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Fanny Hill

Fanny Hill

Titel: Fanny Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Cleland
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ihr Mündchen weit vor, dass sie selbst ein Trottel finden musste — und er fand sie auch. Louisa hatte die Stange nicht losgelassen, und nun führte sie sie ungeduldig an ihren Werkplatz, hob mit geiler Lust den Hintern auf, um den guten Stoss zu fördern, der nicht auf sich warten ließ. Aber dieses Ungeheuer von Schwanz verursachte ihr solche Schmerzen, dass Louisa aufschrie, als würde sie zerfetzt. Aber jetzt war es zu spät. Denn nun: begann sich diese Maschine so nachdrücklich ihres Zweckes zu besinnen und bearbeitete die arme glückliche Louisa mit solcher Wut, dass ich für das zarte Geschöpf zu fürchten begann.
    Sein Gesicht, das vorher ohne jeden Ausdruck war, belebte sich auf einmal, und er war jetzt gar nicht mehr der Narr, mit dem man einen Spaß trieb. Ich begann ordentlich Respekt vor ihm zu kriegen, als er so die Augen rollte, mit den Zähnen knirschte und sein ganzer Körper in eine Bewegung geriet, deren Heftigkeit den mächtigen Instinkt in seinem Innern verriet. Alles vor sich niederlegend, wild und toll wie ein Stier pflügte er die zarte Furche auf, ganz rücksichtslos gegen Louisas Jammern; mit seiner blinden Wut bahnte er sich den Weg, und das zerrissene, verwundete Mädchen schrie und bäumte sich und rief mich zu Hilfe, suchte loszukommen — aber alles umsonst. Im Gegenteil: ihre Anstrengungen dienten nur dazu, ihn noch fester hineinzutreiben und sie noch stärker in seine Arme zu pressen. Der Kampf musste bis ans Ende ausgekämpft werden, hätte sie auch daran sterben müssen. Er war in seiner wilden Leidenschaft wahrhaftig wie ein Tier; sein Küssen war Verschlingen und Beißen — die Spuren davon sah man noch nach Tagen.
    Und Louisa stand ihren Mann schließlich besser als man erwarten konnte; trotzdem sie litt, hielt sie doch treu zur Sache, litt mit Wollust und freute sich ihrer Schmerzen. Denn jetzt arbeitete die Maschine wie ein toller Sturm.
    »Gestopft mit der Erde schönstem Bissen,« lag Louisa da, bis ins innerste Herz zufrieden, genießend bis ans Äußerste, zum Zerreißen ausgestreckt auf der Marterbank der Lüste, bis sie beide das Gefühl übermannte. Ein Stöhnen, Seufzen, Aufschreien sinnloser geiler Worte und ein Beben und Zittern über den ganzen Körper, den es wie im Taumel in die Höhe schleuderte — alles das kündigte den Höhepunkt an: der Balsam ergoss sich in Strömen und löschte allmählich das Feuer. Der geile Idiot vergoss als erster diese Freudentränen mit einer agogischen Wonne, dass es Louisa mitriss und auch sie hergab, was sie nur konnte… … Als er sich schon erhoben hatte, lag sie immer noch ganz in dem Genuss der Wollust versunken da, erschöpft nach Atem ringend und nichts weiter empfindend als das süße Zittern in allen Nerven.
    Das Gesicht des Idioten und seine Stellung hatten jetzt etwas Komisches, vielmehr etwas Tragikomisches, denn sein Gesichtsausdruck hatte nun zu seinem gewöhnlichen, nichts sagenden Idiotismus noch einen Zug merkwürdig trauriger Starrheit bekommen. Das Zeichen seiner Mannheit hing jetzt schlaff, lang, bis zur Hälfte der Schenkel herunter und sah auch so noch schrecklich aus; während dieser Niedergeschlagenheit des Fleisches und Geistes senkte sich sein Blick bald auf seine gesunkene Standarte, bald fiel er kläglich auf Louisa, um gleichsam ihre Hände wieder um das zu bitten, was er an sie verloren hatte und voll Reue entbehrte.
    Aber bald wurde er wieder munter, und nun schien ihm nur mehr sein Korb Sorge zu machen. Während Louisa ihre Kleider in Ordnung brachte, holte ich also den Korb hervor, und Louisa erfreute ihn damit, ihm alle seine Blumen abzukaufen, statt jeden Geschenkes, was nur recht und billig war, denn jedes andere Geschenk hätte andere auf die Spur gebracht.
    Ob sie später die Geschichte wiederholt hat, weiß ich nicht und glaube es auch nicht. Sie hatte ihre Neugierde hinlänglich befriedigt, die glücklicherweise keine weiteren Folgen hatte. Der Bursche behielt wohl auch nur eine sehr verworrene Erinnerung daran, was sich anfangs durch Grinsen und Lächeln verriet; später vergaß er auch das, wahrscheinlich bei einem anderen Frauenzimmer, das seine Talente entdeckt hatte.
    Louisa war nach dieser Geschichte nicht mehr lange bei Frau Cole, der wir diese unsere Heldentat erst viel später erzählten; sie ging, getreu ihrem Charakter, mit einem jungen Mann ihrer Liebe und sagte es uns erst sechs Stunden zuvor, packte all ihre Sachen und ging mit ihm auf und davon; seit der Zeit habe ich

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