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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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die Schulter. „... es tut mir leid, ich wollte nicht so nachbohren. Du musst mir nichts erzählen, ich ...“
    „Ich steh jetzt auf Männer, Onkel.“
    Mich traf der Schlag.
    Sven erinnerte mich in diesem Moment stark an Medusa und je länger ich ihm in die Augen starrte, umso schneller begann ich, zu versteinern.
    „Onkel Denis?“
    Das war doch ein schlechter Scherz? Gleich würde er lachen, mit dem Finger auf mich zeigen und mir sagen, wie seltendämlich ich aus der Wäsche schaute.
    „Onkel?“
    „Hör auf so eine gequirlte Scheiße zu erzählen!“, blaffte ich ihn an.
    Sven zuckte ein wenig zurück und starrte mich aus großen, graugrünen Augen an. „Das ist keine gequirlte Scheiße!“
    Ein paar Köpfe drehten sich zu uns herum, ich duckte mich automatisch und zwang meinen Neffen es mir gleich zu tun. „Wie kommst du jetzt darauf?!“
    Zu meinem Entsetzen begann der Knirps, zu erröten. „Ich hab mich in jemanden verliebt.“
    Daran war nur diese gottverdammte Pubertät schuld, ganz bestimmt!
    Nicht aufregen Denis, nicht aufregen! Er ist noch jung, hat kaum Erfahrungen. Du hast dich früher auch schnell verliebt.
    Ja, aber nicht in Männer!
    Okay, als chilliger Onkel war es meine Pflicht, meinem Ruf entsprechend lässig zu reagieren. Auch wenn sich mir allein bei dem Gedanken daran, dass irgendein haariger Bär meinen lieben, süßen Neffen bestieg, blankes Entsetzen in mir hervorrief.
    Schnell schlug ich mir die Hände vors Gesicht, versuchte dieses abscheuliche Bild aus meinem Kopf zu verbannen.
    „Ich hätte doch selber nie gedacht, dass ich mich in einen Mann verlieben könnte! Aber es ist einfach passiert, verstehst du?“ Seine Stimme klang verzweifelt.
    Er ist verwirrt und weiß nicht wohin mit sich! Seine Mutter versteht ihn vielleicht nicht, aber du tust es! Immerhin trennen euch nicht einmal zehn Jahre voneinander. Alles cool, alles easy! Das wird schon, ganz bestimmt.
    Ich sollte mir dringend einen Anti-Stress-Ball besorgen, sobald wir gelandet waren.
    „Wie kommst du denn darauf, du seist in einen Mann verliebt?“ Wie kam ich darauf, so eine absurde Frage zu stellen? Aber ich wusste doch auch nicht, wie ich damit umgehen sollte!
    Himmel hilf!
    Svens Augen begannen, ein wenig zu strahlen. Er freute sich darüber, dass ich jetzt nachhakte, das sah ich ihm deutlich an. Vielleicht rechnete er ja nicht damit, dass ich Interesse zeigte und stattdessen weiter herum tobte. Geschähe ihm ganz recht.
    „Er hat mir einen geblasen.“
    Fast hätte ich meinen Kopf gegen den Sitz vor mir geschlagen. Stattdessen schlug ich mir wieder die Hände ins Gesicht. Das war ja noch viel schlimmer, als die Sache mit dem Bär! Ich wollte am liebsten gegen das verdammte winzige Fenster hämmern und schreien!
    „Onkel … ich weiß, das ist schwer für dich zu akzeptieren, das hab ich neulich in einem Forum gelesen. Aber du hattest doch noch nie Umgang mit einem Schwulen und ich bin mir sicher, wir kriegen das hin.“
    Bitte? Jetzt war er auch schon schwul? Also nicht einmal Bi oder so, ja?
    Ah! Lisa! Ich verfluche dich! Ich verfluche dich bis ans Ende meiner Tage, und wenn wir uns je wiedersehen sollten, dann breche ich den Kontakt zu dir ab!
    „Weiß deine Mutter davon …?“
    „Scheiße, nein!“ Er strich sich mit einer Hand durch das Haar und blickte wieder auf seinen Teller hinunter, wo noch das angebissene Brötchen lag. „Sie würde das nicht verstehen.“
    Kann man ihr sicher nicht übel nehmen, ich verstehe es noch viel weniger!
    Einen Moment lang war ich wieder sprachlos. Dieser Junge hier machte gerade eine schlimme Zeit durch und er hatte sich mir, seinem Onkel, anvertraut. Mann, was war denn das für eine beschissene Situation? Bestimmt war er nur verwirrt. Wenn wir erst einmal im Hotel waren und er dort das eine oder andere hübsche Mädchen entdeckte, würde er seine Meinung sicher ändern.
    „Ich hab schon immer gemerkt, dass mein Interesse an Mädchen nur halb so groß ist, wie es sein sollte.“
    Alle Schönrederei erwies sich als vollkommen sinnlos. Ich fühlte mich total überfordert.
    Wo waren die netten Stewardessen hin? Konnten die mir nicht die ganze Kaffeekanne dalassen? Und meinem Neffen hier ihre Brüste zeigen?
    Aber ablenken war doch schon mal ein Ansatz. Also nahm ich mir das Besteck und begann es aus der Folie auszupacken, auch wenn mir gar nicht mehr nach essen zumute war.
    „Was hat dir denn an Mädchen nicht gefallen?“ Irgendwie fühlte ich mich mit meiner Fragerei

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