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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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wiedergewonnen hatte, stellte Lauren die Frage, die ihr jetzt am meisten Sorge bereitete. »Kannst du das alles für dich behalten, nur für heute Abend? Kannst du so tun, als wäre alles normal, so tun, als ahntest du nichts?«
    Sie blickte ungläubig drein. »Warum sollte ich?«
    »Weil ich ein bisschen Zeit brauche. Ich muss meinen Dad informieren. Wir müssen festlegen, was als Nächstes zu tun ist, und ich bin mir nicht sicher, was das alles mit sich bringt.« Während sie deren Hände nahm, sah Jeanne zu ihr auf wie ein verlorenes kleines Mädchen. »Ich weiß, es ist ziemlich viel verlangt – ich weiß, dass du ihn im Moment liebst und hasst und alles dazwischen, und vielleicht wirst du sogar versucht sein, ihm zu helfen, aber ich bitte dich, es nicht zu tun. Ich bitte dich, mir eine Nacht Zeit zu geben.«
    Jeanne holte tief Luft und zog ihre Hände weg. Sie blickte auf das Chaos in ihrer Küche, in dem Haus umher, das Phil für sie gebaut hatte – auf ihr gemeinsames Leben, nahm Lauren an. »Ich weiß nicht recht«, sagte sie schließlich, kaum hörbar. »Ich bin mir nicht sicher, dass ich es vor ihm verbergen kann, dass nicht alles nur so aus mir heraussprudelt, sobald ich ihn sehe.«
    Lauren verließ der Mut. Sie hatte sich geirrt; das hier war ein Fehler gewesen.
    Doch dann richtete Jeanne wieder den Blick auf sie, und plötzlich wirkte sie gefasster, vielleicht sogar ein klein wenig entschlossen. »Ich verlass das Haus«, sagte sie. »Ich übernachte in einem Hotel oder bei meiner Schwester in Sarasota. Phil wird es egal sein; für ihn bedeutet es nur, dass er den ganzen Abend mit seiner Hure verbringen kann. Ich hinterlasse ihm eine Nachricht, schreibe ihm, ich bin bei einer Freundin, lass ihn sich zur Abwechslung mal fragen, wo ich bin.«
    Lauren hoffte, dass Jeanne die tiefe Dankbarkeit in ihrem Blick lesen konnte, denn Worte erschienen ihr unangemessen. »Danke.«
    Aber Jeanne schüttelte nur den Kopf. »Du musst dich nicht bedanken, Lauren. Ich tue es nicht für Ash, nicht einmal für dich. Sondern weil ich möchte, dass er bekommt, was er verdient.«
    Danach hatte Lauren Jeanne noch um einen weiteren Gefallen gebeten, den sie ihr, ohne mit der Wimper zu zucken, erfüllte. Gemeinsam durchsuchten sie Phils Arbeitszimmer und entdeckten dabei Bankauszüge für PH Construction . Es war der letzte Beweis, den Lauren benötigte.
    Auf der Fahrt nach Hause rasten ihre Gedanken. Sie spürte kaum den Wind in den Haaren, die Sonne im Gesicht. Jeanne war jetzt praktisch allein in der Welt, nach dem Bruchteil einer Sekunde, den es gedauert hatte, um ihr Leben zu zerfetzen. Sie hatte Jeannes Existenz zerstört, mit so wenig Planung, so wenig Gedanken oder Rücksichtnahme. Sicher, sie hatte getan, was ihrer Ansicht nach am besten für Jeanne war, indem sie ihr einen Tag Vorsprung gegeben hatte, dennoch empfand sie Schuld, die sie zuvor nicht empfunden hatte.
    Aber es blieb ihr kaum Zeit, darüber nachzudenken. Sie hatte alles in ihrer Macht Stehende für Jeanne getan, jetzt musste sie weitermachen, um etwas ebenso Schwieriges zu erledigen – sie musste ihren Vater darüber aufklären, dass sein Geschäftspartner und Vertrauter ihn betrog.
    Reiß dich zusammen . Erledige es so, wie du alles andere bisher auch erledigt hast . Nicks Lob gestern Nacht hatte ihr geholfen, mit einem Gefühl der Stärke aufzuwachen. Mit einer Stärke, wie sie sie heute brauchte. Er hatte Recht gehabt, sie hatte die ganze Sache tatsächlich gut geregelt. Sie hatte nicht einmal darüber nachgedacht – sie hatte einfach nur gewusst, dass sie taff sein und kluge, rigorose Maßnahmen ergreifen musste.
    Na ja, nicht zu rücksichtslos. Sie hatte alles riskiert, wegen Jeanne. Vielleicht hatte sie ja etwas gelernt aus dem, was ihr Vater Nicks Familie angetan hatte; vielleicht hatte sie sich daran erinnert, dass hier Mitgefühl geboten war. Immerhin hatte sie dabei über ihren Schock und ihre berufliche Demütigung hinweggesehen, und genau so musste sie damit weitermachen.
    Als sie in die Auffahrt bog, machte sie sich gar erst nicht die Mühe, das Garagentor zu öffnen oder in die Garage zu fahren. Nick stand auf der Leiter, er strich die Verzierungen unter ihrem Schlafzimmerfenster. Und als er sich umwandte und zu ihr hinunterblickte, gab es nichts Wichtigeres, als zu ihm zu gehen, mit ihm zusammen zu sein. Während sie den Wagen parkte, kam er ihr entgegen und traf sie am Springbrunnen.
    »Wie ist es gelaufen?«
    »Es war hart.« Sie wollte

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