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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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nach Hause zu kommen, um sein neues Spiel auszuprobieren.
    „Geh ruhig, Jamey. Deine Mom wartet unten schon auf dich.“
    Er nickte und trat zur Tür.
    „Und Jamey“, rief sie ihm nach. Als er zu ihr zurückschaute, sagte sie: „Falls du noch mehr von diesen eigenartigen Schwingungen über mich auffängst und sie dich beunruhigen, ruf mich einfach an. Du hast meine Nummer. In Ordnung?“
    „Na klar, Tam.“ Er schenkte ihr ein breites, grübchenbewehrtes Grinsen, das ihr verriet, dass er – zumindest für den Augenblick – guter Dinge war. Er eilte aus der Tür, und Tamara blieb allein zurück, um über seine Warnung nachzugrübeln.
    An diesem Abend arbeitete sie lange, in dem Versuch, ihren Verstand mithilfe ihrer banalen Pflichten auf andere Gedanken zu bringen. Indes, es funktionierte nicht. Als sie schließlich nach Hause ging, fand sie das Haus verlassen vor. Das war nicht weiter überraschend; die Sonne war bereits untergegangen, was bedeutete, dass Daniel und Curtis längst zu ihrer nächtlichen Überwachungsmission aufgebrochen waren.
    Trotz seiner unbegründeten Vorwürfe gegen Daniel tat Eric Marquand ihr ein wenig leid. Es musste ermüdend sein, jede Nacht aus dem Fenster zu schauen und sie dort draußen zu sehen.
    Tamara holperte in ihrem VW-Käfer über die zerfurchte, gewundene Auffahrt. Schneeflocken drehten Pirouetten über der weitläufigen viktorianischen Villa, eingefangen vom Strahl ihrer Scheinwerfer. Das makellose Weiß des Schnees hob das verblichene Gelb des Gebäudes noch hervor. Die großen schmalen Fenster wirkten wie traurige Augen. Die rostigen Wasserflecke, die sich tränengleich unter jedem einzelnen von ihnen abzeichneten, verstärkten diesen Eindruck noch. Tamara stoppte den Wagen, stieg aus, um das widerspenstige Garagentor zu öffnen, und murmelte dabei vor sich hin.
    In den vergangenen drei Jahren hatte sie sich jeden Winter aufs Neue für ein automatisches Tor ausgesprochen, doch ohne Erfolg. Daniel würde in dieser Sache keinen Millimeter nachgeben. Die Arbeiten, die er nicht selbst an dem alten Haus durchführen konnte, wurden schlichtweg nicht gemacht. Er wollte einfach nicht, dass eine Horde Fremder hier überall herumschnüffelte, und das war sein letztes Wort.
    Sie fuhr ihren Wagen in die Garage und bemerkte das Fehlen von Daniels Cadillac. Ein Gefühl des Unbehagens wanderte ihr den Rücken hinab. Sie hoffte, dass er heute Abend nicht selbst fuhr. Die Straßen waren glatt, und sie hatte es versäumt, einen neuen Ersatzreifen zu besorgen, nachdem er vor zwei Monaten einen Platten gehabt hatte, verdammt noch mal. Sie nahm an, dass Curtis bei ihm war, und dieser Gedanke beruhigte sie ein bisschen.
    Sie schaltete das Licht ein und trat in die Eingangshalle. Das Telefon begann zu läuten, noch ehe sie sich setzen konnte, um ihre Stiefel auszuziehen. Sie ging über den verschlissenen Teppich, um den Hörer aufzunehmen.
    „Tammy, höchste Zeit, dass du nach Hause kommst! Wo bist du gewesen?“
    Sie schluckte die harsche Erwiderung hinunter, die ihr auf der Zunge lag. „Curtis, ist Daniel bei dir?“
    „Ja, aber das ist keine Antwort auf meine Frage.“
    „Wenn du es unbedingt wissen willst, ich bin vom Büro schnurstracks nach Hause gefahren. Ich habe etwas länger gearbeitet, und die Straßen sind ziemlich glatt. Ich will nicht, dass Daniel fährt.“
    „Ich gebe auf ihn acht. Sag mal, bleibst du heute Abend zu Hause, Tam?“
    Ihre Stirn legte sich in tiefe Falten. „Warum?“
    Er zögerte, begann zu sprechen, hielt inne und setzte von Neuem an. „Es ist nur, weißt du, nach diesem Zwischenfall mit Marquand in jener Nacht halten Daniel und ich es für das Beste, wenn du, ähm, nach Sonnenuntergang möglichst zu Hause bleiben würdest. Ich weiß, wie sehr du es hasst, wenn man dir etwas vorschreibt, aber es wäre zu deinem eigenen …“
    „Zu meinem eigenen Besten, ich weiß.“ Sie schüttelte seufzend den Kopf. „Hör mal, Curtis, ich habe nicht die Absicht, heute Nacht das Haus zu verlassen. Abgesehen davon nahm ich an, dass ihr zwei ohnehin jeden von Marquands Schritten verfolgt.“
    „Das tun wir, aber …“
    „Dann gibt es nichts, worüber ihr euch Sorgen machen müsstet, oder? Falls es euch beruhigt, ich habe vor, ein langes heißes Bad zu nehmen und danach gleich ins Bett zu gehen und zu schlafen.“
    „Ja, das beruhigt uns.“ Einen Moment lang schwieg er. „Wir machen uns bloß Sorgen, Tammy.“
    „Ja, ich weiß. Gute Nacht.“ Sie legte den Hörer

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