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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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an, als Douglas ein wieherndes Lachen ausstieß und sich begeistert aufs Knie schlug. Um die Situation so schnell wie möglich wieder unter Kontrolle zu bringen, wandte sie sich in ihrer Verlegenheit an Noah, der der einzige einigermaßen normale Mensch am Tisch zu sein schien. »Ich wollte nur sagen, daß es sicher nicht in meiner Absicht lag, Sie zu beleidigen. Ich wußte nur nicht, wie ich reagieren sollte.«
    In seinen Augen stand ein Funke des Vergnügens. »Nun, ich habe es überlebt. Machen Sie sich keine Gedanken mehr darüber.«
    »Danke«, sagte Sloan erleichtert. Sie saß erst seit zwei Minuten am Tisch und hatte schon das Gefühl, als habe sie sich einen Weg durch ein gefährliches Minenfeld gebahnt.
    Noah hatte eigentlich vorgehabt, sich mit einer Entschuldigung vom Frühstückstisch zurückzuziehen, doch ein Blick auf den rührend verlegenen Ausdruck in Sloans Gesicht veranlaßte ihn, seine Absicht zu ändern. »Danken Sie mir lieber noch nicht. Es könnte noch schlimmer kommen.«
    »Ich nehme an, daß du gestern abend nicht in bester Form warst, Noah«, schaltete Courtney sich wieder ein.
    »Das glaube ich auch«, bestätigte er.
    Courtney beschloß, das Thema zu wechseln, und wandte sich wieder an Sloan. »Noah hat gesagt, daß du einen schwarzen Gürtel in Karate hast und Carter gestern aufs Kreuz gelegt hast...«
    »Das war kein Karate«, unterbrach Sloan und versuchte, ihren neuerlichen Schock über die Unverblümtheit des Mädchens zu überwinden.
    »Was war es dann?«
    »Wir haben in unserem Selbstverteidigungskurs ein paar Bewegungen aus verschiedenen Kampfsportarten gelernt, unter anderem aus Taekwondo und Jiu-jitsu.«
    »Kannst du auch Karate?«
    »Ja.«
    »Hast du einen schwarzen Gürtel?«
    »Nein... Aber um ehrlich zu sein, habe ich mich ziemlich viel damit beschäftigt«, sagte Sloan ausweichend. »Aus rein persönlichem Interesse.«
    »Würdest du mir ein paar Übungen zeigen, so daß ich mich auch verteidigen kann, wenn es nötig ist?«
    »Wir sind diejenigen, die uns gegen dich verteidigen müssen«, wandte Douglas trocken ein.
    Sloan fühlte sich geneigt, ihm insgeheim recht zu geben, aber sie konnte dem rebellischen Teenager nicht widerstehen. »Ja, wenn du möchtest.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Um Zeit zu gewinnen, nahm Sloan einen Schluck Wasser und suchte verzweifelt nach einem unverfänglicheren Thema, mit dem sie Courtney von ihrem unverschämten Verhör ablenken konnte. Sie verschluckte sich fast, als Courtney ihr unerwartet zur Hilfe kam. »An diesem Punkt fragen mich die Leute meistens, welche Schule ich besuche und was ich später mal werden will.«
    Sloan unterdrückte ein schuldbewußtes Grinsen und wich dem Blick des Mädchens aus. Statt dessen sah sie Noah an, in dessen Gesicht ein wissender und mitleidiger Ausdruck lag. Sie hatte angenommen, daß er ein müßiges Luxusleben führte, in dem die Probleme der gewöhnlichen Menschheit keinen Platz hatten, und die Erkenntnis, daß er die Launen eines frühreifen Teenagers zu ertragen hatte, ließ ihn ihr plötzlich viel menschlicher und liebenswerter erscheinen. Sie war sich nicht bewußt, welche Zärtlichkeit in ihrem Blick gelegen hatte, als sie sich nun mit einem Lächeln von ihm abwandte und ihre Aufmerksamkeit wieder auf Courtney konzentrierte. Sie wollte irgend etwas sagen, das ehrlich und nicht oberflächlich klang, und nach einer Weile bemerkte sie schmunzelnd: »Ich glaube, du bist ein ungewöhnlich kluges Mädchen.«
    »Das stimmt. Es liegt wohl in der Familie, denn auch Noah ist eine Intelligenzbestie. Also, wo wart ihr gestern abend? Welchen Schauplatz hast du dir ausgesucht, um Noah abblitzen zu lassen?«
    »Wir waren im Ocean Club, und ich habe Noah nicht ...«, wandte Sloan verzweifelt ein.
    »Es ist auf der Tanzfläche passiert«, kam ihr Noah gelassen zu Hilfe. »Ich tat mein Bestes, um mit Sloan zu flirten, und sie dankte es mir, indem sie mich mit einer Freundin verkuppeln wollte.«
    Douglas lachte erneut laut auf, und Courtney sah Sloan mit ehrfurchtsvollem Erstaunen an. »Bist du wirklich immun gegen ihn? Siehst du denn nicht, wie toll er aussieht und wie irrsinnig reich er ist? Oder hast du nur die Spröde gespielt?«
    Sloan warf einen beschämten Blick auf Noah, der ihre Antwort mit Spannung zu erwarten schien.
    »Spannen Sie uns doch nicht so auf die Folter, meine Liebe«, forderte sie Douglas mit einem neugierigen Grinsen auf.
    Das ganze Gespräch war so absurd, daß Sloan sich die Hände

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