Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
Vom Netzwerk:
hierhergekommen war, in Laurens Haus, in Laurens Leben, und was er sich niemals vorgestellt hätte: dass sie ihn besänftigen konnte.
    »Ich bin nur ein einziges Mal auf ihn losgegangen«, fuhr er fort, »nachdem er Davy was angetan hatte.« Ein Bild blitzte in seinem Kopf auf. »Ich bin in die Garage gegangen und habe meinen Bruder auf dem Boden liegend vorgefunden. Meine Baseballmütze lag blutverschmiert neben ihm.«

17
     
    »Zuerst konnte ich nicht erkennen, was passiert war, dann aber habe ich Dad ein paar Schritte entfernt gesehen, er hielt Davys Kopf, und da wusste ich es.
    Ich habe nach ihm geschlagen, ihn von den Beinen geholt, und dann habe ich auf ihn eingeschlagen, immer wieder. Ich habe auf ihn eingeprügelt, bis mir die Arme müde wurden, bis ich nicht mehr zuschlagen konnte, und er hat kein einziges Mal zurückgeschlagen, nur dagelegen und meine Schläge eingesteckt. Dann hat er mich schließlich weggeschoben und gesagt, wir müssten Davy ins Krankenhaus bringen.«
    »Und … was hast du den Leuten im Krankenhaus gesagt ?« Zum ersten Mal brachte Lauren die Kraft auf, etwas zu sagen, ihre Stimme klang wie die eines kleinen Mädchens.
    Er schüttelte den Kopf, auf dem Kissen. »Ich weiß es nicht. Nur dass es wohl eine Art Unfall war. Damals konnte man mit solchen Sachen noch durchkommen. Ich bin mir sicher, dass Dad gelogen hat. Vielleicht hat er auch mir die Schuld zugeschoben. Ich war so außer mir, dass ich nicht darauf geachtet habe.«
    »Oh, Nick«, flüsterte sie und klammerte sich an ihn, bis er die Arme um sie legte und sie genauso fest umarmte. Das Herz wurde ihr schwer. Was für ein Mensch war dieser John Armstrong eigentlich? Wie hatte sich der freundliche, gutmütige Mann, den sie aus ihrer Kindheit kannte, nur in ein solches Monster verwandeln können? Und zu wissen, dass Nick ihren Vater für die Veränderungen seines Vaters verantwortlich machte … nun, kein Wunder, dass er so heftige, tiefe Hassgefühle gegen Henry hegte.
    Sie wollte Nick eine Million Dinge sagen; wie sehr sie wünschte, irgendwie in der Zeit zurückgehen und alles ändern, ihm auf wundersame Weise den Schmerz nehmen, alles zurückgeben zu können, was Davy verloren hatte. Aber ihre besänftigenden Worte würden sicher hohl klingen, und irgendwie glaubte sie auch, dass Nick es schätzte, wenn sie einfach den Mund hielt.
    »Hör zu«, sagte er schließlich und schien noch angespannter. »Ich weiß nicht, warum ich dir das alles erzählt habe, aber …«
    »Ich bin froh, dass du es getan hast.«
    »Wie auch immer, lass uns nicht mehr darüber sprechen, ja?«
    Zu einem anderen Zeitpunkt hätte sie ihn vielleicht dazu gedrängt – denn sie hatte ja gelernt, dass es einem besser ging, wenn man Dinge zur Sprache brachte. Aber wie schon mit Carolyn heute am Strand war sie gut beraten, nicht nachzubohren, und sie war einfach dankbar, dass er ihr so weit vertraut, ihr davon erzählt und sich alles von der Seele geredet hatte, zumindest ein wenig. »Also gut.«
    An diesem Tag waren viele Geheimnisse ans Licht gekommen. Zuerst Phils, dann Carolyns, dann Nicks. Nicks, dessen Geheimnis viel schlimmer war als alles, was sie sich hatte vorstellen können. »Ich liebe dich«, sagte sie im Dunkeln.
    »Danke.« Dann drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn, und sie blieben still liegen, bis sie einschliefen.
    Als Nick am nächsten Morgen nach Hause fuhr, um sich rasch frische Kleidung zu holen, fand er eine Nachricht von Elaine auf dem Anrufbeantworter vor. Es hörte sich zwar nicht dringend an, aber er ärgerte sich trotzdem, dass er sein uraltes Autotelefon mit dem Pieper noch nicht gegen ein Handy ausgetauscht hatte, das er ständig bei sich tragen konnte. Anscheinend trat ihm die Technik mal wieder in den Hintern. Wahrscheinlich ärgerte er sich aber auch, weil er bei Lauren übernachtet hatte, obwohl etwas in ihm widerstrebt hatte. Er fasste es immer noch nicht, dass er ihr diese Seite von sich gezeigt hatte, die er normalerweise mit aller Macht verbarg.
    Er griff nach dem Telefon und wählte Elaines Nummer. Als sie abhob, schläfrig klingend, sagte er: »Lainey, ich bin’s. Ist alles in Ordnung?« Wie immer machte er sich Sorgen um Davy, wenn sein Anrufbeantworter blinkte, inzwischen hing aber auch noch die Herzerkrankung seines Vaters wie ein Damoklesschwert über ihnen.
    »Alles in Ordnung.« Sie hörte sich fast belustigt an. »Ich wollte dich nur zum Abendessen einladen.«
    »Wann? Gestern Abend?«
    »Nein, ich habe Steaks

Weitere Kostenlose Bücher