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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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warum sich alles so entwickelt hatte, aber weil er nicht antwortete, musste Henry ihm irgendwie geglaubt oder einfach so viel Verstand besessen haben, es nicht weiter in Frage zu stellen.
    Stattdessen legte er die Hand fest auf Nicks Schulter und zog ihn beiseite.
    »Hören Sie«, sagte Henry leise, »ich weiß zwar nicht, wie Sie sich in das Leben meiner Tochter eingeschlichen haben, aber wenn Sie ihr in irgendeiner Weise wehtun …«
    Nick schnitt ihm das Wort ab. »Das werde ich nicht.« Und er meinte es auch so. Klar, es gab noch immer Geheimnisse zwischen ihnen – das Tagebuch, die Tatsache, dass er anfangs nur hatte sehen wollen, was er nach eigenem Dafürhalten für sein Eigentum gehalten hatte, aber er dachte nicht daran, das je zur Sprache zu bringen. Inzwischen lag sie ihm am Herzen, und das war alles, was zählte. Manchmal verkomplizierte die Wahrheit, eine alte Wahrheit, die Dinge, die einfacher hätte bleiben können. Und Nick fand, dass seine Anwesenheit hier, sein Bedürfnis, Henry zur Rede zu stellen, das bewies.
    »Ich werde Ihre Anwesenheit in Laurens Leben dulden«, sagte Henry und funkelte ihn böse an, »aber nur, weil sie es möchte.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob Sie eine Wahl haben.«
    »Blut ist dicker als Wasser.«
    Nick dachte an seine schlechte Beziehung zu seinem Vater und sagte: »Manchmal.«
    »Nick«, unterbrach Lauren und trat zwischen sie, »hat mir geholfen, die Sache mit Phil aufzuklären.«
    Henry blickte zwischen ihnen hin und her.
    »Er hat in meinem Büro eine von Phils Rechnungen entdeckt, eine von den gefälschten, und mich darauf hingewiesen. Ohne Nick wüssten wir noch immer nicht Bescheid.«
    Henry blickte wieder zu Nick. »Warum interessiert es Sie eigentlich, die Sache aufzuklären, wenn Sie mich so sehr hassen?«
    Das war nicht schwer zu beantworten. »Weil es am Ende Lauren genauso wehtun würde wie Ihnen.«
    Als Lauren in jener Nacht vor Sonnenuntergang in den Bayview Drive bog, war sie noch nie so froh gewesen, zu Hause zu sein. Sie hatten den Nachmittag und den Abend im Büro verbracht, mit ihrem Vater und Sadie, sich in die Arbeit gestürzt und Phils Daten durchsucht, auf Papier und im Computer – Henry war der einzige Mensch in der Firma mit der Befugnis, den IT-Experten zu holen und ihn anzuweisen, den Rechner eines Mitarbeiters zu knacken. Das Ergebnis: eine mühselig erarbeitete Zusammenstellung dessen, was Phil gestohlen hatte – über eine halbe Million Dollar im vergangenen halben Jahr. Eine beträchtliche Summe, aber Sadie hatte gemeint: »Wenn man ein solches Risiko eingeht, dann muss es sich wohl auch lohnen.«
    Henry hatte sich die Haare gerauft und gesagt: »Gott sei Dank, dass wir ihn jetzt und nicht erst Jahre später dabei ertappt haben.«
    Im selben Moment, als sie nach Hause zurückkehrte, hielt Henry eine Eilkonferenz mit den anderen Teilhabern ab, ohne Phil, aber zu Laurens Verblüffung hatte er ihr gesagt, dass sie vermutlich keine Strafanzeige erstatten würden. »Eine solche Publicity ist der Tod eines Unternehmens«, hatte er ihr erklärt. »Wir werden mit Phil verhandeln müssen, ihn wahrscheinlich rauswerfen und Schadenersatz verlangen – als Gegenleistung dafür, dass wir auf juristische Schritte verzichten.«
    »Und dann wird er … ungeschoren davonkommen?«, hatte sie ungläubig gefragt. Sie hatte geglaubt, Phil würde hinter Gittern landen.
    Henry hatte genickt. »Aber er wird eine große Summe Geld verlieren, und er wird niemals Ash Builders als Referenz angeben können, also denke ich, es wird ihm schwer fallen, eine neue Stellung zu finden, die der bei uns auch nur annähernd entspricht.«
    Lauren hielt das für eine geringe Strafe, aber das Wichtigste war wohl, Ash Builders wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
    Sie steuerte den Wagen in die Auffahrt und hätte dabei fast Nicks Lieferwagen gerammt. Dann ging ihr das Herz auf, als sie sah, dass er noch da war. Sie hatte nicht gewusst, was sie nach seiner Konfrontation mit ihrem Vater heute Morgen erwartete, und bereute, dass sie es nicht vorhergesehen hatte, als sie ihn um seine Begleitung bat. Am liebsten wäre sie im Boden versunken, als sie den beiden Männern bei ihrem Streit zuhörte, den heftigen Zorn in ihren Blicken sah. Dass sie die beiden aber auch zu einem so emotionalen Zeitpunkt zusammengeführt hatte!
    Natürlich hatte sie dabei auch einiges über Nick erfahren. Er hatte seine Familie durchgebracht all die Jahre, und sein Vater war Alkoholiker. Sie hatte

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