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Fanny Hill

Fanny Hill

Titel: Fanny Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Cleland
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Komplimente dieser Kenner aufrichtig glauben wollen, mir wohl hätte schmeicheln können, die Probe vor ihnen sehr gut zu bestehen.
    Mein Freund und jetziger Gebieter ging auf alle Launen der Gesellschaft ein und befriedigte damit wohl auch die seinen. Er brachte mich in alle möglichen Stellungen, die jede meiner Schönheiten in das beste Licht setzten, und unterbrach sich darin mit Küssen und Freiheiten der Hände, so dass bald jede Empfindung von Scham in mir verschwand und glühende Röte zu größerer Lust lockte, deren Weisung wir beide folgten.
    Der wesentlichste Punkt war in dieser Beschauung nicht von der Untersuchung ausgeschlossen worden, und man kam überein, dass ich keine Ursache hätte ängstlich zu sein, wenn ich mich bei der nächsten Gelegenheit als Jungfrau auszugeben hätte; so unbeträchtlich waren die Veränderungen, die meine Vergangenheit da unten angerichtet hatte; schnell hatte sich die Spur des Übergenusses verwischt — durch meine Jugend und die natürliche Kleinheit dieser meiner Sachen.
    Nun hatte mein Partner alle Vergnügungen des Betrachtens und Befühlens durchkostet und wurde von seinen Begierden so gepackt, dass er rasch seine Kleider abwarf. Die arge Hitze in dem nicht zu großen Raum, ein mächtiges Kaminfeuer, die vielen Lichter und die ansteckende Wärme der Vorgänge selber ließ ihn auch sein Hemd abwerfen, und er zeigte den Feind in Front, mit dem ich zu kämpfen hatte: stolz und steif erhob er sein glühendes, unbedecktes Haupt, und ich sah deutlich, womit ich zu rechnen hatte. Es war eines der richtig und normal geformten Instrumente, die der Besitzer mehr in seiner Gewalt hat als jene Schwänze von ungewöhnlicher, unbändiger Größe. Er drückte mich fest an seine Brust und brachte seinen Gott in die ihm geweihte Nische, wobei ich so gut ich konnte behilflich war, indem ich meine Schenkel über seine nackten Hüften hob. Bald war ich auf den Speer der Liebe gespießt und hing dem, der ihn führte, am Halse, wo ich mein von Feuer glühendes Gesicht verbarg, Mein Busen brannte an dem seinen, und so brachte er mich aufs Bett, ohne dass sein Speer sich mir entzogen hatte. Hier legte er mich hin und begann den Kampf. Durch all das, was ich gesehen hatte, war meine Phantasie so erhitzt, dass wir bald hinschmolzen, und ich seinen warmen Strahl in mein Inneres schießen fühlte, worauf ich mich mit meinen Strömen beeilte. Ich hatte alle Ursache, mich unserer Gleichzeitigkeit zu freuen, denn ich fand, dass noch nicht alle Flammen der Begierde in mir ausgelöscht waren, sondern dass ich gleich genässten Kohlen nur noch mehr in Glut geriet, — und mein Liebster war eins mit mir, denn er lud zum zweiten Mal und begann mit verdoppeltem Feuer zu stürmen. Davon aufs höchste entzückt, bemühte ich mich dankbar, alle meine Bewegungen zur Erhöhung seines Vergnügens und zu seinem Vorteile einzurichten. Küsse, zärtliche Worte, die Hände, alles wirkte mit, unsere Lust noch stürmischer und heftiger zu machen, und uns in eine verzückte Raserei zu bringen, die uns in einen Ozean grenzenlosen Genusses stürzte. Jetzt reiften die Eindrücke der brennenden Begierde, die ich von den lebhaften Szenen der Nacht erhalten hatte, in der Hitze unseres Kampfes, und ich geriet in einen fieberhaften Wahnsinn durch dieses Übermaß von Wollust; ich sah nichts mehr und fühlte nur in der Ekstase die Macht so seltener Sensationen, wie sie die Bilder dieser Nacht nur geben konnten. Auch mein Lustfreund nahm allen Teil daran: aus seinen Augen schossen Flammen, seine Bewegungen wurden wütender, und alles vereinigte sich, mein Entzücken zu erhöhen, indem ich ihm das seinige gab. Jetzt kamen wir an den süßen und kritischen Augenblick, die höchste Staffel des Vergnügens, die ein menschliches Geschöpf erklimmen kann, ohne vernichtet zu werden. Ich verging… . So lagen wir einige selige Augenblicke, ganz überwältigt, still und hinschmachtend, bis die Lust der Lust nachließ und wir aus unserer Verzückung erwachten. Er wand sich von mir los, und zärtliche Küsse und Umarmungen und süßeste Worte sprachen von dem Glück, das er bei mir genoss.
    Die Gesellschaft hatte schweigend um uns gestanden, und nun half man mir in meine Kleider und beglückwünschte mich zu der Ehre, die meinen Reizen wurde, da ich doppelten Lohn in einer einzigen Vereinigung erhalten hatte. Mein Partner war nun ebenfalls wieder angekleidet. Die Mädchen küssten und umarmten mich und versicherten mir, dass ich, wenn

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