Farben der Liebe

dann einfach verschwunden.“  
    „Du bist wegen des T-Shirts hier?“, fragte Alexandro verwirrt.  
    Daraufhin fing Tobias laut zu lachen an, zog Alex mit festem Griff zu sich und begann, ihn wild zu küssen. Nachdem sie sich nach einer ganzen Weile voneinander lösten, erwiderte Tobias, „Nein nicht das Shirt, sondern mein Herz, du kleiner Dieb. Ich will es nicht zurück, ich werde mir stattdessen deines nehmen.“
    „Das hast du doch schon längst“, entgegnete Alex selig grinsend. „Eines noch … kannst du mir die Sache im Club in Freiburg, vergeben?“  
    „Ich denke, wir wissen beide, dass es da nichts zu verzeihen gibt. Außer das du ohne eine vernünftige Erklärung abgehauen bist, und du kannst dir sicher sein, dass ich die noch von dir bekommen werde.“  
    „Wie kannst du wissen, dass da nichts war zwischen Klaus und mir?“, fragte Alex verwundert.  
    „Du hast das ja sehr gut geplant, nur hast du einen Fehler gemacht. Du hättest nicht schon Minuten nach mir wieder den Club verlassen dürfen. Du kommst ja manchmal schnell, aber so schnell bist nicht mal du“, feixte Tobias.  
    „Du wusstest es gleich am Anfang, das da was nicht stimmt? Warum hast du dann so lange gebraucht, um zu mir zu kommen? Du hättest mir einiges ersparen können.“  
    „Na gerade deswegen. Du solltest sehen, wie es ist. Strafe muss schließlich sein“, grinste Tobi. „Was hältst du davon, wenn wir zu dir fahren, da können wir alles Weitere bereden?“  
    „Oh ja, reden werden wir, aber erst nachdem wir die letzten beiden Wochen aufgeholt haben“, sagte Alex, und Tobias sah, wie sich seine Augen in grünes Feuer verwandelten.  
    Schnell verabschiedete sich Alex von seinen Freunden, die der Unterhaltung belustigt gefolgt waren, und zufrieden lächelten, weil ihr Plan, die beiden zusammenzuführen, ganz offensichtlich aufgegangen war.
    Alexandro zog Tobias hinter sich her zum Ausgang.
    Draußen hielt ihn Tobias noch mal kurz auf, bevor sie in Alex Auto stiegen. Er zog Alex in seine starken Arme und sah ihm tief in die Augen.
    „Versprich mir nur eins“, als Alex nickte, fuhr er fort, „laufe mir nie wieder weg.“  
    „Ich verspreche es“, hauchte Alex, bevor ihre Münder wieder ineinander verschmolzen.  

Ich strahle in tiefem Blau  
    Blau / Perlmutt/ Weiß  
    von Karolina Peli  
     
    Es ist spät am Morgen. Nach unserem frühen gemeinsamen Frühstück habe ich mich noch einmal ins Bett gelegt. Ich versuche zu schlafen, wälze mich jedoch nur hin und her. So beschließe ich, den restlichen Morgen in unserem Garten zu genießen.  
    Ich mache mir nicht die Mühe, extra Schuhe anzuziehen, nein, ich liebe es, über unsere Gartenwege zu gehen, die mit Sand ausgelegt sind. Sand vom Strand. Von unserem Lieblingsstrand. Der gar nicht mal so weit weg ist. Ich wollte ihn jedoch unbedingt ein Stück weit näher haben. Du hast geflucht wie ein Rohrspatz, als ich wildentschlossen die Schubkarre ins Auto packte.
    „Willst du etwa Sand klauen?“, fragtest du mich entrüstet.  
    Als ich ihn mit einem gewissen Blick ansah, nicktest du ergeben.
    „Du willst …“, mit einem Seufzen hast du die Schubkarre im Auto zurechtgerückt.  
    Ich muss über die Szene im vergangenen Sommer lächeln. Spontan fällt mir meine Mutter ein. Mein sensibler Sohn und absoluter Romantiker, hat es bestimmt nicht leicht, mit einem so kühlen Mann, waren ihre Worte. Ich habe nichts gesagt, nur gelächelt. Doch, es ist leicht, wenn man weiß, wie man dieser Kühle Paroli bieten kann. Du hast deine eigene Art, wie du Wärme zeigst. Jedoch ist sie nur wenigen zugänglich. Mir zeigst du sie in einer unvergleichlichen Weise.
    Ich schlendere mit einer frischen Tasse Kaffee genüsslich durch unseren Garten. Im vorderen Teil wirkt er eher zurückgenommen. Sofort fällt einem die ovale Rasenfläche, die von einer Seite mit kleinen Buchsträuchern umsäumt ist, auf. Hier stehen im Sommer unsere Liegen, Stühle und Sonnenschirme, laden wir uns Gäste ein, laue Sommernächte mit uns zu verbringen.
    Auf der anderen Seite haben wir vor zwei Jahren unseren Pool untergebracht. Ich sage wir, weil ich dieses Haus immer mehr auch als das deine betrachte, du aber noch immer nicht offiziell hier wohnst. Was ich mir aber so sehr wünsche. Du zögerst noch … brauchst du noch mehr, um mit mir hier glücklich zu sein? Wenn ja, was genau? Ich bin sicher, du lässt es mich wissen.
    Du hast so viel Energie reingesteckt, um meine Wünsche zu erfüllen. Der