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Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Titel: Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Janus
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eiskalt, mein Herz schien vor Aufregung im gesamten Körper herumzufahren.
    »Hallo! Du!«, zischte ich verhalten.
    Der junge Mann im Käfig hob erstaunt den Kopf. Er hatte goldbraunes Haar und sehr schöne, helltopasfarbene Augen, doch sein Körper war nackt und geschunden wie der aller anderen Opfer.
    »Wer bist du?«, krächzte er heiser.
    »Valentin, euer Befreier – hoffentlich! Sag mir schnell: Wo ist Jacínto?«
    »Er hat ein extra Gefängnis, direkt in der Höhle. Aber du kannst ihn nicht retten, das Scheusal bewacht ihn Tag und Nacht. Du bist verloren, wenn der Riese dich sieht! Dann musst du deinen eigenen Käfig bauen und wirst gequält und geprügelt. Er braucht das mindestens zehn mal pro Tag, sonst wird er unbeschreiblich wütend. Flieh, so lange du noch kannst!«
    »Nicht ohne euch alle!«, flüsterte ich mit verzweifeltem Löwenmut. Ich zog rasch den außen liegenden Riegel der Käfigtür auf, sprang zum nächsten Käfig, öffnete auch diesen und so fort, bis alle jungen Männer befreit waren. Teils hinkten, teils krochen sie auf allen Vieren in den Wald, nur fort, weg von dem Ungeheuer. Ich sah ein, dass ich von diesen Entkräfteten, halb Toten keine Hilfe erwarten konnte.
    Gerade war auch das letzte Opfer im Unterholz verschwunden, als ich plötzlich ein Trampeln hinter meinem Rücken hörte. Der Boden erzitterte. Mit einem markerschütternden Wutschrei stürzte der Riese aus seiner Höhle. Ehe ich auch nur einen Schritt tun konnte, wurde ich von der furchtbaren Pranke ergriffen und in knapp drei Metern Höhe vor das platte, grausame Gesicht gehoben. Meine Arme wurden an den Körper gedrückt, es war unmöglich, das schwarze Pulver in meiner Brusttasche zu erreichen. Ich roch den scheußlichen, fäulnisgeschwängerten Atem des Kolosses. Schon öffnete sich der gewaltige, dicklippige Mund, um mich zu verschlingen.
    Und in dieser Todesfurcht versagte meine übervolle Blase nun doch. Schlagartig schoss die Pisse hinaus und spritzte in hohem Bogen, ungehindert von Unterwäsche, durch den dünnen Seidenstoff – dem Giganten direkt in die Augen.
    Mit einem Aufgrunzen ließ das Monstrum mich fallen und wischte sich über das Gesicht. Glücklicherweise landete ich auf den Füßen, ohne Schaden zu nehmen. Blitzschnell zerrte ich den schwarzen Beutel aus der Tasche, riss ihn auf und überschüttete mich mit dem Pulver.
    Ein Augenblick der Sterbensangst, dass es nicht funktionieren könnte, des Schwindels, der Bewusstlosigkeit – und dann das Erwachen.
    Immer noch beinahe doppelt so groß wie ich war der grässliche Kerl. Aber was für eine Miene machte er, als da plötzlich ein Mensch vor ihm stand! Quiekend floh er in seine Höhle.
    Rasch brach ich einen Ast ab, um wenigstens das Gefühl von Bewaffnung zu haben. Ich war ganz nackt, der ehemals so hübsche Seidenanzug lag nass und zerrissen als winziges, blaues Häufchen am Boden. Offensichtlich konnten Kleider nicht mitwachsen.
    »Komm aus deiner Höhle, du feiges Scheusal!«, brüllte ich und schwang meine Holzkeule. 
    Langsam schob sich der Riese hervor und glotzte mich verstört an.
    Mein Plan war der: Ich wollte den Riesen so geil machen, dass er mich an sich heranließe. Denn ganz bestimmt hatte auch er das Bedürfnis nach echter Befriedigung, wie jedes Lebewesen. Dann könnte ich vielleicht das weiße Pulver so anbringen, dass es in seine Augen oder in die Nasenlöcher eindrang. Dort musste es einfach wirken! Die Tatsache, dass meine Pisse ihm in den Augen gebrannt hatte, brachte mich auf diese Idee. Inwendig musste er aus Fleisch und Blut bestehen!
    »Jetzt kommt’s drauf an!«, redete ich mir selbst Mut zu. »Jetzt darfst du nicht versagen, mein lieber, treuer Schwanz! Denk an Ánil! Jetzt musst du zeigen, was du kannst!«
    Breitbeinig stellte ich mich auf die blutige Walstatt, starrte den Koloss herausfordernd an und bearbeitete mein Teil mit der Hand. Gehorsam richtete es sich langsam auf. Dem Riesen, der mit blödem Blick dastand, quollen die Augen aus den Höhlen vor Gier.
    Natürlich war das ein höchst waghalsiges Manöver. Ich musste an den eben gequälten, blonden Jüngling denken. Es lief mir eiskalt über den Rücken. Und dann passierte das, was ich die ganze Zeit befürchtet hatte: Das Grauen setzte mir so zu, dass mein Schwanz immer schlaffer wurde.
    »Ánil! Hilf mir!«, betete ich inbrünstig.
    Da hörte ich ein lieblich-feines Stimmchen von der Felsenhöhle her, das mir neuen Mut einflößte: »Mach weiter, mein süßer Retter!

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