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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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vors Gesicht schlug, sich in ihrem Stuhl zurücklehnte und ein verlegenes Lachen ausstieß. Ihr Lachen war so ansteckend, daß auch die anderen darin einstimmten und immer ausgelassener wurden. »Ich habe keine Ahnung, wie man flirtet«, teilte sie Courtney schließlich ehrlich mit. »Wenn ich ein Handy bei mir gehabt hätte, hätte ich glatt meine Freundin Sara von der Tanzfläche aus angerufen und sie gefragt...«
    »Was gefragt?« wollte Courtney eifrig wissen.
    »Ich hätte sie gefragt, was ich zu einem Mann sagen soll, der mich fragt, wie er mich... beeindrucken kann.«
    »Nun, das ist doch ganz einfach: Sie erwähnen zum Beispiel Ihre Vorliebe für wertvollen Schmuck«, belehrte sie Douglas prompt. »Sie könnten etwa ein Diamantarmband ins Spiel bringen.«
    Dieser unglaubliche Vorschlag provozierte bei Sloan einen neuerlichen Lachanfall. »Tun das die reichen Frauen aus Palm Beach?« stieß sie kichernd hervor. Ihr Selbstbewußtsein schwand jedoch, als sie den Blick jetzt wieder zu Noah hob. »Was hätten Sie getan, wenn ich... ein Diamantarmband von Ihnen verlangt hätte?«
    Noah war in den Anblick ihrer herrlich weichen Lippen versunken gewesen, bevor er ihr nun wieder in die Augen sah. Unter den langen braunen Wimpern hatten diese ein hinreißendes Lavendelblau angenommen, und die Unschuld und Arglosigkeit in ihrem Ausdruck rührte und faszinierte ihn. Auf ihren Wangen lag eine leichte Röte, und aus ihrem Zopf hatten sich vereinzelte Haarsträhnen gelöst, die in der Sonne glänzten wie fein gesponnenes Gold. Sie war natürlich und etwas schüchtern, aber gleichzeitig auch temperamentvoll und selbstbewußt, und sie strahlte eine so vollkommene Schönheit aus, daß es ihm den Atem raubte. Plötzlich wurde es ihm bewußt, daß sie die schönste und faszinierendste Frau war, die er jemals gesehen hatte. Es entging ihm nicht, wie sein forschender Blick sie verlegen machte, ihr Lachen langsam von ihren leicht bebenden Lippen verschwand und ihre langen Wimpern sich senkten, um ihre Augen zu verbergen.
    »Nun, es sieht ganz so aus«, scherzte Douglas, indem er Noahs Gedanken ganz korrekt interpretierte, »als müßten Sie sich nicht mit einem Armband begnügen, Sloan. Ich glaube, Sie können ruhig gleich eine ganze Diamantkette von meinem Sohn verlangen.«
    Danach ging die Zeit sehr schnell vorbei. Als die Frühstücksteller abgeräumt wurden, fühlte sich Sloan schon fast wie eine Freundin der Familie, und dies hatte sie zum Großteil Courtney zu verdanken. Um niemanden zu benachteiligen, wandte das freimütige junge Mädchen seine Aufmerksamkeit bald von Sloan ab, bedachte statt dessen ihren Vater und ihren Bruder mit gleichwohl peinlichen Fragen und Kommentaren und sorgte damit immer wieder für schallendes Gelächter. Am Ende des Frühstücks hatten die drei hilflosen Opfer ihrer im Grunde gutmütigen Sticheleien schließlich einen freundschaftlichen Pakt miteinander geschlossen. Die Atmosphäre ausgelassener Heiterkeit und gegenseitiger Sympathie machte es für alle Beteiligten zu einem leichten Unterfangen, einander näherzukommen.
    Ganz nebenbei erhielt Sloan von Courtney in der kurzen Zeit ein paar wichtige Informationen über die beiden männlichen Mitglieder der Familie Maitland: Noah war drei Jahre lang mit einer Frau namens Jordanna verheiratet gewesen und hatte seitdem genug von der Ehe, während Douglas schon viermal verheiratet gewesen war.
    Während Douglas die Fragerei seiner Tochter mit heiterer Gelassenheit ertrug, zog Noah - wie Sloan bemerkte - sehr wohl seine Grenzen, die jedoch vor allem seine Arbeit zu betreffen schienen. Er ignorierte Courtneys zahlreiche Sticheleien über sein Privatleben und sein Verhältnis zu Frauen, aber als sie einmal eine Bemerkung über seine »Geschäftspartner« machte, verdüsterte sich Noahs Gesichtsausdruck, und seine Stimme nahm einen bedrohlichen Unterton an, als er sie warnte: »Ich würde das lieber lassen, wenn ich du wäre.«
    Zu Sloans Überraschung erreichte er damit, daß das sonst so schwer zu bändigende Mädchen mitten im Satz stockte und schwieg.
    Als Claudine mit einer weiteren Kanne Kaffee herauskam und Sloan eine Tasse davon eingießen wollte, sah diese auf ihre Uhr und schüttelte bedauernd den Kopf. »Das waren die herrlichsten Pfannkuchen, die ich jemals gegessen habe«, lobte sie die Köchin, die vor Freude strahlte. »Aber ich muß jetzt wirklich los. Bei den Reynolds’ wird man schon nach mir suchen.«
    »Warte noch einen Augenblick«,

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