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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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auch der zweite Schlachtplan als ungeeignet abgetan.
    Im dritten Schlachtplan bewarf Nathan niemanden mit einer Schüssel voller Eintopf, sondern ging in die Kutsche zurück und wartete auf eine bessere Fluchtmöglichkeit. Dieser Plan erschien Nathan als der klügste der drei.
    »Okay«, sagte er. »Ich komme mit Ihnen. Aber nur, weil ich nicht erschossen werden will. Ansonsten würde ich direkt nach Hause rennen. Und ich esse nichts mehr von diesem Eintopf. Und … und … und …« Nathan suchte nach dem besten Wort. »… Hades!«
    »›Hades‹ ist kein Schimpfwort. Dummer Junge!«
    »Dann … Gesäß! «
    »Es ist nicht obszön, wenn du für etwas den richtigen wissenschaftlichen Begriff benutzt. Dummer, dummer, Junge!«
    » Gedärme! «
    »Gedärme? Bist du betrunken?«
    » Fäkalien! «
    »Hast du nichts aus meiner letzten Bemerkung über die wissenschaftlichen Begriffe gelernt? Wenn jedoch die nächsten Worte, die aus deinem Mund kommen, irgendetwas anderes als ›Danke für den Eintopf‹ lauten, werde ich sie so behandeln, als hättest du die blitzanziehendste Blasphemie geäußert, die man sich nur verstellen kann, und du wirst erschossen.«
    Nathan wollte nicht erschossen werden. Aber er wollte auch nicht, dass Kleft dachte, er hätte ihn entmutigt. »Danke für den verdammten Eintopf.«
    »Das bewundere ich fast«, meinte Kleft.
    Sie beendeten ihre Mahlzeit und setzten ihre Reise fort. Kleft schrieb an seinem Buch weiter, blickte gelegentlich zu Nathan auf und betrachtete ihn genau, als hole er sich Einzelheiten für seine Erzählung ein. Nathan dachte abwechselnd, dass er urplötzlich aus der Kutsche springen sollte, und dass er es nicht tun sollte.
    Kaum eine Stunde nach ihrer Pause hielt die Kutsche erneut an. Kleft seufzte frustriert und klappte sein Buch zu. »Die Pferde müssen sich jetzt aber nicht schon wieder ausruhen«, schnauzte er. »Da könnte ich ja länger rennen, und ich bin die Art von Gentleman, der die schwere Arbeit jemand anderen erledigen lässt!«
    »Das ist es nicht«, entgegnete der Kutscher.
    »Was dann?«
    »Räuber.«

Vierzehn
     
    »Kommt mit erhobenen Händen raus«, rief eine Stimme, die sich quietschender anhörte, als Nathan es von einem Räuber erwartet hätte.
    »Und die Hände nicht nur nach oben, sondern auch ohne Waffen«, fügte eine zweite Stimme hinzu.
    »Stimmt«, sagte die erste Stimme. »Haltet keine Waffen hoch!«
    Kleft gab Nathan mit Handzeichen zu verstehen, dass er ihm folgen sollte, und stieg aus der Kutsche. Die Räuber waren unrasierte, dreckige Kerle in zerrissenen Klamotten, und jeder von ihnen hielt ein großes Messer in der Hand.
    »Was wollt ihr Schurken?«, fragte Kleft. »Wisst ihr, wer ich bin?«
    »Du bist einer, der nach Einbruch der Dunkelheit auf einer verlassenen Straße in einer Kutsche reist«, erwiderte der erste Räuber. »Also bist du Beute.«
    »Mein Name ist Professor Kleft. Mir wird großer Respekt von denjenigen entgegengebracht, die zivilisiert genug sind zu wissen, wer Respekt verdient. Ich vergebe euch gerne dieses Vergehen und gestatte euch weiterzuziehen, in welche Richtung ihr abscheulichen Gestalten auch immer gehen wollt, aber falls ihr nicht nachgebt, so verspreche ich euch, werdet ihr tot zu meinen Füßen liegen.«
    Der erste Räuber grinste, was schwarzes Zahnfleisch und verfaulte Zähne zum Vorschein brachte. »Das ist ein starkes Versprechen. Jetzt gib mir dein Geld, bevor ich dich in lange, dünne Streifen schneide!«
    »Lasst mich euch anhand einer Anekdote erklären, wie wenig Angst mir eure Drohung macht! Als ich ein Kind war, kaum älter als der Junge neben mir, sind mein Vater und ich in einer Kutsche gefahren, ungefähr so eine wie diese hier. Es war eine angenehme, friedliche Reise, bis der Kutscher die Pferde zum Anhalten gebracht hat, obwohl wir den Pferden knapp eine Stunde vorher Zeit zum Ausruhen gegeben hatten. Wir …«
    »Wird das eine lange Geschichte?«, fragte der zweite Räuber.
    »Extrem lang. Und wenn du mich weiterhin unterbrichst, werde ich sie langsamer erzählen. Wir sind aus der Kutsche gestiegen, nur um zwei Räuber zu erblicken …«
    »Mich interessiert deine Anekdote nicht«, sagte der erste Räuber. »Gib uns dein Geld und was für Wertgegenstände du auch immer da drinnen hast!«
    »… nur um zwei Räuber zu erblicken, die draußen auf uns gewartet haben. Ihre ungewaschenen Haare haben fettig geglänzt, und die Pferde haben mit ihrem Schwanz hin und her gewedelt und versucht, den

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