wolltest du … wolltest du …« Steamspell sprach, als konnte er nicht glauben, was er gerade sagte. »… wolltest du mich umbringen?«
    Der Grat zwischen Ehrlichkeit und der Notwendigkeit einer Lüge war manchmal schmal, aber nicht in diesem Fall. »Ganz und gar nicht.«
    »Schwindler!«, brüllte Steamspell. »Du gemeingefährlicher Schwindler! Wenn das dein gewünschtes Umfeld ist, dann zeige ich dir, wie man jemanden umbringt!«
    Steamspell streckte blitzschnell beide Hände aus und wollte Nathans Hals packen. Nathan duckte sich und rannte aus dem Zimmer, so schnell ihn seine Beine

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