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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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ihm Mary Beth und brach damit zur Überraschung aller das Schweigen, das sie im Beisein Fremder normalerweise an den Tag legte, »Pete hat mir auch noch eine goldene Uhr geschenkt, zur Erinnerung an den Tag einen Monat vor unserer Hochzeit.«
    »Er ist offensichtlich ganz verrückt nach Ihnen«, sagte Richardson.
    »Er ist besessen«, verbesserte ihn der neu hinzugekommene Jess mit einem Grinsen.
    Sloan hörte ihm gar nicht zu, da sie soeben eine unerwartete Bedrohung von Agent Richardsons Maskerade entdeckt hatte: Sara kam mit ihrer neuen Eroberung direkt in ihre Richtung spaziert, und sie wußte, daß ihre Freundin nie das Gesicht eines attraktiven Mannes vergaß. Am Nachmittag hatte sie noch gesagt, daß sie nicht lange auf Petes Party bleiben würde, doch anscheinend hatte sie es sich anders überlegt. Richardson schien Sloans Zerstreutheit zu bemerken und folgte ihrem Blick. »Da ist meine Freundin Sara«, warnte ihn Sloan so gelassen wie möglich.
    »Zusammen mit ihrem neuen Mann für eine Woche«, setzte Jess sarkastisch hinzu und nahm noch einen Schluck von seinem Bier. »Er fährt einen BMW, der sicher seine achtzigtausend Dollar gekostet hat. Sein Name ist Jonathan.«
    Sloan hatte im Moment andere Sorgen als die ständigen Spannungen zwischen Jess und Sara. Mit gespielter Freude machte sie ein paar Schritte auf die Neuankömmlinge zu. »Hallo, Sara!« sagte sie in der Hoffnung, daß es nicht zur Katastrophe kommen würde. »Hallo, Jonathan!« fügte sie dann mit einem Blick auf Saras Begleiter hinzu. »Ich bin Sloan, und dies hier ist Paul Richardson, ein Freund von mir aus Fort Lauderdale.« Während die beiden Männer einander die Hand schüttelten, versuchte sie Sara abzulenken, die den FBI-Agenten bereits aufmerksam musterte. »Hast du die Knallkörper vorhin gehört? Jess und die anderen hier haben sie zunächst für Schüsse gehalten.«
    »Nein«, erwiderte Sara, während sie den Blick nicht von Paul Richardsons Gesicht wandte. Ihre fragende Miene hellte sich plötzlich auf. »Jetzt weiß ich, wo ich Sie schon einmal gesehen habe: Sie waren gestern im Park!«
    »Ja, das war ich.«
    »Sloan und ich haben Sie dort gesehen. Tatsächlich habe ich noch zu Sloan gesagt...«
    Jess Jessup senkte seine Bierdose und sah Richardson mißtrauisch an, während Sloan verzweifelt nach einer Er-klärung suchte. »Leider stand Paul gerade mit dem Rücken zu mir, als du mich auf ihn aufmerksam gemacht hast«, sagte sie mit einem kurzen Lachen. »Er hat mich im Park gesucht, und dummerweise haben wir einander verpaßt und erst später wiedergetroffen.«
    Sara sah sie verwundert an. »Du meinst, du wußtest, daß er in der Stadt war?«
    »Natürlich wußte ich das nicht«, sagte Sloan etwas nervös. »Ich hatte Paul zwar für das Wochenende eingeladen, aber er dachte eigentlich, daß er sich nicht freimachen könne. Dann stellte sich in letzter Minute doch heraus, daß er Zeit hatte, und so wollte er mir einen Überraschungsbesuch abstatten.«
    Sara gab sich fürs erste mit dieser Auskunft zufrieden und wandte ihre Aufmerksamkeit den finanziellen Möglichkeiten von Sloans potentiellem Heiratskandidaten zu. »Welchen Beruf übt er denn aus, wenn er so beschäftigt ist?« fragte sie.
    Sloan atmete unhörbar auf, als der FBI-Agent ihr aus ihrer mißlichen Lage half und sein Schicksal selbst in die Hand nahm. »Ich bin im Versicherungsgeschäft tätig«, antwortete er höflich.
    »Ach, wirklich?« sagte Sara mit einer Begeisterung, von der Sloan wohl wußte, daß sie nur gespielt war. Sara wollte nicht nur für sich selbst einen reichen Mann finden, sondern war fest entschlossen, daß auch ihre Freundin in dieser Hinsicht nicht leer ausgehen sollte. »Das ist ja sehr interessant. Mit welcher Art von Versicherung haben Sie denn zu tun?«
    »Wir handeln mit allen Arten von Versicherungspolicen. Vielleicht sind Sie ja gerade auf der Suche nach einer besonders günstigen Lebensversicherung?« fragte er schnell und tat so, als wolle er die Gelegenheit beim Schopf packen, um ein Geschäft einzufädeln. Der Erfolg seiner Taktik war ihm sicher, da kein Mensch sich auf einer Party mit Versicherungen beschäftigten wollte.
    »Nein, bin ich nicht«, erwiderte Sara denn auch hastig in der Hoffnung, daß er das Thema damit auf sich beruhen lassen würde.
    Zu Sloans unendlicher Erleichterung beschloß Richardson, sie beide mit einer Entschuldigung aus der Affäre zu ziehen. »Sloan hatte dieses Wochenende so viel zu tun, daß wir kaum Zeit

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