Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.
sich mit Tränen. Auch Jodók weinte. Immer wieder umarmten und küssten sie einander.
Ohrenbetäubender Jubel erscholl aus dem Wald ringsum. Alle Roslilianer, die ich befreit hatte, stürmten, so lädiert, wie sie waren, aus dem Unterholz und umzingelten das wieder vereinte Liebespaar und mich. Ich konnte alles noch nicht so recht glauben, zu plötzlich hatte sich das Schreckliche zum Guten gewendet. Doch die Roslilianer sangen und tanzten in ekstatischer Freude. Die düsteren Wolken lösten sich auf und die Sonne schien warm vom Himmel.
»Ich habe selbst so sehr gelitten, weil ich euch, meine armen Brüder, so quälen musste«, erzählte Élovil, nachdem sich alle ein bisschen beruhigt hatten. »Bitte verzeiht mir! Ich wollte es nicht, aber ich musste so sein, ich hatte keine Macht über mich. Und du, Jodók, verzeihst du mir auch? Jetzt weiß ich erst, wie sehr ich dich liebe!«
Jodók küsste ihn erneut, und die anderen Jünglinge jubelten. Es gab keinen Zweifel daran, dass alle ihm verziehen. Plötzlich umarmten und küssten sie mich.
»Wenn du uns nicht geholfen hättest, wären wir alle untergegangen«, sagte Jodók feierlich. »Unsere Dankbarkeit ist nicht zu beschreiben. Wir können dir nichts Angemessenes bieten. Doch wir wollen gerne unser ganzes Hab und Gut für dich hingeben.«
»Danke euch allen, aber ich brauche das wirklich nicht. Meine schönste Belohnung ist mir schon versprochen. Lasst uns zusammen zur Stadt zurückgehen. Und befreit endlich den armen Jacínto!«
Vier der kleinen Leute sprangen zur Höhle und öffneten den Käfig. Jacínto, der inzwischen wieder seinen Silberanzug übergestreift hatte, schritt langsam heraus. Er, der blendend schöne Bräutigam des Prinzen, fiel vor mir demütig auf die Knie.
»Nur der Heilige Manamána kann dir vergelten, was du für uns getan hast«, sagte er feierlich.
Ich lächelte.
»Ohne deine kluge Hilfe wäre es nicht so gut ausgegangen.« Jetzt, von Nahem, konnte ich erst wirklich ermessen, wie wunderschön der Prinzenfavorit war.
Élovil fiel vor Jacínto in den Staub.
»Bitte verzeih auch du mir, Jacínto!«, bat er demütig. »Ich war verblendet von deiner Schönheit.«
»Ich werde dem Prinzen sagen, dass du genug gelitten hast«, sagte Jacínto freundlich und hob Élovil vom Boden auf. Der küsste dem Schönen die Hände.
In das Glück über den guten Ausgang meiner gefährlichen Mission mischte sich noch die Freude darüber, dass ich Prinz Íngraban einen ungeschändeten und völlig unverletzten Jacínto präsentieren konnte.
»Lasst uns zur Stadt hinuntergehen!«, sagte ich, denn mich packte eine unbändige Sehnsucht nach meinem wundervollen Ánil.
***
Der Einzug des nackten Volkshelden – also meiner Wenigkeit – und der geretteten Jünglinge in die Hauptstadt war ohne Beispiel in der Geschichte von Roslílien. Rosen und Lilien regneten auf uns herab. Das Volk jubelte, applaudierte und sang. Sogar Halbwüchsige und Greise tanzten im wilden Wirbel mit den anderen durch die Straßen.
Schon weit vor dem Schloss schritt uns Prinz Íngraban mit seinem Gefolge entgegen. Der Moment, wie er seinen Jacínto mit Seligkeitstränen in den Augen umarmte und küsste, und all die anderen herzzerreißend rührenden Wiedersehensszenen blieben unvergesslich. Der Prinz höchstselbst beugte Haupt und Knie vor mir.
Doch dann sah ich nichts anderes mehr außer einem Paar großer, blauer Augensonnen. Fest umschlossen mich die Arme meines geliebten Ánil, eng presste er sich an mich.
»Du hast es geschafft, Valentin!«, flüsterte er mir zur Begrüßung zärtlich ins Ohr.
»Ich hab es für dich getan, Ánil!«, flüsterte ich zurück und hielt ihn, inmitten der begeisterten Volksmenge, im wundervollen Glückstaumel so nackt, wie ich war, fest an mich gedrückt.
***
Ich hatte mich vom Prinzen beurlauben lassen. Die Dankesmesse im Tempel des Manamána interessierte mich viel weniger als die silberne Badewanne in Ánils Wohnung. Und auch der prinzliche Berater Ánil, Entdecker des großen Volkshelden, hatte frei bekommen. Während ich meine Erlebnisse berichtete, saßen wir beide zusammen in der großzügigen Wanne, im warmen Wasser, das mit Blütenblättern und Sandelholzstücken aromatisiert war. Wir küssten uns wie zwei Liebende, die lange, lange getrennt gewesen waren.
Ánils Zunge schmeckte nach Zimt, sein Atem roch nach Veilchen. Trotz der zahlreichen Erektionen, die ich an diesem Tag gehabt hatte, war mein Getreuer noch nicht ein
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