Farben der Liebe
das letzte Mal hier war, ich kam gestern Abend an“, erwiderte Alex.
„Jetzt verstehe ich auch, warum Susanne immer deinen Namen sagt.“
„Sie redet endlich wieder?“, wurden sie da von Anna unterbrochen.
„Na ja reden ist zu viel gesagt. Sie sagt nur Alex und was von Traum, aber lasst uns doch ins Wohnzimmer zu ihr gehen.“
„Ich bin nur hier um die Papiere durchzusehen, ich habe keine Zeit, um hier rumzusitzen. Seien sie mir nicht Böse, aber ich muss mich um die Beerdigung kümmern.“ Alexandro nickte den beiden Frauen noch kurz zu, ergriff Tobias Hand und zog ihn in das Arbeitszimmer seines Vaters.
„Alles in Ordnung mit dir?“, wollte Tobias besorgt wissen.
„Ja geht schon, lass uns beginnen, damit ich hier wieder rauskomme.“
Sie machten sich gemeinsam auf die Suche, nachdem sie alles durchgesehen hatten, meinte Alex. „Ich hab hier nur was von einem Familiengrab auf dem ST. Georgen Friedhof gefunden, und einige Versicherungen, aber keinen Vertrag für die Beerdigung. Hast du was gefunden?“, fragte Alex.
„Nein auch nichts, also lass uns los den Totenschein holen und dann zu diesem Beerdigungsinstitut.“
Sie riefen den Anderen noch ein kurzes „Auf Wiedersehen“ zu, und machten sich auf den Weg zum Wagen.
„Was hältst du davon, wenn wir heute mein Auto nehmen? Ich kenne mich hier besser aus und du kannst dich auf andere Dinge konzentrieren“, bot Tobias an.
„Ja ist sicher keine schlechte Idee. Was hast du den für eines? Lass mich raten auf jeden Fall ist es schwarz“, lachte Alexandro.
„Es ist ein GTI und ja er ist schwarz! Hast du was gegen Schwarz?“, fragte Tobias scheinbar beleidigt.
„Nein ich mag Schwarz, die Farbe wird mir auch immer sympathischer, je mehr sie mir begegnet“, grinste Alex.
Tobias holte sein Auto und nach über einer Stunde nervenaufreibenden Wartens auf dem Standesamt, kamen sie endlich beim Institut an. Dort wurden sie freundlich begrüßt und in ein Büro geführt, wo man sie darüber aufklärte, was alles zu tun sei, was man alles anbot und über die Kosten, die entstehen.
Alex hörte sich das alles an und je länger er zuhörte, desto mehr brodelte es in ihm. Tobias merkte, wie Alexandro immer verspannter wurde, nahm Alex Faust und drückte sie beruhigend.
„Ich brauche nichts Besonderes. Es soll ganz einfach sein, keine Extras, so wie das mit den Blumen oder der Musik. Er soll im Familiengrab beigesetzt werden und fertig.“
„Das geht doch nicht. Ihr Vater sollte zumindest aufgebahrt werden, damit sich Ihre Mutter und auch Freunde und Bekannte von ihm verabschieden können.“
Alexandro wollte schon auffahren, als Tobias beruhigend dazwischen fuhr.
„Zeigen Sie uns einige Sachen, den Rest können wir ja noch später bereden.“
Alex atmete tief durch, als sie das Gebäude verließen. Alles war geregelt. Er war Tobias sehr dankbar, denn ohne ihn hätte Alexandro diese Situation nicht durchgestanden. Um sich zu bedanken, hielt er Tobias spontan ab, ins Auto einzusteigen. Stattdessen zog er ihn an sich, um ihm einen Kuss zu geben. Zumindest sollte es nur ein einfacher Kuss werden, doch sobald sich ihre Lippen berührten, war jeder Gedanke an was anderes vergessen und Alex konnte nicht genug von Tobias bekommen.
Im ersten Augenblick war Tobias verblüfft, doch das war schnell überwunden, denn im nächsten Moment zählte nur noch Alex und dessen Nähe. Als sie sich schließlich voneinander trennten, ging ihr Atem schwer und beide ließen nur ungern voneinander ab. Als sich Alexandros Atem wieder so weit normalisiert hatte, fragte er Tobias, ob er ihn als Dankeschön zum Essen einladen dürfe.
„Ja gerne, aber nicht heute. Denn wir sollten nach Hause fahren, bin sicher meine Mutter hat was gekocht und wartet schon auf uns, du weißt doch, der Arzt kommt ja auch um sechzehn Uhr.“
Er hatte kaum ausgesprochen, da klingelte, wie ausgemacht, auch schon sein Telefon.
Alexandro fing an zu lachen und meinte. „Wenigstens war es diesmal nicht zur falschen Zeit“, und stieg ins Auto ein, während Tobias mit seiner Mutter sprach.
Kurz darauf fuhren sie nach Hause, und wie Tobias vorhergesagt hatte, stand das Essen schon bereit. Sie besprachen noch mal die Einzelheiten, als es an der Tür schellte und Anna kurz darauf Dr. Winstätter in das Esszimmer führte.
„Ich mach für alle einen Kaffee“, und schon huschte Anna davon.
Alexandro stand auf und sah dem Arzt unsicher entgegen.
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