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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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nicht sonderlich interessierte. Dass sie sich freuten, über das, was sie sahen, die schöne Ausstattung des Restaurants, die teuren Speisen, die ihnen zu schmecken schienen. Sie zogen sich fein an, trafen ihresgleichen, und verbrachten ein paar angenehme Stunden dort.“  
    Rafael hatte verstehend genickt. Laurent lachte.
    „Noch heute erzählt sie mir, was ich darauf geantwortet habe. Wenn du kochst, explodiert meine Nase, sagte ich ihr. Ich muss dabei sehr zufrieden ausgesehen haben. Sie hat mich gefragt, was ich damit meinte. Explodieren. Wenn ich die Gerüche von denen rieche, dann wird sie eher traurig, aber daheim freut sie sich. So ist das halt, sagte ich zu ihr.“  
    Rafael sah Laurent mit großen Augen an.  
    „Mein Vater hat öfter die Zimmer anders bemalt. Ich mochte die Farben des Mittelmeeres, ein leuchtendes Blau. Und ein strahlendes Weiß dazu, das waren „Meine“ Farben. Mein Elternhaus wird für mich immer etwas Besonderes bleiben. Überall in unserer großen Küche hängen Kräuterbüschel, auch im Flur, das riecht einfach toll, Rafa. Außerdem findest du überall Bilder, die mein Vater und ich malten. Naja, er ist weitaus flexibler, ich experimentiere eher mit meinen Lieblingsfarben herum“, schwärmte Laurent.  
    „Malst du gerne?“, fragte Rafael interessiert. Laurent nickte nur und lenkte seinen Freund ab, weil er Besseres vorhatte, wie Rafael grinsend feststellte.  
    Gemeinsamkeiten zwischen ihnen ließen sie immer wieder staunen, und wenn sie mal nicht miteinander konform gingen, diskutierten sie es aus. Diese vier Wochen schweißten sie zusammen. Rafael dachte, das dieses glücklich se in , ewig so weitergehen würde. Doch gegen Ende seiner Ferien wurde er eines besseren belehrt. Er wachte auf, und seine Welt war nicht mehr gleißend hell. Im Gegenteil, sie hatte sich in etwas verwandelt, was ihn in die Hölle stürzen ließ. Verzweifelt versuchte er zu begreifen, was passiert war. Laurent war weg …  
    Er starrte auf die Zeichnungen, auf das Geschriebene vor ihm, das dieser ihm hinterlassen hatte. Versuchte seine Gefühle zu ordnen. Vergebens. Im Nachhinein erinnerte er sich, dass er sie sorgfältig in eine Tasche packte und sie fortan, wie seinen Augapfel hütete. Wieder und wieder las er, was Laurent geschrieben hatte.
    Geliebter, ich sitze schon im Zug, wenn du dies liest. Die Wochen mit dir waren die schönsten, verrücktesten meines Lebens. Sicher, andere werden folgen, sie werden jedoch ganz sicher nicht dieselben sein. Weil dies mit uns einmalig war. Nein, nicht war, ist. Du hast mich völlig durcheinandergebracht, unerwartet. Mich hineingezogen in etwas, was ich vorher so nicht kannte. Liebe, Himmel, Hölle, Leidenschaft. Und eigentlich möchte ich es nicht mehr missen. Und doch verabschiede ich mich von dir. Nicht auf ewig, das wäre nicht auszuhalten, nicht wahr? Wir sehen uns wieder, und wenn eine höhere Macht es will, berühren wir uns wieder … Adieu, mon chere
    Rafael ließ das Blatt sinken. Eine einsame Träne tropfte hinunter und verwischte leicht die Worte. Auf seiner Decke in ihrem Versteck sitzend, starrte er verloren um sich, ohne dass er wahrnahm, dass die Sonne vom Himmel schien. Ihn fröstelte … tapfer las er weiter.
    Laurent schrieb über sein Zuhause, über seine Arbeit und Freunde. Rafael konnte die Liebe zwischen den Zeilen spüren. Sein Freund hatte stets voller Begeisterung über sein Elternhaus gesprochen. Über die intensiven Tage in Toulouse, wie er sie erlebt hatte. Dass er zuerst richten wollte, was bei ihm nicht gerade lief. Und das war nicht wenig. Gleichzeitig wisse er, wo seine eigene, kleine Welt war! Wo sein Himmel war, den er immer mit sich tragen würde.  
    Rafael, ich bin kein Freund von poetisch klingenden Worten. Worte müssen für mich klar sein, ohne Schnörkel. Trotzdem habe ich jetzt das Gefühl, das mir in Zusammenhang mit dir, so vieles einfällt, das poetisch klingt. Glaube mir, du warst niemals nur eine Liebelei für mich. Ich weiß nur nicht, wie ich alles unter einen Hut bringen soll. Denn du hast auch so vieles vor. Verliere das nicht aus den Augen …
    Rafael stand auf, mit dem Brief in der Hand lief er ziellos umher. Laurent hatte immer davon gesprochen, dass er viel zu tun hatte. Viel würde vor ihnen liegen, möglicherweise würde sie das Trennen. Rafael erinnerte sich an diesen Satz, aber so richtig wahrgenommen hatte er ihn nicht. Das hatte er jetzt davon.
    Laurent schrieb nicht, wann er zurückkehren würde.

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