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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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Traum daran.
    „Wozu machst du dir die Hände schmutzig, wenn du von Anfang an Chef sein könntest? Du brauchst nicht in diesem Beruf weiter zu arbeiten. Oder sonst wo. Ich finde es lächerlich, was du alles anstellst, nur um die Zeit totzuschlagen … Du bist mein Erbe, also benimm dich dementsprechend.“  
    Sein Onkel hatte durch Zufall erfahren, dass sich Rafael in seiner Freizeit in einer Möbelschreinerei engagierte, die nebenher alte Möbel restaurierte. Rafael gefiel es, alten Möbeln wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Besonders die Farbgestaltung hat es ihm angetan. Mit der Zeit entwickelte er ein Gespür für gewisse Farben. So entstand für einen alten Holztisch ein tiefes, sattes Braun, das er selbst entwickelt hatte. Das Braun harmonierte hervorragend mit weißen Accessoires, wie Tischsets, oder Porzellan. Spontan erstand er weiße Stoffe aus Wolle oder Leinen und experimentierte mit ihnen herum. Zum Braun kam noch ein geheimnisvoll schimmerndes dunkles Rot hinzu.
    Was er mit diesen Dingen, die er in einem alten Gartenhäuschen eines Kumpels hortete, einmal tun wollte, wusste er ganz genau.
    Es waren die Tage vor seinem zweiundzwanzigsten Geburtstag, der Sommer neigte sich unmerklich dem Herbst entgegen. Nach einem heftigen Streit mit seinem Onkel, der sich wieder Mal um seine Berufswahl drehte, hatte sich Rafael kurz entschlossen in den Zug gesetzt, um seinen langjährigen Kumpel Amedè zu besuchen, der in Toulouse wohnte. Dieser hatte ihn gleich nach der Ankunft am Abend mit zu seinen Freunden geschleppt. Rafael war nach und nach ein junger Mann aufgefallen, der ihn öfter anzusehen schien. Er kam jedoch nicht näher. Rafael gab die Blicke zurück, beließ es aber damit. Der andere hatte etwas an sich, das Rafaels Gefühlswelt auf Anhieb durcheinanderwirbelte. Er war bestimmt nicht viel älter oder jünger als Rafael, schlank, jedoch nicht zu dünn. Sein brauner Wuschelkopf erweckte in Rafael den Wunsch, mit den Händen darin wühlen zu wollen. Er schien scheu, zurückhaltend, obwohl seine Blicke eine andere Sprache sprachen. Amedè nickte Rafael zu.
    „Das ist Laurent, er gehört zur Clique. Der kommt jedes Jahr, hat Verwandte hier. Ist ein wenig zurückhaltend, wenn er auftaut, aber sehr nett. Niedlich, nicht wahr? Hol ihn doch zu dir, sonst bist du auch nicht so schüchtern, bei dem, was du mir so alles erzählst.“ Rafael grinste nur, tat aber nichts. Nein, ein Gefühl in ihm sagte, warte es ab … auch wenn du nicht gerne wartest.  
    Die Nacht zu seinem Geburtstag saß er mit seinem Kumpel und dessen Clique am Pont Neuf, als sich Laurent wie selbstverständlich neben ihn setzte. Die Nacht war angenehm warm. Sie erschien Rafael eher unwirklich, vielleicht, weil er den anderen nicht zuhörte, da er sich ausschließlich auf den warmen Körper neben sich konzentrierte. Laurent hatte eine Hand neben sich gelegt, und seinen Kopf auf Rafaels Schulter. Rafael nahm wie selbstverständlich seine Hand und fand, dass es genauso sein musste.
    Später, als sich weitere Pärchen bildeten und die Singles aufbrachen, um noch woanders ihr Glück zu versuchen, legten sie sich zum Schmusen auf die Decke. Sanft streichelten Rafaels Finger über Laurents Gesicht, Laurent zog ihn zu sich hinunter. Kleine Schauer durchzogen Rafael, als er dessen Lippen berührte und Arme ihn festhielten. Er merkte sofort, dass Laurent nicht ganz so unschuldig war, wie er vermutet hatte. Dessen Zunge streichelten über Rafaels Lippen, lockte, entzog sich ihm. Er spürte Laurents Hand, die über seinen Hintern strich, wie er ihn knetete, fühlte, wie sie sich an seinen Schoß schob … Rafael rieb sich an ihr …
    „Magst du etwa Zuschauer?“ Laurent kicherte.  
    „Warum nicht? Hat was …“, gab Rafael zurück. Sekunden später hatte er Laurent wieder in einen nicht endenwollenden Kuss gezogen. Kichernd rollten sie sich umher, balgten und betasteten sich wie zufällig … Gefühlte tausend Küsse mehr, saß Laurent vor Rafael, der ihn mit seinen Armen umschlungen, und den Kopf auf dessen Schultern gelegt hatte. Beide waren zum Schlafen viel zu aufgedreht. Sie dösten lieber vor sich hin. Kurz vor Sonnenaufgang erschien Rafaels Freund Amedè mit einer großen Tüte Croissants und einigen Bechern Kaffee in der Hand. Gegen Mittag verabschiedeten sie sich, nicht ohne sich für den Abend zu verabreden. Rafael kam sich völlig durcheinander vor. Bisher hatte er sich nicht für einen Romantiker gehalten. Sicher, Abende im Kerzenschein

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