Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
du bereit?«
»Ja.«
»Mein Hintern«, begann sie, »ist eine bedeutende erogene Zone.«
Es war nicht die Antwort, auf die er gewartet hatte, trotzdem beugte er sich nahe an ihr Ohr und flüsterte: »Erzähl mir mehr.«
Sie zögerte nur kurz. »Es fühlt sich gut an, wenn …«
»Ja?«
Ihre Gesichter lagen so nahe nebeneinander, dass er sah, wie sie innehielt, bevor sie ihm ins Ohr flüsterte: »Würdest du mich dort küssen, Nick? Kleine Küsse?«
Sie drehte sich auf den Bauch, verschränkte die Arme unter dem Kopf, während die schattige Landschaft ihres Körpers lockte. Das ist zumindest ein Anfang , dachte er, während er sich vorbeugte, um den ersten zarten Kuss auf ihren Hintern zu drücken. Sie seufzte, und er küsste sie dort noch einmal. Der Anfang ihrer Geheimnisse, ihrer sexuellen Geheimnisse . Wenn ich geduldig bin, wird sie mir, vielleicht, mehr davon erzählen .
Der dunkle Raum war erfüllt von ihren lustvollen Seufzern, während er ihren Hintern mit zarten Küssen bedeckte, bis sie sich ihm entgegenhob, sich von ihrem Bett hochwölbte. Bald konnte er nicht widerstehen, tauchte die Finger in ihre Feuchte und küsste sie auch dort. Jeder Laut, den sie von sich gab, klang in seinen Ohren wie süße, heiße Musik, und als er schließlich in ihr war, sich in ihr bewegte, schaute er in ihre Augen. Er konnte sie in dem dunklen Zimmer nicht deutlich erkennen, aber das Glitzern darin genügte ihm; er konnte ihren Blick fühlen, konnte die ungeheure Bindung spüren, die sie aneinanderfesselte, wenn sie auf diese Weise zusammenkamen.
Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verstrichen war, in der sie reglos nebeneinanderlagen, als sie sagte: »Jetzt du. Verrate mir ein Geheimnis. Etwas, was niemand sonst weiß.«
Er war froh, im Dunkeln zu liegen. Was für ein Spiel hatte er da ungewollt begonnen? Denn wenn er an Geheimnisse dachte, seine Geheimnisse, dann waren sie … »Meine Geheimnisse sind nicht schön.«
»Verrate sie mir trotzdem.«
Ihre Blicke trafen sich im Dunkeln. Er konnte nicht sagen, warum, aber ein unsichtbares Gewicht lastete auf ihm, wie aus dem Nichts. Geheimnisse. Dinge, an die er die meiste Zeit nicht dachte. Dinge, die er einzupacken und wegzulegen gelernt hatte. Das Wort brachte sie zurück, er wusste nicht wieso, aber auf einmal hörte er sich sagen: »Mein Vater hat uns geschlagen.«
Der Satz war sorglos hingeworfen und hing wie ein schwerer Anker in der Luft, der ihn unter sich begraben könnte, falls er herabfiel. Lauren legte ihre Hand sanft auf seine, und sein erster Impuls war, sie fortzuziehen – er hatte nie jemandes Mitgefühl gewollt, noch nie. Nur ein Leben, das fair war.
Doch er zog seine Hand nicht zurück. Er ließ sich von ihr berühren. Und er wusste nicht, warum, aber er redete weiter. »Nachdem meine Mutter gestorben war, war er nicht mehr derselbe. Er war spät nach Hause gekommen, betrunken, in Rage. Er drehte das Licht in meinem Zimmer an, kam herein und zerrte mich aus dem Bett.«
Er spürte Laurens Anspannung. Sie hatte nie einen solchen Horror gekannt. So etwas kannte man aus Filmen, wusste man aus Berichten, dass es Fremden geschah. Er hasste es, ihre vollkommene Welt mit dieser hässlicheren Seite zu verunstalten, doch sie drückte seine Hand, und er wusste, es ist gut.
»Meistens hat er mich geschlagen«, sagte er. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte er es wieder, spürte, wie er gegen die Wand geschleudert wurde, wie die Faust seines Vaters auf sein Kinn traf. Spürte, wie der Frieden des Schlafs in das Chaos der Schreie, der Furcht und des Schmerzes verwandelt wurde. »Manchmal Davy. Elaine einmal, als sie versuchte, sich zwischen uns zu stellen. Aber hauptsächlich mich. Ich war rebellisch – verloren, nehme ich an – und erledigte nicht meine Arbeiten im Haus. Ich glaube, ich habe ihn geradezu herausgefordert. Habe ihn fast herausgefordert, mich noch einmal zu schlagen. Schau, ich hatte immer vorgehabt, ihn zurückzuschlagen. Aber ich konnte es nie. Ich konnte es einfach nie.«
Seine Augen wurden feucht, während Laurens Arme sich um ihn legten, ihr Kopf auf seiner Schulter lag. Er konnte nicht wissen, wie merkwürdig befreiend es sich anfühlen würde, ihr davon zu erzählen. Er hätte es nicht verstehen können, wie einzigartig gut ihre Umarmung sich anfühlen würde nach einem solchen Geständnis. Nein, nicht gut . Nichts von dem hier war gut . Sondern tragisch. Doch es war eine der alten Narben, die sich geöffnet hatten, weil er
Weitere Kostenlose Bücher