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Fantastik AG

Fantastik AG

Titel: Fantastik AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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Kochtopf aussieht. Und er hat ein Schwert. Aus
Holz.«
    Â»Absteigen, sofort!«, keifte der General, »Papiere zeigen, auf
der Stelle!«
    Und Eralkes, der Unbesiegte, antwortete: »Von mir habt ihr nichts
zu fordern. Vielmehr verlange ich, dass ihr eure Waffen niederlegt und die
Gefangenen freilasst. Dann werde ich euer Leben schonen.«
    Â»Wohl größenwahnsinnig!«, bellte der General.
    Â»Das Gute und das Gerechte sind auf meiner Seite«, behauptete
Eralkes. »Doch nicht begehre ich unrühmlichen Kampf. Weder seid ihr von
ritterlichem Stand noch zahlenmäßig nennenswert überlegen. Zwar bin ich allein,
doch ihr seid nur …«, eine kurze Pause entstand, » …grob überschlagen …
ungefähr achtzig.«
    Â»Festnehmen, sofort festnehmen!«, brüllte der General.
    Kurz darauf wurden die Türen des Gefangenentransporters
geöffnet, mehrere Kobolde hoben den arg zerschundenen Helden in den Wagen und
warfen die Türen wieder zu.
    Â»Eralkes«, sagte der Student, »alles in Ordnung?«
    Â»Besiegt!«, murmelte Eralkes, »besiegt von nicht einmal hundert
Kobolden. Oh Schmach!«
    Dann verlor er das Bewusstsein.
    Der Zug setzte sich wieder in Bewegung.
    Â»Diese Kobolde verhalten sich eigentlich in keiner Weise
artgerecht«, sagte der Professor nach einer Weile. »Normalerweise sind sie
äußerst disziplinlos und kaum zu organisieren, es sei denn …« Er unterbrach
sich, nachdenklich geworden.
    Â»Aber um auf die fehlenden Schatten zurückzukommen«, fuhr er dann
fort, »es wäre denkbar oder es ist vielmehr anzunehmen, dass es mit der
Dreiheit von Körper, Geist und Magie zusammenhängt.
    Gesetzt den Fall, dass beim Übergang von unsrer Welt in die Fernen
Länder eines dieser Elemente … anders gesagt, dass Objekte, auch Personen, nur partiell zwischen den Systemen austauschbar sind … und da
andererseits Sonnenlicht in den Fernen Ländern ein rein physikalisches Phänomen
darstellt – im Gegensatz etwa zu magischen Lichtquellen –, ließe sich
schlussfolgern … Um es kurz zu machen: Es läuft darauf hinaus, dass wir
gewissermaßen keinen Körper haben.«
    Â»Vielen Dank, edle Prinzessin«, murmelte Eralkes im Schlaf. »Seid
versichert, dass meine Fähigkeiten nicht allein im Kampf mit dem Schwert …«
    Ein traumseliges Lächeln lag auf seinen Lippen.
    Â»Was?«, fragte Theodor, den Gesprächsbeitrag des Helden
ignorierend. »Wenn wir keine Körper haben: Warum können wir dann nicht
einfach durch die Wand verschwinden?«
    Er klopfte gegen die Stupidiumwand des Transporters.
    Â»Die Sache ist nicht so
einfach«, sagte der Professor. »Keinen physischen Körper, aber sehr wohl
einen gewissermaßen zweidimensionalen magischen und auch einen geistigen. Und
Sie müssen bedenken, dass die Wand auf allen drei Ebenen existiert, nicht nur
auf der physischen. Dasselbe gilt übrigens auch für die Zeit , bevor Sie anfangen,
von der Ewigkeit zu träumen. Andernfalls würde Magie nicht funktionieren.
    Bestimmte Arten von Licht hingegen – und dazu zählt auch das
gewöhnliche Tageslicht – sind monosphärisch, das heißt auf eine Ebene
beschränkt. Ich bin mir sicher, dass wir bei magischem Licht durchaus Schatten
werfen würden. Leider hindert mich das aggressiv antimagische Stupidium daran,
auch nur den einfachsten Lichtzauber zu wirken, um diese Theorie zu
überprüfen.«
    Erneut hielt der Wagen an. Theodor sah durch das Fenster.
    Â»Da ist ein Drahtzaun«, sagte er, »bestimmt sechs Meter hoch. Die
Straße führt durch ein Tor, mit hohen Wachtürmen an beiden Seiten.«
    Nach einer kurzen Unterhaltung zwischen dem General und dem
Kommandanten der Wachmannschaft des Tores, und nachdem verschiedene Papiere
vorgezeigt und überprüft worden waren, wurde das Tor geöffnet und der Trupp
setzte sich wieder in Bewegung.
    Â»Am Zaun hängt ein Schild«, sagte der Student. »›Firmengelände
der Fantastik AG , Bezirk Sternheim. Unbefugtes
Betreten wird strafrechtlich verfolgt.‹«
    Â»Ergib dich, Otterngewürm!«, forderte Eralkes in seinen
Heldenträumen.
    So kamen sie nach Sternheim.
    Â»Sternheim«, dozierte der Professor, während Theodor durch das
Gitterfenster beobachtete, wie ihnen die Stadt am Horizont langsam
entgegenwuchs, »Sternheim ist nach Goldburg und

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