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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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das angestellt?“  
    Heiko folgt der Aufforderung und beschreibt die Beschwerden. Der Doc tippt alle Informationen direkt in den Computer. Als Heiko jedoch erzählt, dass er sich die Probleme beim Schrauben an der Karre zugezogen hat, schaut der Mann ihn überrascht an.
    „Sie sind Biker? Was fahren Sie für eine Maschine, wenn ich fragen darf?“  
    „Eine Honda Gold Wing, falls Ihnen das was sagt.“  
    „Nicht übel.“ Lachend führt Dr. Petersen weiter aus: „Ich fahre eine Harley Fat Boy.“  
    „Hilfe, ich bin im feindlichen Lager gelandet.“ Heiko hebt abwehrend die Hände und grinst frech.  
    „Blödsinn, Herr Ballin, ich gehöre nicht zu der Fraktion, die sich für etwas Besseres hält. Mensch, das ist eine echte Premiere. Sie sind, trotz meiner langen Laufbahn, der erste Biker, den ich behandle. Jetzt wollen wir uns aber um Ihren Rücken kümmern, damit Sie bald wieder fit sind.“  
    Während Heiko das Shirt auszieht, die Hose öffnet und diese ein Stück über die Hüften schiebt, macht er deutlich, wie wichtig es für ihn ist, schnell auf die Beine zu kommen.
    „Dafür wäre ich Ihnen dankbar. In 14 Tagen steht eine längere Tour an. Ich will über den Brenner und weiter zum Gardasee. Da kann ich diesen Bullshit nicht brauchen. Im Augenblick schaffe ich es nicht mal, meinen Hintern auf die Karre zu schwingen.“  
    Der Arzt tastet die Wirbel einzeln ab, drückt hier und da etwas fester. Die warmen Hände lösen bei Heiko eine Gänsehaut aus. Himmel, hoffentlich ist der Typ bald fertig. Trotz der Quälerei kribbelt es in allen Gliedern. Jetzt soll er sich auch noch vorbeugen, zeigen, wie weit die Bewegungen eingeschränkt sind.  
    „Sie können sich anziehen. Eine meiner Damen holt Sie gleich zum Röntgen. Danach kommen Sie erneut zu mir. Ich setze ein paar Spritzen direkt zwischen die Wirbelkörper. Die sollten die schlimmsten Beschwerden beseitigen. Dabei müssen Sie mir unbedingt mehr über Ihre Tour erzählen. Bis gleich, Herr Ballin … oder … darf ich Heiko sagen?“  
    „Klar“, Heiko lächelt sein Gegenüber an, „ist auch ungewohnt, so förmlich mit einem Gleichgesinnten zu fachsimpeln.“  
    „Na dann, ich heiße Uli. Warte hier, es holt dich jemand ab.“ Damit ist er auch schon verschwunden.  
    Unruhig wandert Heiko im Raum auf und ab. Für den Rücken ist es eine Wohltat. Er dagegen ist ziemlich durch den Wind. Der Doc ist genau seine Kragenweite. Dessen gesamte Erscheinung zieht ihm den Boden unter den Füßen weg, löst unerfüllbare Fantasien aus. Ihm entkommt ein gedämpftes Seufzen. Auch die offene, direkte Art spricht ihn an. Eben ein Biker, unkompliziert und nett. Er hat gar keinen Ring gesehen. Ob der nicht verheiratet ist? Mensch Junge, denk erst gar nicht darüber nach , ruft er sich zur Ordnung.  
     
    Eine Frau mittleren Alters unterbricht die im Grunde fruchtlosen Überlegungen. Sie bringt ihn in den Röntgenraum, wo er sich in einer Kabine bis auf die Unterhose ausziehen muss. Verdammte Quälerei. Da ist er behindert bis zum Gehtnichtmehr, und muss trotzdem körperliche Höchstleistungen vollbringen. Gut, dass das Ganze schnell erledigt ist. Danach muss Heiko im Behandlungszimmer erneut auf Uli warten.
    Strahlend stürmt dieser kurz darauf in den Raum.
    „So, mein Lieber, jetzt pikse ich dich ein bisschen und spätestens in zwei Stunden geht es dir besser. Die Röntgenbilder sind leider nicht sehr aussagefähig. Meine Assistentin besorgt dir kurzfristig einen Termin fürs CT, danach sind wir schlauer. Für morgen plant sie dich noch mal bei mir ein, damit ich weitere Spritzen setzen kann. Jetzt will ich einen genauen Bericht, was du für deinen Urlaub alles geplant hast.“  
    Heikos Ohren klingeln nach der langen Ansprache. Kann der Kerl quasseln. Allerdings wird seine Schilderung auch nicht kürzer. Er erzählt, welche Campingplätze für die Tagesetappen festliegen, dass längere Aufenthalte in Meran und Bozen eingeplant sind. Ferner von der Überlegung, vom Gardasee aus noch einen Abstecher nach Venedig zu machen. Immer wieder wirft er verstohlene Blicke zu Uli, kann sich an diesem gar nicht sattsehen. Als sie sich zum Abschied die Hände reichen, liegt Bedauern im Blick des Arztes.  
    „Heiko, es ist schade, dass ich jetzt nicht mehr Zeit habe. Wenn ich dich wieder auf deine Maschine gebracht habe, können wir ja mal eine Spritztour machen. Dabei findet sich bestimmt eine Gelegenheit für intensivere Gespräche. Jetzt muss ich mich

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