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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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weil sie die Ohren meines Kutschers verbrennen. Siehst du, wie er schwitzt?«
    Im Leben der meisten Jungen gibt es einen Zeitpunkt, wo sie die Welt der Kindheit hinter sich lassen und erwachsen werden. Bei manchen Jungen geschieht es schnell, wie bei dem vierjährigen Edwin Malley, der zusah, als sich sein Hausäffchen erhängte. Manche Jungen brauchen lange, wie der dreiundfünfzigjährige Duane Whipton, der von seiner Mutter mit einer Schaufel auf den Hinterkopf geschlagen wurde, um den Prozess zu beschleunigen, auszuziehen und sich eine Arbeit zu suchen.
    Als Nathan so dasaß und den Eintopf aß, stellte er fest, dass Kleft höchstwahrscheinlich nicht das Beste für ihn wollte, und dass er vielleicht durchaus ein geisteskranker Straftäter sein könnte. Er konnte nicht zulassen, dass Kleft von ihm dachte, er wäre ein willenloses Kind, das man einfach irgendwohin mitnehmen konnte, um wahrscheinlich aufgefressen zu werden.
    Er blickte dem Professor direkt in die Augen und sprach das schlimmste Wort aus, dass er kannte.
    Plötzlich wurde Nathan nervös. War er zu weit gegangen?
    »Hätte ich gewusst, dass du so ein vulgärer Bursche bist, hätte ich ein Stück Seife mitgenommen, an dem du ersticken kannst. Hör mir mal genau zu, junger Mann! Dein Publikum möchte Gänsehaut verursachenden Horror sehen! Verstörenden Terror! Vor Schreck nach Luft schnappen! Aber sie wollen keinen vorpubertären Jungen hören, der Schimpfwörter von sich gibt, die am besten zu einem Hundefänger passen!«
    »Hundefänger fluchen viel?«
    »Sogar mehr als Klempner.«
    »Ich will wissen, wohin wir fahren«, sagte Nathan. »Und ich will wissen, was ich dort machen werde.«
    »Soll ich ihm etwas zuleide tun?«, fragte der Kutscher.
    Kleft schüttelte den Kopf. »Information ist Macht. Dieser Junge hat diese Lektion im Leben offensichtlich bereits gelernt. Na gut, Nathan. Wir fahren von hier zwei Tage lang nach Süden, um ein weiteres Mitglied von Professor Klefts Parade Des Makabren zu treffen. Du wirst deine wunderschönen Reißzähne den Zuschauern präsentieren, die mir jeweils eine halbe Münze zahlen, um entsetzt deine grässliche Visage anzugaffen.«
    »Das will ich nicht machen«, sagte Nathan.
    »Natürlich willst du das nicht. Deshalb die Kontrolle der Information. Aber was willst du jetzt tun? Nach Hause laufen?«
    »Das könnte ich.«
    »Wenn du versuchst, abzuhauen, schießt mein Kutscher dir in den Rücken. Dann muss ich ihn über seine Trauer hinwegtrösten, weil er ein Kind ermordet hat. Damit ruinierst du sein Leben. Ein weiteres selbstsüchtiges Handeln deinerseits.«
    Nathan blickte zum Kutscher hinüber, der nickte.
    »Ich fordere, dass Sie mich nach Hause bringen.«
    »Ich lehne deine Forderung ab. Noch was?«
    »Ich fordere zu wissen, was in diesem Eintopf ist.«
    »Magst du ihn nicht?«
    »Er hat eine seltsame Konsistenz.«
    »Er ist mit normalen Tieren. Du bist nur pingelig!«
    »Was ist das für ein Stück?«
    »Halt es in das Licht des Feuers!«
    Nathan hielt den Löffel näher an die Flammen.
    »Das ist Rindfleisch.«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Es ist nicht der Teil einer Kuh, den man normalerweise essen würde, aber ich verspreche dir, dass er von einer Kuh stammt. Und ich empfehle dir aufzuessen, denn deine Person ist bei mir in Ungnade gefallen, und ich könnte jederzeit ohne Ankündigung aufhören, dir Essen zu geben.«
    »Sie sind ein schrecklicher Mann«, erwiderte Nathan.
    »Ich habe nie gesagt, dass ich das nicht bin. Mach schon, überdenke unsere Unterhaltung und versuche mir ein Beispiel zu nennen, bei dem ich das Gegenteil gesagt habe. Ich warte.«
    Drei verschiedene Schlachtpläne kamen Nathan in den Sinn. Im ersten schleuderte er seine Schüssel mit Eintopf direkt in Klefts Gesicht und rannte dann so schnell wie möglich von der Kutsche weg. Am Ende dieses Szenarios schoss der Kutscher Nathan in den Rücken, also beschloss er, dass es sich um einen schlechten Plan handelte.
    Im zweiten Schlachtplan warf er die Schüssel mit Eintopf stattdessen auf den Kutscher. Dieser Plan setzte voraus, dass nur der Kutscher eine Waffe trug, was bedeutete, dass es ein spektakulärer Misserfolg wäre, wenn sich herausstellte, dass Kleft ebenfalls im Besitz einer Pistole, eines Gewehrs oder eines Wurfmessers oder eines Pfeils oder eines mittelgroßen Steinbrockens oder sogar einer Schüssel mit Eintopf wäre, die er ebenso werfen könnte. Da Kleft offensichtlich eine Schüssel mit Eintopf in der Hand hielt, wurde

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