Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fantastik AG

Fantastik AG

Titel: Fantastik AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
Vom Netzwerk:
Kampfe
überwinden! Das bin übrigens ich.«
    Theodor erwog die Chancenverteilung. Dann sagte er:
    Â»Bist du in irgendeiner Form bestechlich?«
    Â»Tut mir leid«, grollte der Minotaurus. »Nichts zu machen.«
    Â»Schade. Und … gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten, die
Sache zu regeln? Zum Beispiel ein Rätselwettstreit?«
    Â»Du meinst so was wie:
    Zwei Hörner hat er am Kopf,
    Fleuch schnell, du armer Tropf,
    sonst packt er dich sogleich,
    und haut dich windelweich?«
    Â»Ist die Lösung ›ein Minotaurus‹?«
    Â»Ja«, sagte der Minotaurus.
    Â»Ich seh schon, Rätsel sind nicht so dein Ding, oder?«
    Â»Nein«, sagte der Minotaurus.
    Â»Kannst du wenigstens eine Strategie für den Kampf empfehlen?«
    Â»Abgesehen von: Wegrennen, solange du noch zwei Beine hast?«
    Â»Oder hast du irgendwelche verborgenen Schwächen?«
    Â»Ich mag es, Leute mit meiner Axt zu hauen. Da kann ich kaum
widerstehen.«
    Â»Besonders verwundbare Stellen?«
    Â»Wie dir vielleicht schon aufgefallen ist, bestehe ich aus massiver
Bronze.«
    Â»Ein geheimes Wort?«
    Â»â€ºGnade, ich bin zu jung zum Sterben?‹«
    Â»Allergien gegen magische Metalle?«
    Â»Nicht dass ich wüsste.«
    Â»Zwergen-Krypto-Silber?«
    Â»Ich denke, nein.«
    Â»Drachenium-Erz?«
    Â»Nö.«
    Â»Angereichertes Mago-Platonium M 233?«
    Â»Habt ihr welches dabei?«
    Mercedes, die diesen Dialog schweigend mit angehört hatte, zog die
beiden Pistolen aus ihrem Gürtel und reichte sie Theodor.
    Â»Halt das mal«, sagte sie.
    Â»Was hast du vor?«, fragte der Student erstaunt.
    Â»Was wohl. Ich erledige kurz diese Sache hier.« Sie schnallte ihre
Patronengürtel ab und gab sie dem perplexen Studenten.
    Â»Aber, ähm … sollte nicht lieber ich … ich meine … er ist ziemlich
groß, und … du bist eher …«
    Â»Je größer sie sind …«, sagte
Mercedes und ließ ihre Fingerknöchel knacken. »Du solltest vielleicht
ein bisschen zurücktreten, Theo. Das hier könnte gefährlich werden.«
    Sie ging in Kampfstellung.
    Â»Also gut, Stierchen. Dann zeig mal, was du draufhast.«
    Die Kinnlade des Studenten war noch immer nicht wieder in
ihrer Normalposition angekommen.
    Â»Das war …«, begann er, »das war … ich meine … WIE HAST DU DAS GEMACHT ?«
    Â»Der Trick besteht darin, das Gewicht des Gegners gegen ihn zu
verwenden«, erklärte Leutnant Daumenschraube, als wären die Ereignisse der
letzten Minuten eine vollkommen alltägliche Angelegenheit gewesen.
    Â»Aber er hat mindestens DREI TONNEN ! gewogen!«
    Â»Desto mehr Gewicht gab es, das ich gegen ihn verwenden konnte.«
    Sie durchquerten das Labyrinth Laurentius’ des
Klassischen, das lehrreich, aber auch ein wenig altbacken war.
    Dann folgten Prinzessin Floras
Erfreulicher Irrgarten Schöner Blumen (entspannend und auch ein bisschen
romantisch) und Jarumels des Meschuggenen Gehege Lebensgefährlicher Tiere
(weniger entspannend, nämlich für die lebensgefährlichen Tiere, die
Bekanntschaft mit einer hundertzwanzig Zentimeter großen Urgewalt namens
Mercedes Daumenschraube machten).
    In Arcinus des Selbstverliebten Kabinett der Spiegel liefen sie in
eine Sackgasse, was an sich noch kein Verzweiflungsgrund gewesen wäre, hätten
nicht in diesem Moment sämtliche Spiegel das grelle Licht der plötzlich hinter
ihnen auftauchenden Überwacher zurückgeworfen.
    Sie sahen sich nach einem Ausweg um. Es gab keinen. Sie saßen
endgültig in der Falle.
    Â»Tja«, sagte Mercedes. »Das war es dann wohl. Hat mich gefreut,
dich kennenzulernen, Theo Welk.«
    Die Überwacher kamen näher. Ihre grellen Blicke blendeten
unbarmherzig.
    Â»Ja …«, erwiderte der Student. Ȁhm, bevor es zu Ende geht, ich
wollte dir noch sagen, äh, Mercedes …«
    Und eine Stimme hinter ihnen sagte fröhlich: »Herzlichen
Glückwunsch! Euch wurde architektonische Selbstverwirklichung zugestanden!«
    Theodor drehte sich um. In der spiegelnden Wand sah er sich und
Mercedes und die Überwacher. Und einen (selbst für
Wichtelverhältnisse) winzigen sowie geflügelten Wichtel, der direkt neben ihm
in der Luft schwebte, ein Klemmbrett in der Hand hielt und eine Schreibfeder
hinter seinem Ohr trug.
    Der Student wandte seine Aufmerksamkeit jener Stelle neben sich

Weitere Kostenlose Bücher