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Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Titel: Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilman Janus
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lieber klein und unauffällig anschleichen. An jeder Gabelung wählte ich die Richtung, in der es noch dunkler und schauerlicher aussah, bis ich das Gefühl hatte, unter schweren Gewitterwolken zu gehen. Kein Laut war mehr zu hören, keine Vogelstimme, nicht einmal einen Windhauch gab es. Plötzlich musste ich an das Hotel denken, in dem ich noch am selben Morgen in entspannter Urlaubslaune gefrühstückt hatte, an all die Leute, die da genauso ahnungslos wie ich selbst gesessen hatten, und dann an meine Familie und meine Freunde zu Hause. Wenn ich denen erzählen würde, wie ich hier als Sieben-Zentimeter-Zwerg durch den Wald gestolpert war, um einen geilen Riesen zu töten … wenn ich je nach Hause zurückkommen sollte …  
    Das Quellwasser drängte inzwischen in meiner Blase. Ich wollte mich gerade an einem hohen Grashalm erleichtern, als ein beängstigendes Geräusch ertönte. Es klang wie Keuchen oder Röcheln. Langsam, langsam, jede Deckung nutzend, schlich ich weiter – und erstarrte!
    Hinter den letzten Baumstämmen, die mich noch verbargen, tat sich eine gewaltige Felsenhöhle auf. Davor gab es einen weiten, grausigen Ritualplatz. Überall standen roh gezimmerte Käfige, in denen zahllose nackte, erschöpfte roslilianische Jünglinge in ihrem eigenen Blut lagen. Reste von Waldfrüchten und rohem Fleisch befanden sich dazwischen, offenbar die Kost, die der Riese seinen Gefangenen vorsetzte. Auf dem Platz waren scheußliche Gerätschaften in allen Größen wahllos verstreut, Peitschen, Fesseln, Ketten, Klammern und Stachelbänder, und alles starrte vor geronnenem Blut.
    Mir stockte der Atem. »Und wenn dich der Mut verlassen sollte, dann denk an mich!« Ánils Worte klangen in meinen Ohren. Ich liebe dich!, dachte ich und atmete tief ein.
    Da erscholl ein Knurren und danach ein Brüllen. Die Erde schien zu beben. Der Riese stampfte aus seiner Höhle!
    Beinahe hätte ich die Kontrolle über meine volle Blase verloren, so sehr erschrak ich. Turmhoch richtete sich der metallisch grau schillernde Gigant auf. Er schüttelte seine langen, silbergrauen, verfilzten Rastahaare, dass es klang, als würden Eisenstäbe aneinander geschlagen. Dann ließ er sich schnaufend inmitten seiner Opfer nieder.
    Zitternd betrachtete ich den grauenvollen Koloss aus meinem Versteck heraus. Sein gewaltiger Körper sah eigentlich nicht hässlich aus. Er wirkte wie der eines riesenhaften Bodybuilders, nur dass er offenbar von einer Stahlschicht statt von normaler Haut bedeckt war. Die Oberarme, Brust und Schenkel waren bis an die Grenze des Möglichen muskelbepackt. Das Wesen trug ein graues Stück Sackleinwand um die Hüften geknotet, sonst war es nackt. Sein grobes Gesicht erschien stumpfsinnig, dabei aber – wenn ich es genauer betrachtete – irgendwie traurig. Doch was half mir das? Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit diesem unmenschlichen Giganten fertig werden sollte.
    Erneut knurrte und schnaufte der Riese. Er griff nach einem der Käfige und zerrte mit seinen prankenartigen Händen den hilflosen, nackten, schreienden Insassen – einen blonden, hübschen Jüngling – heraus. Wie ein winziges Würmchen hing der arme Kerl zwischen den grobschlächtigen Fingern des Riesen.
    Dann sah ich etwas, das mich so sehr verblüffte, dass ich für Augenblicke sogar meine schreckliche Angst vergaß. Der Riese riss sich den Lendenschurz ab, und zum Vorschein kam – nichts! Kein gigantischer Penis, wie es wohl jeder erwartet hätte, kein monumentaler Hodensack, nicht einmal ein Po-Loch. Der Dreimeterkerl war völlig geschlechtslos, er sah glatt aus wie eine jugendfreie Plastikpuppe.
    Jetzt nahm das Scheusal sich den blonden Jüngling vor, griff nach einer Geißel und prügelte auf den kleinen, sich krümmenden Körper ein. Der Roslilianer brüllte wie am Spieß, Blut spritzte aus seinem malträtierten Leib.
    Mir wurde so übel, dass ich mich kaum noch still verhalten konnte. Der Riese kam nun offensichtlich zum Höhepunkt, soweit es ihm möglich war. Er verdrehte die kalt glitzernden, stahlgrauen Augen etwas. Sonst passierte nichts – was sollte auch geschehen. Er warf den kleinen Roslilianer mit einem Ruck wieder in den Käfig. Mein Magen krampfte sich zusammen. Ánil! Ohne den Gedanken an ihn wäre ich gestorben vor Angst. Der Riese schlurfte grunzend zurück in seine Höhle.
    Nachdem ich versucht hatte, mich ein wenig zu fassen, schlich ich leise auf die Lichtung hinaus bis zum vordersten der zahlreichen Käfige. Meine Hände waren

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